Butjadingen

Denkmal in Tossens erinnert an wichtigen Deichschützer

Dass das Land hinter dem Deich sicher ist, ist die Leistung vorausschauender Menschen. Ganz besonders um die Halbinsel Butjadingen verdient gemacht hat sich im 19. Jahrhundert Hans Christoph Peters. An ihn erinnert (wieder) ein Denkmal in Tossens.

Erinnert nun wieder an einen großen Deichschützer: Das Peters-Denkmal in Tossens.

Erinnert nun wieder an einen großen Deichschützer: Das Peters-Denkmal in Tossens. Foto: bul

Trotz seines Einsatzes für das Oldenburger Land und Butjadingen ist sein Name fast in Vergessenheit geraten. Doch das ändert sich nun. Ein teilweise rekonstruiertes Denkmal, errichtet vor der Konzertmuschel der Villa Küstenwind an der Tossenser Nordseeallee, erinnert an und würdigt den Oberdeichgräfen Hans Christoph Peters. Er hat im 19. Jahrhundert den Deichbau revolutioniert und damit den Jadedeich sicherer gemacht.

Initiiert wurde die Aufstellung und Rekonstruktion des Ehrenmals mit Teilen jenes Peters-Denkmals, das von 1901 bis 1940 auf dem Tossenser Deich stand, von der Familie Hillers. Sie hatte nun zur Einweihung eingeladen. Rund 80 Gäste waren dazu zur Konzertmuschel gekommen, die gemeinsam mit der Villa Küstenwind und dem Denkmal ein dreiteiliges Ensemble bildet.

Nachdem die Familie Hillers Haus und Grundstück der heutigen Villa Küstenwind erworben hatte, fand sie im Garten unter Laubbäumen eine verwilderte Grotte mit geformten Steinen. Aufgrund eines Reliefs im Haus kam Vater Jens Hillers auf den Gedanken, dass es sich um Teile der Spitze eines Denkmals handeln könnte. Er bat seinen Onkel Meinhard Wefer, der Sache auf den Grund zu gehen. Die Ergebnisse seiner Recherchen trug der in Burhave gebürtige Heimatforscher aus Bockhorn während der Einweihung vor.

Die Zusammensetzung der Steine und die Rekonstruktion der fehlenden Teile der früheren Denkmalspitze erfolgten durch den Nordenhamer Steinmetzbetrieb Berner. Den Sockel des jetzigen Denkmals habe ihr Vater gebaut, berichtete Juniorchefin Selina Hillers. Ihr Dank galt dem Bürgerverein Tossens, dem Rüstringer Heimatbund, der Kunst- und Kulturstiftung Wesermarsch, der Tourismus-Servicegesellschaft Butjadingen (TSB) und dem II. Oldenburgischen Deichband für die finanzielle Unterstützung.

„Ruhig, besonnen, zielgerecht und qualitätvoll, das ist die hillersche Art, mit der auch das Peters-Denkmal wiedererrichtet wurde“, lobt Axel Linneweber die Initiative der Familie. Für Butjadingens Bürgermeister ist das Denkmal ein bedeutsames Dokument, denn der Deichschutz sei für die Gemeinde stets ein wichtiges Thema. „Ohne die Deiche bekämen wir zweimal am Tag nasse Füße“, machte das Gemeindeoberhaupt die Lage der Nordsee-Halbinsel deutlich.

Mit Herz und Seele sowie viel Heimatverbundenheit sorge die Familie Hillers dafür, dass Tossens ein Stück attraktiver werde. Das habe sich nach dem Bau der Konzert-Muschel, die bei Künstlern und Besuchern sehr gut angenommen werde, nun auch bei der Errichtung des Peters-Denkmals bewiesen, dankte Heike Geils, stellvertretende TSB-Leiterin, dem Gastgeber.

Peter Diekelmann nahm die Denkmal-Einweihung zum Anlass, ein von ihm schon vor einigen Jahren verfasstes Gedicht vorzutragen. Die vier Verse mit dem Titel „Der Deich“ schildern den Sinn und Zweck des Küstenschutzes in einer Region, den man hegen und pflege müsse. Er wolle damit ich zum Nachdenken anregen, verriet der Radiomann aus Stollhamm.

Mit maritimen Liedern unterhielt der Shantychor Butjenter Blinkfüer die Gäste. Butjadingens „älteste Boygroup“ unter Leitung von Heinz Goretzki lockte damit auch einige auf der Nordseeallee flanierende Urlauber an. Sie bekamen auch einen kurzen Film über Sturmfluten an der Butjadinger Küste zu sehen. Das Bildmaterial von Lars Lammers hatte Selina Hillers zu einem Video zusammengeschnitten. (bul)

Der Shantychor Butjenter Blinkfüer lockte mit seinen Liedern auch Zuschauer an, die zuvor wenig über den Deichschutz wussten.

Der Shantychor Butjenter Blinkfüer lockte mit seinen Liedern auch Zuschauer an, die zuvor wenig über den Deichschutz wussten. Foto: bul

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