Nordenham

Großes Drama in Nordenham: Das Schwein ist weg

Ich gerate in Panik, wenn Dinge verschwunden sind - so wie jetzt das Lieblingsspielzeug unserer Hündin Lotta. Ist die Sache am Ende doch gut ausgegangen?

Die Kuscheltiere unserer Hündin Lotta füllen einen ganzen Waschkorb. Mal trottet sie mit einem Biber in der Schnauze durchs Haus, dann schleppt sie ihren Teddy oder Bolle, den Hund, in den Garten. Doch kein Spielzeug ist Lotta so lieb wie das namenlose Schwein, das wir noch in Welpentagen für sie in einem schwedischen Möbelhaus erstanden haben. Lotta und ihr Schwein, das gehört zusammen wie Currywurst und Pommes oder der Eiffelturm und Paris.

Entsprechend groß war das Drama, als dieses Schwein nun spurlos verschwunden war. Wir haben von oben bis unten das gesamte Haus abgesucht, haben im Garten unter jedem Busch nachgeguckt, haben Lotta nach ihrem Lieblingsspielzeug schnüffeln lassen. Es brachte alles nichts. Das Schwein blieb verschwunden.

Ich neige in solchen Fällen dazu, die Nerven zu verlieren und in Panik zu geraten, hektisch noch einmal an allen Stellen nachzusehen, an denen ich schon nachgesehen hatte - notfalls auch ein drittes Mal.

Meine Frau dagegen blieb cool: „Das Schwein wird schon wieder auftauchen.“ So war es einst auch mit dem Teddy, der monatelang auf der Vermisstenliste stand und dann eines Tages unter dichten Sträuchern wieder zum Vorschein kam. Aber Teddy ist klein. Den kann man übersehen. Das Schwein nicht. Mein Optimismus war also gedämpft.

Doch meine Frau sollte recht behalten. Als wir am Freitagmorgen aufwachten, zeigte meine Frau mit der Hand nach links, dorthin, wo Lotta ihren Schlafplatz hat, und sagte: „Guck mal, was da liegt.“ Es war - das Schwein. Hurra, willkommen zurück, alter Freund!

Ich wollte, das Stofftiere könnte reden. Dann würde es uns erzählen können, wo es die ganze Woche gesteckt hat. Und Lotta? Die war völlig ungerührt, tat, als sei nichts gewesen. Ein bisschen habe ich das Gefühl, dass sie uns tagelang verschaukelt hat.

Detlef Glückselig

Redaktionsleiter

Er ist mit Leib und Seele Lokaljournalist. Seit 1984 berichtet er aus der Wesermarsch. Es sind die Menschen und ihre Geschichten, die ihn interessieren. Detlef Glückselig ist der Redaktionsleiter der Kreiszeitung.

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