Fischtown Pinguins

Die Pinguins schlagen den Meister Berlin vor voller Hütte

Die Fischtown Pinguins haben in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) das letzte Heimspiel des Jahres 2022 gegen den deutschen Meister Eisbären Berlin gewonnen. Der sechste Sieg in Folge - vor einer besonderen Kulisse.

Die Pinguins bilden nach dem Tor zur 1:0-Führung eine Jubeltraube.

Die Pinguins bilden nach dem Tor zur 1:0-Führung eine Jubeltraube. Foto: Ralf Masorat

Das Team von Trainer Thomas Popiesch setzte sich gegen den Tabellen-13. verdient mit 2:1 (1:1, 1:0, 0:0) durch. Für die Bremerhavener war es der sechste Sieg in Serie, dadurch sprangen sie auf Tabellenplatz vier. Und das vor voller Hütte: Die Eisarena war erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie mit 4.647 Zuschauern ausverkauft.

In der Anfangsphase brannten die Pinguins - drei Tage vor Silvester - ein wahres Feuerwerk ab. Ziga Jeglic hätte bereits nach 38 Sekunden die Führung besorgen können, bekam aber nach Zuspiel von Philip Samuelsson keinen Druck auf den Schläger.

80 Sekunden später war es aber soweit. Christian Wejse bewies einmal mehr seinen Torriecher, indem er Vladimir Emingers Schuss von der blauen Linie unhaltbar für Eisbären-Schlussmann Tobias Ancicka abfälschte (2.). Der zwölfte Saisontreffer des Dänen. Großen Anteil am 1:0 hatten auch Antti Tyrväinen und Skyler McKenzie, die stark hinter dem Berliner Tor gearbeitet hatten.

Dass die Eisarena mit 4.647 Zuschauern erstmals seit Frühjahr 2020 ausverkauft war, beflügelte das Popiesch-Team offensichtlich. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das 2:0 fallen würde. Nino Kinder, Nicholas Jensen und Dominik Uher hatten gute Chancen für die Pinguins, die den deutschen Meister immer wieder in Bedrängnis brachten.

Berlin kommt besser aus dem Powerbreak zurück

Berlins Trainer Serge Aubin muss während des Powerbreaks die richtigen Worte gefunden haben, denn seine Mannschaft agierte nach der Unterbrechung viel körperbetonter und zeigte auch offensiv ihre Klasse. Pinguins-Goalie Niklas Svedberg rettete zwar zweimal stark gegen Marcel Noebels und Jonas Müller, war aber beim ersten Überzahlspiel der Gäste machtlos. Als Georgiy Saakyan wegen Spielverzögerung eine Zwei-Minute-Strafe absaß, erzielte Noebels mit einer feinen Direktabnahme das 1:1 (15.). Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt verdient.

Erstmals seit dem Frühjahr 2020 war die Eisarena in Bremerhaven mit 4.647 Zuschauern ausverkauft.

Erstmals seit dem Frühjahr 2020 war die Eisarena in Bremerhaven mit 4.647 Zuschauern ausverkauft. Foto: Masorat

Beide Mannschaften spielten auch im Mitteldrittel mit hoher Intensität. Dort hatten die Pinguins einige Male Glück. Zum Beispiel nach einem Abwehrfehler, der fast zu einem Shorthander geführt hätte. Giovanni Fiore versuchte es mit der Rückhand, doch Svedberg war auf dem Posten (21.).

Die Pinguins spielten im zweiten Abschnitt dreimal mit einem Mann mehr auf dem Eis, zwei Strafzeiten hatte Ziga Jeglic gezogen. Das sollte sich gegen Ende des Drittels auszahlen. Nach einer schönen Staffette über Alex Friesen und Tyrväinen stand Dominik Uher frei und ließ sich die Chance zum 2:1 nicht entgehen (39.). Die Stimmung in der Eisarena näherte sich dem Siedepunkt.

Bruggisser scheitert bei seinem Break

Der offene Schlagabtausch zwischen beiden Teams prägte auch das letzte Drittel. Die kriselnden Eisbären kämpften mit großem Einsatz um das dringend benötigte Erfolgserlebnis. Doch die besseren Chancen hatten die Pinguins. So in der 54. Minute, als Niklas Andersen den Puck am langen Pfosten nicht über die Linie gestochert bekam. Auch Phillip Bruggisser, der gerade von der Strafbank kam, hatte bei einem Alleingang das 3:1 auf dem Schläger, aber Ancicka rettete.

Berlin nahm anderthalb Minuten vor Schluss den Torwart vom Eis, doch dank des überragenden Svedberg überstanden die Pinguins alle Schreckmomente.

Am Freitag geht es mit Rückenwind zum letzten Spiel das Jahres bei der Düsseldorfer EG (19.30 Uhr).

Pinguins - Eisbären Berlin 2:1


Drittel: 1:1, 1:0, 0:0

Fischtown Pinguins: Tor: Svedberg (Franzreb); Abwehr: Samuelsson, Alber - Jensen, Bruggisser - Eminger, Wirth; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Uher, Friesen, Andersen - McKenzie, Wejse, Tyrväinen - Mauermann, Kinder, Saakyan

Eisbären Berlin: Tor: Ancicka (Markkanen); Abwehr: Müller, Ellis - Melchiori, Mik - Hördler, Nowak; Angriff: Fiore, Regin, Pföderl - Noebels, Boychuk, Clark - White, Zerter-Gossage, Veilleux - Heim, Mauer, Nijenhuis

Tore: 1:0 (1:58) Wejse (Eminger, McKenzie); 1:1 (14:39) Noebels (Boychuk) 5/4; 2:1 (38:22) Uher (Tyrväinen, Friesen) 5/4;

Strafzeiten: Pinguins 4 Minuten - Eisbären 6 Minuten

Schiedsrichter: Roman Gofman, Kilian Hinterdobler

Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)

Dietmar Rose

Reporter

Dietmar Rose ist Sportredakteur bei der Nordsee-Zeitung mit den Schwerpunkten Fußball, Basketball und Tennis. Der gebürtige Münsteraner kam 1997 nach seinem Studium nach Bremerhaven.

0 Kommentare
Newsletter Der KZW-Newsletter
Alle wichtigen Nachrichten und die interessantesten Ereignisse aus der Region täglich direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Mit Empfehlung aus der Redaktion.
PASSEND ZUM ARTIKEL
nach Oben