Auf den Tag genau am 10. März waren die Fischtown Pinguins vor vier Jahren in der Pre-Playoffs an den Nürnberg Ice Tigers gescheitert. Jetzt nahmen sie erfolgreich Revanche. Das erste Spiel hatten die Fischtown Pinguins am Dienstag mit 3:1 gewonnen. Im Viertelfinale geht es für die Fischtown Pinguins am Mittwoch, 15. März, mit einem Auswärtsspiel beim EHC Red Bull München weiter.
Bei den Pinguins fehlte mit Antti Tyrväinen ein körperlich starker Stürmer - zusätzlich zu Nicholas Jensen, Ross Mauermann und Skyler McKenzie, die schon seit längerem verletzt sind. Für den Finnen rückte Tim Lutz in den Kader, allerdings wurde Pinguins-Trainer Thomas Popiesch dadurch gezwungen, die Reihen umzustellen. Phasenweise ließ er nur mit drei Angriffsreihen spielen. Kampf und Leidenschaft waren groß, auch wenn die Pinguins im zweiten Drittel eine lange Phase hatten, in der sie durchhingen. Am Ende zeigten sie eine bärenstarke Leistung.
Zwei Tore für die Pinguins innerhalb von 30 Sekunden
Die rund 100 mitgereisten Pinguins-Fans unter den 7.672 Zuschauern in der ausverkauften Halle sahen einen guten Start ihrer Mannschaft und konnten in der sechsten Minute gleich zweimal jubeln. Nach einem Foul von Blake Parlett an Miha Verlic gab es Powerplay, und das nutzte Verlic persönlich zum 1:0. Ein Geniestreich von Chris Weijse ging dem Tor voraus, der nach einem verunglückten Schuss von Ziga Jeglic nicht einfach aufs Tor drosch, sondern für Verlic auflegte. Gleich im nächsten Wechsel folgte das 2:0 (6.), exakt 30 Sekunden nach der Führung. Einen Schuss von Niklas Andersen ließ Nürnbergs Torhüter Niklas Treutle nach vorne prallen, Markus Vikingstad war zur Stelle.
Nürnberg intensivierte nach dem Rückstand die Offensivbemühungen, doch die Pinguins hielten stand. Torwart Maxi Franzreb zeigte sich gewohnt stabil unter Druck und reaktionsschnell bei Schüssen wie dem von Daniel Schmölz (14.). Aber auch die Verteidiger waren sehr aufmerksam, Vladimir Eminger stoppte Tyler Sheehy in letzter Sekunde (18.).
Nürnberg macht im zweiten Drittel extrem viel Druck
Der Druck der Nürnberger nahm im zweiten Drittel noch einmal immens zu, die Pinguins fanden kaum einen Weg, sich zu befreien, geschweige denn, gefährliche Entlastungsangriffe zu starten. Und unter Druck passierten Fehler, aber Torwart Franzreb war mehrmals der Retter. Als Nürnberg dann auch noch in Überzahl war, war er aber geschlagen. Der Puck kam mit etwas Glück von Emingers Schlittschuh vors Tor, wo Tim Fleischer einsandte (29.). Auch wenn der Zufall mithalf, der Treffer lag in der Luft. Und die Ice Tigers ließen nicht nach, die Pinguins schwammen, der Ausgleich durch Jake Ustorf (22.) entsprang aus einer erneuten großen Nürnberger Druckphase. Erst das Powerbreak Mitte des Drittels half den Pinguins, sich zu schütteln und selbst wieder Tempo und Richtung aufzunehmen und nicht nur Beifahrer in diesem Spiel zu sein. Jan Urbas (33.) forderte Treutle, der auch beim nächsten Pinguins-Powerplay im Mittelpunkt stand und riesiges Glück hatte, als Wejse den Puck aufs Tor gebracht hatte und der Nürnberger Torhüter durchkullern ließ, Oliver Mebus aber auf der Linie rettete.
Friesen bringt die Pinguins mit 3:2 in Führung
Die Pinguins behielten das Steuer im Schlussdrittel in der Hand und hatten erste gute Chancen durch Jake Virtanen und Verlic. Dann aber gerieten sie nach einer Strafe gegen Samuelsson (47.) in Unterzahl. Würde das Spiel erneut im Powerplay eine Wende nehmen? Nein, die Pinguins ließen fast gar nichts zu und schlugen kurz darauf zu, als erneut Torhüter Treutle ihnen die Chance gab. Einen Schuss von Dominik Uher wehrte er genau vors Tor ab, wo Alex Friesen nur zum 3:2 (50.) einschieben musste. Jetzt hieß es: noch zehn Minuten durchhalten. Mit kurzen Wechseln und viel Leidenschaft hielten die Pinguins die Gastgeber von ihrem Tor fern. Das schafften sie grandios und kamen durch ein Empty-Net-Goal von Jan Urbas zum 4:2.
Nürnberg - Pinguins 2:4 (0:2; 2:0; 0:2)
Tore: 0:1 (5:07) Verlic (Wejse, Jeglic) bei 5/4; 0:2 (5:37) Vikingstad (Andersen, Saakyan); 1:2 (28:42) Fleischer (Schmölz, MacLeod) bei 5/4; 2:2 (30:06) Ustorf (Leonhardt, Hede); 2:3 (49:59) Friesen (Uher, Samuelsson); 2:4 (58:44) Urbas (Jeglic) ENG