Fischtown Pinguins

Pinguins mit spektakulärem CHL-Auftaktsieg beim Titelverteidiger Zürich

Furioser Auftakt in die Champions Hockey League: Auch ein umstrittener Ausgleich konnte die Fischtown Pinguins nicht stoppen. Sie zeigten Kampfgeist und setzten sich am Ende verdient mit 3:2 nach Verlängerung beim Titelverteidiger in Zürich durch.

Neuzugang Bennet Roßmy (Mitte) brachte die Pinguins zwischenzeitlich in Führung und wird von Max Görtz (li.) und Andy Miele gedrückt.

Neuzugang Bennet Roßmy (Mitte) brachte die Pinguins zwischenzeitlich in Führung und wird von Max Görtz (li.) und Andy Miele gedrückt. Foto: Holzapfel

Zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren sind die Fischtown Pinguins in der Champions Hockey League dabei, dem größten Pokal-Wettbewerb im europäischen Eishockey. In der vergangenen Saison spielten sie sich bis ins Viertelfinale vor und auch dieses Jahr wollen die Bremerhavener hoch hinaus. Das zeigten sie gleich zum Auftakt beim Titelverteidiger in Zürich. Auch wenn der Start in die Partie alles andere als rund verlief - mit einem fulminanten Schlussspurt sicherten sie sich vor nur 2.913 Zuschauern in der 12.000 Besucher fassenden Swiss Life Arena den Sieg.

„Es war von Anfang bis Ende ein spannendes Spiel. Wir haben sehr konsequent und sauber nach vorne gespielt. Das letzte Drittel war sicherlich unser Bestes und wir haben uns den zusätzlichen Punkt in der Verlängerung dann auch verdient.“

Alexander Sulzer, Pinguins-Trainer

„Es war von Anfang bis Ende ein spannendes Spiel. Wir haben sehr konsequent und sauber nach vorne gespielt. Das letzte Drittel war sicherlich unser Bestes und wir haben uns den zusätzlichen Punkt in der Verlängerung dann auch verdient“, betonte Trainer Alexander Sulzer, der gleich wieder alles sehen konnte, was seine Mannschaft auszeichnet.

Roßmy schießt die Pinguins in Führung

Gerade einmal 30 Sekunden waren gespielt, da wurde mit Matthew Abt erstmals ein Pinguin auf die Strafbank geschickt. Doch die Bremerhavener überstanden diese kritische Phase bravourös, kämpften sich in die Begegnung und konnten sich auf ihren starken Neuzugang Leon Hungerecker verlassen, der im Tor den Vorzug vor Kristers Gudlevskis erhielt.

Allerdings taten sich die Pinguins gegen den frühen Forecheck der Zürcher lange Zeit schwer, ihr gewohntes Power-Hockey aufs Eis zu bringen. In den Powerbreaks stellte Coach Sulzer seine Mannschaft jedoch jeweils neu ein, reagierte auf das Spiel der Gastgeber. Und das sollte Wirkung zeigen. Mit fortlaufender Spielzeit fanden die Pinguins besser in die Begegnung - und gingen 30 Sekunden vor der ersten Pause sogar in Führung. Bennet Roßmy schoss die Bremerhavener nach einem feinen Spielzug im Nachsetzen per Rückhand zum 1:0.

Die Pinguins (weiß) überzeugten zum Auftakt der Champions Hockey League beim Titelverteidiger in Zürich und konnten sich auf Neuzugang Leon Hungerecker im Tor verlassen, der einen bärenstarken Eindruck hinterließ und von der Mannschaft als Spieler des Spiels eine Kapitänsmütze aufgesetzt bekam.

Die Pinguins (weiß) überzeugten zum Auftakt der Champions Hockey League beim Titelverteidiger in Zürich und konnten sich auf Neuzugang Leon Hungerecker im Tor verlassen, der einen bärenstarken Eindruck hinterließ und von der Mannschaft als Spieler des Spiels eine Kapitänsmütze aufgesetzt bekam. Foto: Holzapfel

Der Neuzugang spielte zusammen mit Andy Miele und Max Görtz in einer Sturmreihe, die sehr gut harmonierte und viele Szenen herausspielte. „Wir haben hart gearbeitet, darüber lief alles, und haben smarte Spielzüge gemacht. Ich bin einfach nur froh über den Sieg“, erklärte er später bei Sporteuropa.tv.

