„Maximilian hat eine Schulterverletzung und wird längerfristig, die nächsten Wochen ausfallen. Das ist das Schlimmste, was uns passieren konnte, aber wir werden auch diesen Rückschlag überstehen“, erklärte Teammanager Alfred Prey am Montagabend auf Nachfrage der NORDSEE-ZEITUNG. „Die Entscheidung, ob die Schulterverletzung operativ oder konservativ therapiert werden soll, werden die nächsten Untersuchungen ergeben.“
Das ist für Maxi Franzreb und für die Pinguins gleichermaßen bitter. Durch die vergangene Saison war der Torhüter verletzungsfrei durchgekommen - und ist durchgestartet. Nach dem Abgang von Brandon Maxwell mauserte er sich trotz Nachverpflichtung von Niklas Svedberg zur unumstrittenen Nummer eins. Zwar war im Playoff-Viertelfinale gegen München in der DEL Endstation, doch die Saison wurde mit der Berufung ins Nationalteam und dem Gewinn der WM-Silbermedaille noch gekrönt.

„Wir denken derzeit noch nicht über eine Nachverpflichtung nach.“
An diese Leistungen wollte der 27-Jährige in dieser Saison anknüpfen und sie bestätigen. Nun wird er (vorerst) jäh gestoppt. Gut für die Pinguins: Sie waren vor der Saison so weitsichtig, mit Kristers Gudlevksis einen zweiten starken Keeper zu verpflichten, so dass sie eines der stärksten Duos in der Liga vorweisen. Nun muss vorerst der Lette in die Bresche springen - mit Backup Sebastian Graf.
Denn Prey betonte: „Wir denken derzeit noch nicht über eine Nachverpflichtung nach. Wir werden erst die vollständigen Untersuchungen abwarten, um dann eventuell weitere Entscheidungen zu treffen. Im Moment haben wir noch zwei Torhüter, denen wir unser Vertrauen schenken.“
Entsprechende Gerüchte waren aufgekommen, nachdem Trainer Thomas Popiesch nach dem 2:5 gegen München gegenüber mehreren Medien verlauten ließ: „Wir denken, dass wir auf dem Transfermarkt vielleicht nochmal tätig werden können.“
Zwei weitere wichtige Stützen fehlen
Kein Wunder, sind die Bremerhavener spätestens nach dem Franzreb-Aus bereits zum Saisonstart stark verletzungs-geplagt. Denn neben Franzreb fehlten zuletzt auch die Abwehrroutiniers Anders Grönlund und Nicholas Jensen. In diesen Fällen geben die Pinguins weder über den Grund noch die Dauer des Ausfalls Auskunft. Klar ist, es fehlen zwei wichtige Stützen.
Zwei Ausländerlizenzen hätten die Pinguins noch zu vergeben. Neun Spieler ohne deutschen Pass dürfen stets auf dem Spielberichtsbogen stehen, aber elf Lizenzen dürfen pro Saison vergeben werden. Dass jedoch auch Gudlevskis das Zeug dazu hat, die Pinguins in die Erfolgsspur zu führen, hat er bereits bewiesen.
Der 30-Jährige spielte schon in der Saison 2019/20 in der Deutschen Eishockey-Liga für die Bremerhavener. Nachdem sich die Nummer eins, Tomas Pöpperle, verletzt hatte, verpflichteten die Pinguins den Blondschopf im Dezember nach. Der 1,92 Meter große und 97 Kilogramm schwere Goalie wurde sofort ein Fanliebling, führte die Pinguins in die Playoffs - die corona-bedingt dann nicht ausgespielt wurden. „Jetzt haben wir die Chance, das nachzuholen“, sagte er vor der Saison.