Fischtown Pinguins

Traumstart ins Halbfinale: Pinguins schlagen München mit 3:0

Es herrschte meisterliche Stimmung in der Eisarena, und es war ein Auftritt der Fischtown Pinguins, der dazu passte. Im ersten Spiel des Playoff-Halbfinales der DEL feierten die Bremerhavener einen 3:0-Sieg gegen den EHC Red Bull München.

Die Fischtown Pinguins und der EHC Red Bull München lieferten sich ein packendes erstes Duell im Playoff-Halbfinale der DEL.

Die Fischtown Pinguins und der EHC Red Bull München lieferten sich ein packendes erstes Duell im Playoff-Halbfinale der DEL. Foto: Hartmann

Spieler und Fans hatten gleichermaßen auf das erste Playoff-Halbfinalspiel der Fischtown Pinguins in der Deutschen Eishockey-Liga hingefiebert, das war in jeder Sekunde zu spüren. Und die Pinguins zeigten, dass sich auch in der „Best of seven“-Serie gegen den amtierenden Meister, gegen den sie in der vergangenen Saison im Viertelfinale ausgeschieden waren, etwas bewegen soll. Sie spielten in bester Playoff-Manier - mit großem Einsatzwillen, Disziplin und Entschlossenheit. Der Sieg war vollauf verdient. „Wir haben unser bestes Spiel in den Playoffs gemacht, es war über 60 Minuten sehr solide. Es war ein sehr verdienter Sieg, aber wir müssen noch drei weitere holen. Also erholen wir uns jetzt kurz, und dann geht es weiter“, sagte Kapitän Jan Urbas.

Urbas bringt die Pinguins früh in Führung

Es war schon lange vor dem ersten Bully eine prächtige Stimmung in der mit 4.646 Zuschauern erneut ausverkauften Eisarena, und die steigerte sich durch die frühe Führung der Pinguins noch einmal. München brachte sich durch zwei frühe Strafzeiten selbst in Bedrängnis, und das insbesondere in den Playoffs unaufhaltsame Powerplay der Pinguins brachte den Torerfolg. Das 1:0 war das klassischste aller Pinguins-Überzahltore: ein Direktschuss von Jan Urbas vom rechten Bullykreis (6. Minute).

Kapitän Jan Urbas erzielte das erste Tor für die Pinguins im Halbfinale.

Kapitän Jan Urbas erzielte das erste Tor für die Pinguins im Halbfinale. Foto: Hartmann

„Wir haben von der ersten Minute an sehr konzentriert gespielt. Die ersten beiden Powerplays haben uns natürlich geholfen. Es war wichtig, Selbstvertrauen und den Glauben, dass du das Spiel gewinnen kannst, aufzubauen“, sagte Pinguins-Trainer Thomas Popiesch.

Gudlevskis pariert gegen Krämmer

Im Spiel fünf gegen fünf spielte München wie erwartet sehr aggressiv und mit einem Forecheck, der für die Pinguins schwer zu brechen war. So kamen die Gäste zu einigen Chancen, die beste hatte Nico Krämmer (14.), doch Pinguins-Torhüter Kristers Gudlevskis hielt. Schafften es die Pinguins, den Puck hinter die Münchener Abwehr zu bringen, wurde es gefährlich. Ross Mauermann traf den Außenpfosten, Ziga Jeglic schoss knapp über das Tor.

Kristers Gudlevskis – Spieler des Spiels

00:12 min

Appendino ist gegen seinen Ex-Club dabei

Rechtzeitig zum Duell mit seinem Ex-Club war Verteidiger Nico Appendino, der im Viertelfinale verletzungsbedingt passen musste, wieder fit. Dafür fehlten mit Anders Grönlund und Blaz Gregorz zwei Routiniers in der Defensive. Die Ordnung in der Abwehr war dennoch sehr gut. Auch im zweiten Drittel blieben die Pinguins ohne Gegentor gegen die Münchener, die mehr Druck aufbauten.

Vikingstad und Uher erhöhen auf 3:0

Eiskalt schlugen die Pinguins ihrerseits auf der anderen Seite noch zweimal zu. In der 22. Minute zog Markus Vikingstad sofort ab, als der Puck nach einem abgefälschten Pass von Nicholas Jensen etwas zufällig zu ihm kam und traf zum 2:0. Wie so oft in der Hauptrunde zogen die Pinguins sofort danach an, um den angeschlagenen Gegner unter Druck zu setzen. Das gelang minutenlang und wurde mit dem 3:0 belohnt. Skyler McKenzie ließ sich auch von einem mächtigen Check nicht vom Puck trennen und bediente Dominik Uher: 3:0 (30.).

Miha Verlic (links) und seine slowenischen Sturmkollegen aus dem „Karawanken-Express“ zeigten eine Top-Leistung.

Miha Verlic (links) und seine slowenischen Sturmkollegen aus dem „Karawanken-Express“ zeigten eine Top-Leistung. Foto: Hartmann

Schreckmoment um Torwart Gudlevskis

München wurde immer drückender nach dem klaren Rückstand, Gudlevskis parierte ausgezeichnet gegen Yasin Ehliz und Trevor Parkes. Dann aber ein Schreckmoment: Im Trubel vor seinem Tor verletzte sich der Lette an der Hand und musste lange behandelt werden. Aber es ging weiter, er kam nach der Drittelpause zurück aufs Eis. „Im Eishockey gehören diese Zweikämpfe vor dem Tor dazu. Ein bisschen Schmerz bringt dich nicht um“, sagte „Guddy“ später über diese Szene.

Zweites Spiel der Serie am Mittwoch

Viel ließen die Pinguins auch im Schlussdrittel nicht zu. Gudlevskis war stets Herr der Lage, obwohl er von den Müchenern schwer bearbeitet wurde. Mit ihren Kontern blieben die Pinguins immer gefährlich. Miha Verlic, Nico Appendino und Skyler McKenzie scheiterten jeweils an Torwart Mathias Niederberger. Bremerhaven war dem vierten Treffer näher als München dem ersten. So war es am Ende verdient, dass der Spieler des Spiels, Torhüter Gudlevskis, sich einen „Shut-out“ sicherte. „Wir haben zwei wirklich erstklassige Torhüter. Heute haben Kristers und die Special Teams einen unglaublichen Job gemacht. Für eine Mannschaft ist es gut zu wissen, dass man einen starken Rückhalt hat. Das stärkt Glauben und Vertrauen“, sagte Popiesch.

Das zweite Spiel der Halbfinal-Serie findet am Mittwoch um 19 Uhr in München statt, das nächste Heimspiel der Pinguins am Freitag um 19 Uhr in der Eisarena.

Die Statistik

Pinguins - München 3:0 (1:0; 2:0; 0:0)

Tore: 1:0 (5:06) Urbas (Jensen, Jeglic) bei 5/4; 2:0 (21:58) Vikingstad (Jensen, Mauermann); 3:0 (27:15) Uher (McKenzie, Friesen);

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Kreutzer, Eminger - Bruggisser, Kälble - Jensen, Appendino - Preto; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Conrad, Vikingstad, Mauermann - Uher, Friesen, McKenzie - Kinder, Wejse, Büsing

München: Tor: Niederberger (Allavena); Abwehr: Abeltshauser, Blum - Johansson, Lancaster - MacWilliam, Daubner - Weber; Angriff: Krämmer, Street, Parkes - Ehliz, DeSousa, Oswald - Kastner, Hager, Ortega - Varejcka, Smith, Eisenschmid

Stand der Serie „Best of seven“: 1:0

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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