Es ist Grünkohl-Zeit. Damit verbinde ich den Bollerwagenalarm. Zugegeben gibt es solche und solche Touren. Am vergangenen Samstag war ich selbst dabei. Mit den Nordenhamer Wassersportlern ging es am Deich lang, von Großensiel bis Kleinensiel. Auf dem Bollerwagen: Bier, Kurze, Thermoskannen und Musik. Und auf den letzten Punkt will ich hinaus. Aus der Box klangen Lieder einer offiziellen „Bollerwagen-Hitliste“. Die Songs erzählen ihre eigene Geschichte.
Die Dorfrocker essen gerade Gyros auf Mykonos und tanzen den Souvlaki. Kosta soll nochmal einschenken. Die schöne Helena steht wie ein Engel da. Im Lied „Oberteil“ findet der Sänger eine Sie obergeil. Das wirft ihn aus der Bahn, ohohohoh. Ohhh-berteil könnte nahtlos übergehen in „Inselfieber, ohohoho, ich bin, ohoho, im Inselfieber. Ich flieg jetzt rüber.“ Der nächste Sänger ist „schon wieder dicht im Flieger. Alles egal.“ Denn sein Kopf macht nur „lalalalalalalalala“. Und nach so einer Nacht, denkt man dann logischerweise, „ich fang gar nichts mehr an“. Aber leider dauert es nicht lange und im nächsten Lied sind „schon wieder alle lattenstramm“.
Mit wenigen Worten lässt sich so ein Hit erstellen. Sechs Stunden Programm bietet die gesichtete Sammlung. Wer danach noch nüchtern ist, hat meine volle Bewunderung. Und meine Kohltour? Wem die Musik nicht gefiel, der lief ganz weit vor oder ganz weit hinter dem Wagen. Da ging es ebenfalls musikalisch zu. Das Leben des Sängers Robbie Williams wurde verfilmt und die Shantychöre der Damen und Herren in der Region begeistern. So kann man das aushalten. Schön war es mit euch.