Fischtown Pinguins

Pinguins sprühen beim Heimsieg gegen Frankfurt vor Spiellaune

Mit ganz viel Spielfreude haben die Fischtown Pinguins die Antwort auf die jüngsten Niederlagen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegeben. Gegen die Löwen Frankfurt gab es am Freitag einen souveränen Heimsieg - aber auch ein Sorgenkind.

Die Pinguins-Profis (von links) Ross Mauermann, Nicholas Jensen, Max Görtz und Markus Vikingstad freuen sich über den Heimsieg gegen die Löwen Frankfurt.

Die Pinguins-Profis (von links) Ross Mauermann, Nicholas Jensen, Max Görtz und Markus Vikingstad freuen sich über den Heimsieg gegen die Löwen Frankfurt. Foto: Polgesek

Ziga Jeglic erlebte das letzte Drittel beim 5:1 (1:0, 4:1, 0:0) gegen die Hessen nicht auf dem Eis mit. „Wir müssen abwarten. Es wird morgen eine Untersuchung stattfinden. Dann werden wir mehr erfahren“, sagte Trainer Alexander Sulzer.

Ein längerfristiger Ausfall des Topscorers würde die Pinguins hart treffen. Zum einen wäre der „Karawanken-Express“ mit Jeglics slowenischen Landsmännern Jan Urbas und Miha Verlic gesprengt. Zum anderen fehlen den Bremerhavenern bereits Leistungsträger wie Alex Friesen, Colt Conrad, Dominik Uher und Anders Grönlund.

Beide Teams hatten gegensätzliche Serien

Die Vorzeichen versprachen ein intensives Duell beider Teams, die noch um eine bessere Platzierung nach Ende der regulären Saison kämpfen. Zwei Niederlagen in Folge gegen Wolfsburg und Augsburg hatten die Pinguins in ihrem Kampf um Platz vier etwas zurückgeworfen. Die Löwen waren mit der Empfehlung von sechs Siegen aus den letzten sieben Spielen nach Bremerhaven gereist. Für einen Platz in den Pre-Playoffs reichte diese Erfolgssträhne der Löwen bislang aber nicht.

Die jüngsten Ergebnisse schienen für die Pinguins ein größerer Ansporn zu sein als für die Löwen. Ziga Jeglic zwang Löwen-Torhüter Thomas Greiss bereits nach 16 Sekunden zu seiner ersten Parade.

Gegen Jensens Schlagschuss ist der Ex-NHL-Torwart machtlos

Die Pinguins machten in diesem Tempo weiter. Nachdem Christian Wejse vom Frankfurter Sebastian Cimmermann gelegt worden war, traf Nicholas Jensen in Überzahl zur 1:0-Führung (4.). Gegen seinen Schlagschuss war auch der ehemalige NHL-Torhüter Greiss machtlos.

Felix Scheel hätte kurz darauf zwingend das 2:0 nachlegen müssen. Der Stürmer stand nach schöner Vorlage von Ludwig Byström frei am langen Pfosten, setzte den Puck aber neben das Löwen-Tor (6.). Auch eine mehr als dreiminütige Phase, in der Greiss nach dem Bruch seiner Torwartkelle ohne Schläger spielte, blieb für die Gäste folgenlos. Mit dem knappen Rückstand war die Mannschaft von Trainer Tom Rowe nach 20 Minuten gut bedient.

So richtig ins Rollen kamen die Pinguins dann im zweiten Drittel. Wieder erzielte das Sulzer-Team ein frühes Tor. Nach tollem Pass von Maxim Rausch tauchte Fabian Herrmann vor Greiss auf, Nino Kinder belohnte sich fürs Nachsetzen mit dem 2:0 (23.).

Pinguins spielen zu schnell für die Löwen

Das Angriffsspiel der Pinguins lief jetzt wie am Schnürchen, da war viel Bewegung drin. Für die Löwen manchmal zu viel. So wie beim 3:0, das Markus Vikingstad nach Querpass von Ross Mauermann erzielte (25.).

Damit war der Torhunger der Pinguins noch nicht gestillt. Phillip Bruggisser überwand Greiss aus spitzem Winkel zum 4:0 (29.). Es war der erste Treffer des schussstarken Verteidigers im Jahr 2025.

Famose Drittel, famose Stimmung in der Eisarena

Die Stimmung in der Eisarena näherte sich dem Siedepunkt, weil Max Görtz in diesem famosen Drittel auch noch das 5:0 nachlegte. Der Schwede hielt seinen Schläger in einen Jensen-Schuss (34.). Die Löwen fanden kaum noch statt. Chris Wilkie scheiterte mit zwei Breaks an Pinguins-Torwart Kristers Gudlevskis. Dominik Bokk war es dann, der die erste Strafzeit der Pinguins zum 5:1 nutzte (36.).

Greiss hatte die Nase voll und überließ seinen Platz im Löwen-Tor dem Back-up-Goalie Cody Brenner. Immerhin gelang es Brenner, keine weiteren Gegentore zuzulassen. Das lag in erster Linie daran, dass es die Pinguins gemächlicher angehen lassen konnten. Die Kontrolle über das Spiel verloren sie dabei nie.

Ex-Löwe Schiemenz sieht im Sieg die richtige Antwort

„Das war von Anfang bis Ende ein sehr, sehr solider Auftritt von uns. Wir wollten volle 60 Minuten aufs Eis bringen und das ist uns heute vom ersten Wechsel gelungen. Wir waren mental und körperlich bereit“, lobte Sulzer seine Mannschaft. Auch der Ex-Löwe Cedric Schiemenz strahlte: „Ich hätte nicht erwartet, dass es so deutlich wird. Wir mussten eine Antwort geben auf die letzten beiden Spiele und das ist uns gelungen. Das war eine geschlossene Teamleistung, auf der wir uns aber nicht ausruhen dürfen.“ Am Sonntagabend sind die Pinguins zu Gast bei den Iserlohn Roosters (19.15 Uhr).

Die Statistik

Pinguins: Tor: Gudlevskis (Franzreb); Abwehr: Bruggisser, Abt - Eminger, Rausch - Jensen, Byström - Bettahar; Angriff: Verlic, Jeglic, Urbas - Görtz, Vikingstad, Mauermann - Herrmann, Quince, Kinder - Schiemenz, Wejse, Scheel

Löwen: Tor:Greiss (Brenner); Abwehr: Wirt, Matushkin - Maginot, McNeill - Welinski, Lauridsen - Bidoul; Angriff: Brace, Rowney, Schweiger - Bokk, Fröberg, Napravnik - Pfaffengut, Burns, Wilkie - Brown, Cimmermann

Tore: 1:0 (3:02) Jensen (Jeglic, Urbas) 5/4; 2:0 (22:24) Kinder (Herrmann, Rausch); 3:0 (24:45) Vikingstad (Mauermann); 4:0 (28:14) Bruggisser (Abt, Kinder); 5:0 (33:00) Görtz (Jensen, Mauermann); 5:1 (35:28) Bokk (Brace, Lauridsen) 5/4;

Strafzeiten: Pinguins 4 - Löwen 8

Schiedsrichter: Roman Gofman, Kilian Hinterdobler

Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)

Nicholas B. Jensen – Spieler des Spiels

06.09.2024
00:10 min
Dietmar Rose

Reporter

Dietmar Rose ist Sportredakteur bei der Nordsee-Zeitung mit den Schwerpunkten Fußball, Basketball und Tennis. Der gebürtige Münsteraner kam 1997 nach seinem Studium nach Bremerhaven.

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