Fußball
„Top, top, top Leistung“: Wücks junge Wilde begeistern
Beim 1:0 der DFB-Elf im Halbfinal-Hinspiel der Nations League gegen Frankreich überzeugen frische Kräfte wie Franziska Kett und Camilla Küver. Das freut den Fußball-Bundestrainer ganz besonders.
Überzeugte den Bundestrainer: Franziska Kett (r) vom FC Bayern.
Foto: Marius Becker
Bundestrainer Christian Wück hat nach dem 1:0 im Halbfinal-Hinspiel der Nations League gegen Frankreich besonders die jüngeren Fußball-Nationalspielerinnen hervorgehoben. „Das war heute für mich eine top, top, top Leistung“, lobte der Coach nach der Partie in Düsseldorf etwa Franziska Kett vom FC Bayern. Die am Freitag 21 Jahre alt gewordene Linksverteidigerin sei im defensiven Zweikampf „unheimlich stabil“ gewesen und habe Geschwindigkeit ins deutsche Spiel gebracht, erklärte Wück.
Auch DFB-Debütantin Camilla Küver („athletisch auf einem sehr hohen Level“) erhielt von ihm ein Extra-Lob. Er wolle jungen Spielerinnen das Vertrauen geben, sagte der 52-jährige Trainer - Küver habe es auf Anhieb „über 97 Minuten zurückgezahlt und eine Top-Leistung gezeigt“. Die 22 Jahre alte Wolfsburgerin überzeugte in der Innenverteidigung neben der erfahrenen Kathrin Hendrich (33).
„Experiment“ mit Jule Brand glückt
Positiv bewertete Wück das „Experiment“ mit der Ex-Wolfsburgerin Jule Brand (23) als Spielmacherin im zentralen Mittelfeld. „Wir haben es schon immer gesagt: Jule macht auf dem Platz Dinge, die sie einfach machen möchte, die nicht abgesprochen sind. Und sie ist eine, die von außen immer sehr, sehr gerne nach innen zieht.“ Also sei die Entscheidung gefallen, die nominelle Flügelspielerin von Olympique Lyon „gleich auf die Mitte“ zu stellen. Brand sei „unheimlich spielintelligent“, habe aber noch „Luft nach oben“, befand Wück.

Kann auch in der Mitte spielen: Jule Brand.
Foto: Marius Becker
Während er sich mit dem spielerisch reifen Vortrag seiner Elf weitgehend zufrieden zeigte, kritisierte der frühere Bundesliga-Stürmer die Chancenverwertung. „Es war nicht alles rosarot heute, wir haben schon noch Luft nach oben“, mahnte Wück. Die Effizienz vor dem gegnerischen Tor sei in der EM-Analyse „ein großes Thema“ gewesen - „und wenn man danach geht, haben wir keinen großen Schritt nach vorne gemacht“. Gegen die Französinnen hatte trotz mehrerer Top-Gelegenheiten einzig Klara Bühl (79. Minute) getroffen.

Deutsche Jubeltraube: Auch dank Camilla Küver (l) blieb die DFB-Elf ohne Gegentor.
Foto: Marius Becker

Einziges Manko aus Wücks Sicht: die Chancenverwertung.
Foto: Marius Becker