Fischtown Pinguins

Pinguins machen Frankfurt mit eigenen Fehlern stark und verlieren

Am dritten Spieltag der Deutschen Eishockey-Liga haben die Fischtown Pinguins eine 2:4-Niederlage bei den Löwen Frankfurt kassiert. Die war vermeidbar, die am Anfang überlegenen Bremerhavener brachten Frankfurt mit Fehlern ins Spiel.

Frankfurts Joe Cramarossa (links) bejubelt einen seiner drei Treffer gegen die Fischtown Pinguins.

Frankfurts Joe Cramarossa (links) bejubelt einen seiner drei Treffer gegen die Fischtown Pinguins. Foto: Wiegan/Eibner/imago images

„Das Spiel sollten wir so nicht verlieren“, räumte Trainer Thomas Popiesch ein. „Wir nutzen unsere Chancen nicht und machen dann selbst die Fehler.“

Im Tor der Pinguins spielte wie beim Sieg gegen Wolfsburg Kristers Gudlevskis, in der Abwehr fehlten mit Nicholas Jensen und Anders Grönlund zwei Routiniers. Ob es daran lag, dass die Pinguins viel zu viele Scheibenverluste im eigenen Drittel produzierten? Nach dem ersten Drittel lagen sie 2:3 hinten, und das war vollkommen unnötig. Denn eigentlich hatten die Pinguins die Schwächen in der Löwen-Abwehr super genutzt. Skyler McKenzie hatte früh einen Pfostenschuss, dann fälschte Miha Verlic frei vor dem Tor einen Schuss von Jan Urbas zum 1:0 (5. Minute) ab. Das 1:1 (8.) durch Joe Cramarossa erzwang Frankfurt durch ein druckvolles Überzahlspiel, aber Jake Virtanen brachte die Pinguins erneut in Führung. Aus spitzem Winkel überwand der Torhüter Marvin Cüpper mit seiner überragenden Schusstechnik zum 2:1 (10.).

Zwei Scheibenverluste führen zu Gegentoren

Auf diese Führung hätten die Pinguins gut aufbauen können, doch mit zwei leichten „Turnovers“ schenkten sie den Gastgebern zwei Tore. Erst verlor Lukas Kälble den Puck an der gegnerischen blauen Linie, so dass Dominik Bokk einen Alleingang zum 2:2 (13.) vollenden konnte, 35 Sekunden später ließ sich Greg Kreutzer, der anstelle von Grönlund spielte, die Scheibe zu leicht abjagen und Cramarossa überwand Gudlevskis, der bei dem Treffer auch nicht gut aussah, zum 3:2. Mit den einfachen Scheibenverlusten - und diese beiden waren nicht die einzigen - machten sich die Pinguins ein bis dahin gutes Spiel selbst schwer. „Eine fehlerlose Partie wird es nicht geben. Aber die Basics müssen wir besser machen. Ohne die geht es nicht“, sagte Popiesch.

Urbas und Vikingstad haben den Ausgleich auf dem Schläger

Dass das Spiel nicht ganz so wild weitergehen würde, war zu erwarten. Aber es gab auch im zweiten Drittel auf beiden Seiten gute Chancen. Jan Urbas tankte sich durch (28.), wurde aber in letzter Sekunde von Cüpper gestoppt. Noch größer war die Gelegenheit von Markus Vikingstad, der das freie Tor vor sich hatte, aber nur den Schläger eines Verteidigers traf. Das Schussverhältnis sprach nach zwei Dritteln deutlich für Bremerhaven (24:12), aber die Pinguins gingen sogar mit einem 2:4-Rückstand in die zweite Pause. Denn Frankfurt zeigte noch einen ganz starken Spielzug, den Cramarossa mit seinem dritten Treffer (40.) vollendete. Kurz zuvor war Brace am Pfosten gescheitert.

Frankfurt verteidigt die Führung

Im Schlussdrittel verteidigte Frankfurt viel besser als zuvor und ließ kaum noch große Chancen zu. Die Pinguins waren häufig an der Scheibe, konnten das Spiel aber nicht mehr wenden. 34:17 lautete am Ende das Schussverhältnis aus Sicht der Bremerhavener. Aber Frankfurt nutze die Gelegenheiten effektiver. „Die Chancenverwertung war nicht gut genug. Dafür sind wir bestraft worden“, sagte Pinguins-Verteidiger Philipp Preto bei „Magentasport“. Auch das eigentlich zuverlässige Powerplay der Pinguins brachte die Mannschaft an diesem Abend nicht zurück in die Partie. „Wir hatten nach dem Rückstand noch lange genug Zeit, das Spiel wieder zu drehen. Da müssen wir einfach cleverer sein“, sagte Popiesch.

Er brachte schon 3:30 Minuten vor dem Ende den sechsten Feldspieler für den Torhüter. Skyler McKenzie hatte 90 Sekunden vor dem Ende die letzte Chance, es nochmal spannend zu machen. Doch Cüpper parierte, so dass eine vermeidbare Niederlage für die Pinguins herauskam.

Am Sonntag Heimspiel gegen München

Am Sonntag (19 Uhr) ist Meister EHC Red Bull München zu Gast in Bremerhaven. Eintrittskarten gibt es noch im Online-Ticketshop der Pinguins (Abonnenten der NORDSEE-ZEITUNG erhalten je Ticket einen Euro Rabatt) und an der Abendkasse.

Löwen Frankfurt - Fischtown Pinguins 4:2 (3:2; 1:0; 0:0)

Tore: 0:1 (4:42) Verlic (Urbas, Appendino); 1:1 (7:09) Cramarossa (Brace, Breitkreuz) bei 5/4; 1:2 (9:11) Virtanen (Uher); 2:2 (12:54) Bokk (ohne Assist); 3:2 (13:29) Cramarossa (Brace, Kunyk); 4:2 (39:07) Cramarossa (Kunyk, Brace)

Lars Brockbalz

Teamchef Sport

Lars Brockbalz, Jahrgang 1971, leitet die Sportredaktion der NORDSEE-ZEITUNG, bei der er 1999 nach seinem Studium der Sozialwissenschaften ein Volontariat absolviert hat. Nach sechs Jahren bei der Kreiszeitung Syke ist er seit 2009 wieder zurück in Bremerhaven. Er ist Experte für Eishockey und Fußball.

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