In Kopfsteinpflasterstraßen wie der Goethestraße und der westlichen Schulstraße ist der Straßenbelag eine natürliche Verkehrsberuhigung. Wenn meine Kinder früher in der Goethestraße draußen gespielt haben und ich hörte, wie die tiefgelegten Teile eines Autos auf das Kopfsteinpflaster klapperten, wusste ich, dass ich mir keine Sorgen machen muss: Der wird langsam fahren.
Ich habe keine Neigung zu tiefer gelegten Autos und auch keine zu SUVs, denn ich muss weder besonders schnell fahren noch ein Pferd oder einen schweren Wohnwagen ziehen. Und in meinen ganz normalen Pkw komme ich auch noch bequem hinein. Und doch bin ich jüngst ins Grübeln gekommen.
Ich wollte in einem Kleingarten einen Hänger abholen. Um zu wenden, fuhr ich auf ein Rasenstück. Den wenige Zentimeter aus dem Gras herausschauenden Wurzelstock sah ich zwar, maß ihm aber keine Bedeutung bei. Waren ja nur einige Zentimeter. Diese Einschätzung war falsch. Die wenigen Zentimeter waren schon zwei bis drei zu viel. Plötzlich hing ich fest, kam weder vor noch zurück. Ich legte mich auf den Boden und schaute mir das Malheur an. Da sah ich zum ersten Mal, wie wenig Bodenfreiheit mein Auto hat. Der Wagen hing fest ohne Wenn und Aber, und kam auch mit all seinen PS nicht frei. Was nun? Ich holte eine Säge und kürzte das Hindernis ein. Nach einigen Minuten hatte ich wieder freie Fahrt.
Mit dem Fahrrad wäre das nicht passiert. Doch damit hätte ich auch keinen Hänger ziehen können. Ich muss vorsichtiger sein.