Eingangs des zweiten Abschnitts kam es dann aber bitter für die Pinguins. Derek Grant hob vor dem Tor seine Kufe und fälschte die Scheibe unhaltbar ins Tor ab (26.). Die Schiedsrichter schritten zum Videobeweis. „Gutes Tor, auch wenn nicht verdient“, erklärte hörbar einer der Unparteiischen - was dennoch diskussionswürdig ist. Ein Kick bleibt ein Kick und sollte durch die Verletzungsgefahr stets abgepfiffen werden.

Zürich dreht zwischenzeitlich die Partie

Zumal es den zwischenzeitlichen Wendepunkt in der Partie darstellte. Die Pinguins antworteten zwar zunächst mit wütenden Angriffen, dennoch zeigte der Treffer Wirkung. Er beflügelte die Gastgeber, die die Bremerhavener gegen Ende des zweiten Drittels im eigenen Drittel minutenlang einschnürten.

Keine Wechsel möglich, die Beine wurden schwer - es mündete ins zweite Unterzahlspiel. Und dieses Mal ließen sich die Lions nicht lange bitten. Sven Andrighetto netzte zum 2:1 ein, das Spiel war gedreht (37.).

Pinguins kämpfen sich nach Rückstand zurück

Für die Pinguins kein Grund, sich hängenzulassen. Wie gewohnt zeigten sie Moral, spielten weiter mutig nach vorn - und wurden belohnt. Miha Verlic fälschte den Puck sehenswert in Luft zum 2:2-Ausgleich ab (53.).

Leon Hungerecker – Spieler des Spiels

00:14 min

Am Ende drückten nur noch die Bremerhavener, die kurz darauf sogar erstmals in Überzahl agieren durften. Doch die Scheibe wollte trotz zahlreicher Chancen nicht über die Linie. So ging es in die Verlängerung, so dass die Pinguins gleich im ersten Duell mit der neuen No-Return-Regel in der CHL Bekanntschaft machten.

Diese untersagt ab dieser Saison das weitverbreitete freiwillige Verlassen der Offensivzone durch angreifende Teams in der Drei-gegen-Drei-Verlängerung. Doch nach einem bärenstarken Save von Hungerecker beendete Kapitän Jan Urbas nach 63 Sekunden im Gegenzug das Duell, so dass diese gar nicht zur Anwendung kam.

Die Mannschaft feiert nach dem Sieg mit den Fans und bedankt sich für die zahlreiche Unterstützung in der Schweiz.

Die Mannschaft feiert nach dem Sieg mit den Fans und bedankt sich für die zahlreiche Unterstützung in der Schweiz. Foto: Bornemann

Danach war es eine rot-weiße Party mit den zahlreich mitgereisten Fans. Die hoffen nun darauf, dass die Pinguins nach dem perfekten Start schon Sonntag nachlegen. Ab 17.30 Uhr steht dann das Gastspiel beim österreichischen Meister Red Bull Salzburg an.

ZSC Lions - Pinguins 2:3 n. V. (0:1, 2:0, 0:1, 0:1)

Zürich: Tor: Hrubec (Zumbühl); Abwehr: Kukan, Weber - Marti, Lehtonen - Geering, Trutmann - Schwendeler; Angriff: Andrighetto, Malgin, Aberg - Balcers, Grant, Fröden - Riedi, Sigrist, Bader - Henry, Baechler, Baltisberger - Olsson.

Pinguins: Tor: Hungerecker (Gudlevskis); Abwehr: Byström, Eminger - Abt, Bruggisser - Rausch, Jensen - Riedell; Angriff: Urbas, Jeglic, Verlic - Roßmy, Miele, Görtz - Krämmer, Friesen, Mauermann - Kinder, Wejse, Herrmann - Büsing.

Tore: 0:1 (19.30) Roßmy (Miele, Bruggisser), 1:1 (25:31) Grant (Balcers, Trutmann), 2:1 (36:50) Andrighetto (Fröden, Malgin/bei 5-4-Überzahl), 2:2 (52:10) Verlic (Abt, Urbas), 2:3 (61:03) Urbas (Byström, Hungerecker).

Strafzeiten: Zürich: 4 Minuten - Pinguins: 6 Minuten.

Zuschauer: 2913.

Mareike Scheer

Reporterin

Mareike Scheer ist gebürtige Bremerhavenerin und hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln Sportwissenschaften mit Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiert. Seit Juli 2019 arbeitet sie in der Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG und ist Expertin für Eishockey und Reitsport.

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