Problemchen gelöst, ein Problem geschaffen: So was kommt von so was

Es war einmal ein Autofahrer, der ist in der Nordenhamer Lutherstraße mit einem Transporter gegen einen leicht schräg stehenden Baum gefahren. Ob dafür der Fahrer, der Baum oder die Stadt Nordenham als Eigentümer des Baumes die Verantwortung trägt, mag jeder für sich beantworten.

Die Stadt reagierte trotzdem. Weil ihr die sogenannte Verkehrssicherungspflicht obliegt, installierte sie zwei Warnbaken am Straßenrand, auf dass niemals mehr ein Autofahrer an dieser Stelle der Lutherstraße Angst vor leicht schräg stehenden Bäumen haben muss. Juristisch ist die Stadt damit aus dem Schneider. Und nun begannen die Probleme.

Weil zwischen den Baken kein Reinigungsfahrzeug fahren kann, macht dort niemand mehr sauber. Seit Jahren nicht. Mit einer Ausnahme: nach einer kritischen Recherche in dieser Zeitung.

Inzwischen stapelt sich das feuchte Laub aber wieder etliche Zentimeter hoch. Da ist ein glitschiger und schmieriger Teppich entstanden, gewissermaßen die Startbahn für einen Oberschenkelhalsbruch, wenn jemand versuchen sollte, an dieser Stelle im Dunkeln die Lutherstraße zu queren.

Und nun? Zuständig wäre die von den Hauseigentümern des Alten Krankenhauses an der Schulstraße mit der Straßenreinigung beauftragte Firma. Doch praktisch funktioniert das nicht. Und das alles, weil jemand gegen einen leicht schräg stehenden Baum fahren muss, und die juristische Lösung scheinbar wichtiger ist als die vernünftige. Hals- und Beinbruch!