Der Angelverein Stadland hat sich auch in diesem Jahr an den EU-weiten Bestandserhaltungsmaßnahmen für den Europäischen Aal beteiligt. Über den Anglerverband Niedersachsen (AVN) bestellte der Stadlander Verein 15 Kilogramm Glasaale zum Aussetzen.
15 Kilogramm entspricht einer Menge von circa 50.000 Aalen. Die Glasaale - so nennt man die Aale im Jungstadium wegen ihrer Durchsichtigkeit - wiegen bei einer Länge von 7 bis 8 Zentimetern nur ungefähr 0,3 Gramm pro Stück. Sie sind dann allerdings schon zwei bis drei Jahre alt und haben eine Reise von vielen Tausend Kilometern durch den Atlantik hinter sich gebracht.
Binnen 24 Stunden reisen Aale vom Atlantik nach Stadland
Vor der französischen Atlantikküste werden sie abgefischt. Dann werden sie für den schnellen Transport in die Besatzgebiete vorbereitet, der in speziellen Behältern erfolgt. Als Kühlfracht kamen die Tiere so per Flugzeug und Lastwagen sowie Auto innerhalb von 24 Stunden aus dem Atlantik nach Rodenkirchen.
Mit diesem Transportverfahren soll den bestandsgefährdeten Aalen ein sicheres Erreichen ihrer Aufwuchsgebiete ermöglicht werden. Denn gerade in den Flussläufen drohen den noch winzigen Fischen viele Gefahren.
Vier Anglerteams setzen Fische in Sielgewässern aus
Am Anglerheim in Rodenkirchen standen vier gut vorbereitete Teams bereit, als der Transport der Glasaale gegen 15 Uhr eintraf. In knapp eineinhalb Stunden gelang es den routinierten Anglern, die Aale im Bereich der Stadlander Sielgewässer an im Vorfeld festgelegten Orten auszusetzen. Dort fanden die Fische sofort Unterschlupf in geschützten Uferzonen.
Allein in Niedersachsen bringen Angelvereine des AVN jährlich mehr als 2,5 Millionen Aale in die von ihnen betreuten Gewässer. Das Land und die Europäische Union übernehmen mehr als die Hälfte der Kosten, den Restbetrag trägt der Verein.
Aal-Population scheint sich langsam zu erholen
Ob sich das lohnt? Die jahrelangen Besatzmaßnahmen scheinen an Niedersachsens Flüssen Wirkung zu zeigen, schreibt der Angelverein Stadland in einer Pressemitteilung. Bestandserhebungen deuteten für das Gebiet von Ems und Weser darauf hin, dass die Bewirtschaftungsvorgaben der Europäischen Union für den Aal inzwischen erreicht sind und die Population sich langsam erholt.

15 Kilogramm Glasaale hatten die Stadlander Angler geordert. Das sind rund 50.000 Jungaale. Foto: Angelverein