Die Haie gewannen in der heimischen Lanxess-Arena mit 5:2 (2:1, 2:1, 1:0). Die Mannschaft von Trainer Alexander Sulzer muss nun schnell eine Lösung finden, um als amtierender Vizemeister nicht sang- und klanglos unterzugehen. Die physische Präsenz, die sie im vergangenen Jahr neben der spielerischen Klasse und dem Selbstverständnis ins Finale brachte, geht ihr noch ab.
Zudem steht die mit Abstand beste Abwehr der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit nur 112 Gegentoren in 52 Partien aktuell neben sich und hat nun schon zehn Treffer in nur zwei Begegnungen schlucken müssen. Dazu fehlt die Kaltschnäuzigkeit bei den Abschlüssen gegen die clever agierenden Haie, die ihrerseits eiskalt zuschlagen.
Konfetti sorgt für Spielunterbrechungen
In der Anfangsphase musste die Partie am Dienstagabend in der Lanxess Arena immer wieder unterbrochen werden, da Konfetti der Einlaufshow nach und nach von der Hallendecke und den darunter aufgehängten Boxen runtersegelte.
Das sollten die Haie noch einmal überdenken, denn das nahm dem Spielverlauf den Schwung und ist vor allem gefährlich für die Spieler, wenn sie mit den Schlittschuhen hängen bleiben.
Köln kontert Pinguins-Führung schnell
Zum Glück ging jedoch alles gut - und die Pinguins kurz darauf bei angezeigter Strafe mit 1:0 in Führung. Einen „Hammer“ von Verteidiger Phillip Bruggisser, der im Vorfeld eine Geldstrafe für einen Stockschlag in der 31. Minute in Spiel eins des Viertelfinales vom Disziplinarausschuss kassiert hatte, konnte KEC-Keeper Hudacek nur abprallen lassen. Ziga Jeglic stand goldrichtig, reagierte am schnellsten und netzte ein (9.). Der Tor-Bann nach dem 0:5 im ersten Duell war endlich gebrochen.

Lange Gesichter auch in Köln bei Co-Trainer Marian Bazany, Pinguins-Chefcoach Alexander Sulzer und Athletiktrainer Leon Lilik. Foto: Holzapfel
Die Freude hielt jedoch gerade einmal 33 Sekunden an, dann gelang den Kölnern direkt der Ausgleich. Josh Currie fälschte die Scheibe vor dem Tor unhaltbar ab. Da Pinguins-Schlussmann Kristers Gudlevskis in der 15. Spielminute zudem noch eine Monsterparade gegen Alexandre Grenier auspackte, schien es mit dem Unentschieden in die erste Pause zu gehen.
Pinguins noch nicht im Playoff-Modus
Doch nicht mit den Haien. Einmal gingen die Bremerhavener in der Rückwärtsbewegung nicht energisch genug zu Werke und das nutzten die Domstädter noch zum 2:1-Führungstreffer. Gregor MacLeoad bediente Grenier bei einem Konter mustergültig auf den Schläger (19.).
Erneut nutzten die Kölner ihre Chancen eiskalt, während die Pinguins große Chancen wie von Ross Mauermann (17.) einmal mehr wie im ersten Spiel liegen ließen. Während die Haie schon in den Playoff-Modus geschaltet haben und agil wie clever aufspielten, wirken die Bremerhavener phasenweise noch unterkühlt und waren oftmals einen Schritt zu spät dran und fuhren die Checks nicht hart zu Ende.
Görtz verkürzt und sorgt für frischen Wind
Eingangs des Mitteldrittels zeigte sich dies einmal mehr deutlich. Currie tankte sich einfach mittig durch zwei Bremerhavener Verteidiger und erhöhte zum 3:1 (23.).

Max Görtz erzielt spektakulär das zwischenzeitliche 2:3 für die Pinguins. Die Bremerhavener hatten wieder ihre Möglichkeiten, schlugen aber weiter nicht so eiskalt zu wie die Kölner. Foto: Holzapfel
Was die Pinguins jedoch nicht taten: Sie gaben sich nicht auf - und wurden belohnt. Max Görtz legte die Scheibe mit einer schönen Bewegung zum 2:3 vorbei an Kölns Julius Hudacek (25.).
Dieser Treffer schien dem Team frischen Rückenwind zu geben, das sich nun immer mehr in das Spiel und das Duell insgesamt reinkämpfte. Nun schnürten sie Hausherren zeitweise gar im eigenen Drittel ein.
Austin erhöht auf 4:2 für die Kölner
Kaum aus der Umklammerung befreit, schlugen die Kölner allerdings wieder eiskalt zu. Kleine Nachlässigkeiten bestrafen die Domstädter in diesem Viertelfinale sofort und erhöhten durch Brady Austin auf 4:2 (34.).
Kurz darauf rettete Guslevskis in höchster Not gegen den allein heranstürmenden Justin Schütz (37.) und bewahrte die Pinguins vor der frühzeitigen Entscheidung.
Am Freitag könnte schon eine Vorentscheidung fallen
Im Schlussabschnitt mühten sich die Pinguins, noch einmal den Anschluss herzustellen, scheiterten jedoch mit ihren Möglichkeiten und die Domstädter brachten ihre Führung schlussendlich mit viel Erfahrung über die Zeit. 63 Sekunden vor dem Ende gelang Grenier mit einem Schuss ins leere Tor dann noch der 5:2-Endstand.
In Spiel drei am Freitag (19.30 Uhr) in Bremerhaven kann es schon eine kleine Vorentscheidung geben, sollten die Hausherren dann nicht das erste Ausrufezeichen im Viertelfinale setzen.
Köln - Pinguins 5:2 (2:1, 2:1, 1:0 )
Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Byström, Grönlund - Abt, Bruggisser - Rausch, Jensen - Bettahar; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Mauermann, Vikingstad, Görtz - Uher, Quince, Appendino - Kinder, Wejse, Herrmann.
Köln: Hudacek (Pantkowski); Abwehr: Vittasmäki, Sennhenn - Austin, Müller - Glötzl, Almquist - Van Calster; Angriff: Schütz, MacLeod, Grenier - Kammerer, Aubry, Storm - Tuomie, Currie, Niedenz - Wohlgemuth, Tyrväinen, Münzenberger.
Tore: 0:1 (8:34) Jeglic (Bruggisser/bei 6-5), 1:1 (9:07) Currie (Austin, Müller), 2:1 (18:14) Grenier (MacLeod), 3:1 (22:46) Currie (Niedenz, Tuomie), 3:2 (24:40) Görtz, 4:2 (33:19) Austin (Müller), 5:2 (58:57) Grenier (bei 5-6).
Schiedsrichter: Andris Ansons, Christopher Schadewaldt.
Zuschauer: 16.652.
Serienstand: 2:0.