„Wir haben solide 60 Minuten gespielt. Wir waren stark in Unterzahl, stark im Powerplay und Franzi hat im Tor im richtigen Moment die Paraden gemacht. Die Special Teams waren entscheidend“, sagte Pinguins-Trainer Alexander Sulzer.
Die Pinguins spielten in der gleichen Aufstellung wie am Freitag bei der Heimniederlage gegen die Kölner Haie. Im Tor zeigte Maximilian Franzreb erneut eine ganz starke Leistung, so wie beim Schuss von Anrei Hakulinen (12. Minute). Es war die erste von rund einem Dutzend überragender Paraden. Insgesamt hielt er 31 Schüsse. Allerdings sorgte er auch für einen Schreckmoment, als er den Puck hinter das eigene Tor spielen wollte und fast ein Eigentor schoss. Das ging gerade noch einmal gut.
Bruggisser hebt das Tor aus der Verankerung
Ebenso wie eine Aktion von Phillip Bruggisser in der 18. Minute. Nach einem schlimmen Fehlpass am eigenen Tor hob der Däne absichtlich das Tor aus der Verankerung, um einen Gegentreffer zu verhindern. Dafür gab es eine Strafzeit, in der die Pinguins hart kämpfen mussten, um nicht in Rückstand zu geraten.
Die Gäste hatten auch gefährliche Momente. Ross Mauermann zielte knapp drüber und Fabian Herrmann scheiterte nach einem Sololauf aus dem eigenen Drittel.
Maximilian Franzreb – Spieler des Spiels
Sechs Treffer im zweiten Drittel
Im zweiten Drittel dann gingen die Scheiben endlich ins Tor - und das insgesamt gleich sechsmal. Mit einem Doppelschlag innerhalb von 78 Sekunden gingen die Pinguins 2:0 in Führung. Zunächst traf Mauermann im Nachschuss und erzielte somit sein 100. DEL-Tor (23.). „Die Familie hat mich daran erinnert, dass ich mein 100. Tor schießen könnte. Es ist toll, dass ich immer noch spielen und meinen Beitrag leisten kann“, sagte der 34-Jährige bei „Magentasport“.
Kurz danach verwandelte Chris Wejse einen Pass von Nino Kinder zum 2:0. Doch nur 63 Sekunden später waren die Panther nach dem 1:2 durch Chris Collins (25.) wieder dran.
Tolles Tor per Direktschuss von Jan Urbas
Das starke Powerplay sorgte dafür, dass die Bremerhavener mit einer Zwei-Tore-Führung ins letzte Drittel gehen konnten. Zunächst nutzte Max Görtz ein Überzahlspiel zum 3:1 (31.). Augsburg verkürzte kurz vor der Pause durch DJ Busdeker auf 2:3 (39.), doch 1,8 Sekunden vor der Sirene schlugen die Pinguins in Person von Jan Urbas noch einmal zu. Fast von der Grundlinie traf der Kapitän per Direktschuss unter die Latte zum 4:2. Sein 7. Saisontor war ein Traumtor - ein Schuss, wie man ihn von Weltstar Leon Draisaitl in der NHL regelmäßig sieht. „Ich habe hinterher im Büro tatsächlich gesagt: den hätte der Draisaitl nicht besser gemacht“, sagte Sulzer. „Jan ist einfach ein außergewöhnlicher Spieler.“
Pinguins verteidigen in Unterzahl stark
Augsburg drängte früh im Schlussdrittel auf den Anschlusstreffer und erzwang zwei Powerplays. Dabei gab es viel Druck und einen Pfostentreffer durch Mark Zengerle (43.). Aber die Pinguins, die die beste Unterzahlquote in der Deutschen Eishockey-Liga haben, ließen keinen Gegentreffer zu.
Scheibe bricht nach einem Check gegen Vikingstad
In der Schlussphase sorgte ein Scheibenbruch für eine längere Unterbrechung. Dennis Reul checkte Markus Vikingstad so hart in die Bande, dass die Plexiglasscheibe splitterte. Und das am 25. Geburtstag des Pinguins-Stürmers! Aber Scherben bringen ja sprichwörtlich Glück - so durfte Vikingstad mit seiner Mannschaft am Ende einen Sieg als Geburtstagsgeschenk feiern.
Er selbst allerdings spielte nach dem Einschlag in die Scheibe in den letzten sechs Spielminuten sicherheitshalber nicht mehr mit. Das Empty-Net-Tor zum 5:2 durch Ziga Jeglic verfolgte er aus sicherer Distanz hinter der Bande. „Ihm ist nichts passiert, aber er hatte so viele kleine Splitter in der Ausrüstung, dass es gefährlich gewesen wäre, wenn er weitergespielt hätte“, erläuterte Sulzer den Verzicht auf Vikingstad.
Augsburg - Pinguins 2:5 (0:0: 2:4; 0:1)
Tore: 0:1 (22:08) Mauermann (Rausch); 0:2 (23:26) Wejse (Kinder, Antonen); 1:2 (24:29) Collins (Renner, Hakulinen); 1:3 (30:54) Görtz (Abt, Bruggisser) bei 5/4; 2:3 (38:48) Busdeker (McCourt, Zengerle); 2:4 (39:59) Urbas (Verlic, Jensen) bei 5/4; 2:5 (58:39) Jeglic (Franzreb)
Augsburg: Tor: Keller (Mann); Abwehr: Schemitsch, McCourt - reul, Zajac - Renner, an der Linde - Köhler; Angriff: Busdeker, Bast, Trevelyan - Hakulinen, Kunyk, Collins - Oblinger, Zengerle, M. Elias - Hanke, Volek, F. Elias
Pinguins: Tor: Franzreb (Gudlevskis); Abwehr: Rausch, Abt - Bruggisser, Bettahar - Jensen, Appendino ; Angriff: Verlic, Jeglic, Urbas - Herrmann, Friesen, Uher - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Kinder, Wejse, Antonen - Scheel
Strafzeiten: Panther: 8 Minuten - Pinguins: 10 Minuten
Schiedsrichter: Andris Ansons, Achim Moosberger
Zuschauer: 5.416