Nordenham Meine Woche

Atommüll-Umschlag in Nordenham: Die Ruhe während des Sturms

Jeden Samstag blickt die Kreiszeitung zurück auf die Woche in Nordenham und Umgebung. Dieses Mal geht es um den Atommüll-Umschlag im Nordenhamer Hafen, den zukünftigen Standort des Leuchtturms Roter Sand und eine Exkursion in eine Wunderwelt.

Ein Schiff liegt im Hafen von Nordenham an der Pier. Es ist der Atomfrachter „Pacific Grebe", der Castoren nach Nordenham gebracht hat.
Manche Wochen sind für Journalisten sozusagen monochrom. Soll heißen: Sie werden von einem einzigen zentralen Thema bestimmt. Für mich war das in dieser Woche der Castor-Transport. Im Midgard-Hafen wurde Atommüll, der aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield stammt, für den Weitertransport in ein Zwischenlager in Bayern vom Schiff auf Waggons umgeladen. Ich habe nicht mitgezählt, wie oft ich am Dienstag und Mittwoch zum Union-Pier und von dort über den Deich zur Midgard geradelt bin, um Fotos zu schießen und zu gucken, was sich tut. Das Problem bei solchen Missionen, bei denen alles geheime Kommandosache ist: Man bekommt nur sehr vage Zeitangaben - bestenfalls. Um das Einlauf der „Pacific Grebe“ am frühen Dienstagmorgen mitzubekommen, bin ich zu spät, obwohl ich um 6 Uhr am Union-Pier stehe; fotografieren ließ sich so früh ohnehin nichts, weil es noch stockdunklen und zudem neblig war. Für das Auslaufen des Schiffes am Mittwochabend wiederum war ich gut anderthalb Stunden zu früh, was eine Menge Geduld erforderte. Alles, was dazwischen passierte, passierte unter Ausschluss der Öffentlichkeit - die im Übrigen, und das ist vielleicht das Erstaunlichste an der gesamten Mission - herzlich wenig Interesse am Castor-Transport zeigte. Rund ein Dutzend Anti-Atom-Streiter hielten vor dem Nordenhamer Bahnhof eine Mahnwache ab, Castor-Gegner harrten tapfer auf dem Union-Pier aus. Der Rest von Nordenham nahm derweil gelassen zur Kenntnis, dass eben Castoren umgeschlagen werden und viel Polizei in der Stadt ist. Den Einsatzkräften und der mit der Rückführung des deutschen Atommülls beauftragten Gesellschaft für Nuklear-Service spielte diese Gelassenheit in die Karten. Der Umschlag und Abtransport der Castoren ging völlig reibungslos und störungsfrei über die Bühne. Gut so.

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