Kennen Sie „Top Gun“? Das ist ein Filmklassiker aus den 80ern mit Tom Cruise in der Hauptrolle. Vor zwei Jahren lief noch die Fortsetzung „Maverick“ in den Kinos. Da geht es um tollkühne Piloten, die ein heikles Flugmanöver üben und am Ende ausführen müssen - natürlich um die Welt zu retten.
Teil 3 der Reihe läuft bei uns jeden Tag im Vorgarten. Die „Piloten“ sind nicht ganz so heldenhaft, dafür aber umso putziger. Und in Sachen Tollkühnheit können sie es mit Tom Cruise locker aufnehmen.
Wir haben in unserem Vorgarten etliche Futterspender für Vögel aufgehängt. Meisen, Amseln, Rotkehlchen und Mönchsgrasmücken finden bei uns reichlich Gelegenheit, sich satt zu futtern, und haben somit eine gute Chance, über den Winter zu kommen. Sie sitzen zu Dutzenden in unserer Hecke, vergewissern sich von dort aus, dass nicht gerade eine Katze durch die Rabatten schleicht, die Luft also rein ist. Und dann geht sie los, die große Flugshow. Kühne Linkskurve hoch hinaus, noch einen Haken geschlagen, im Sturzflug an den Futterspender und dann schnell wieder weg - es ist ein wunderbares Schauspiel, ohne Düsenjägerlärm und einzig mit der Natur als Regisseur.
An einer Stelle müssen die Vögel allerdings echt aufpassen. Da steht ganz in der Nähe eines Futterspenders unser Auto. Und um mit dem nicht zu kollidieren, müssen Meisen und Co. einen genauso spektakulären Steilflug hinlegen wie Tom Cruise bei seinem Abgang aus dem Talkessel, der bei dem kleinsten Fehler an der Felswand enden würde.
Ich habe meine Frau gefragt, ob wir den Wagen nicht zur Hauptflugzeit auf einem anderen Platz abstellen sollten. „Die machen das schon“, hat sie geantwortet. Und tatsächlich, so schwierig das Manöver auch sein mag, die Vögel schaffen es jedes Mal rechtzeitig, ausreichend an Höhe zu gewinnen, um dann zwar maximal knapp, aber doch mit größtmöglicher Eleganz über das Autodach zu sausen. Es sind eben wahre Fliegerasse.