Ein Topspiel jagt aktuell das nächste. Erst am Freitag bestritten die Pinguins das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Eisbären Berlin, das beste Werbung für den Eishockey-Sport war. Mehr als 60 packende Spielminuten auf absolutem Top-Niveau.
Zwar hielt die Partie das unglücklichere Ende für die Bremerhavener parat, die knapp mit 3:4 nach Verlängerung verloren. Doch sie knüpften am Sonntag in einem intensiven Nordderby in Wolfsburg an die Leistung an und wurden dieses Mal auch für ihren Einsatz belohnt.
Frühe Führung für die Pinguins
„Wir haben über die komplette Spielzeit sehr kompakt gespielt, haben ihr Forecheck nicht zum Zug kommen lassen. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben nur 20 Schüsse zugelassen“, analysierte Trainer Thomas Popiesch. „Dazu hat Kristers Gudlevskis erneut stark gehalten und ein Geniestreich von Ziga Jeglic hat dann den Unterschied ausgemacht.“
Doch der Reihe nach. Schnelle Scheibengewinne, saubere Kombinationen, viele harte Zweikämpfe - und dieses Mal auch eine frühe Führung spielten den Pinguins in die Karten.
„Wir haben über die komplette Spielzeit sehr kompakt gespielt, haben ihr Forecheck nicht zum Zug kommen lassen und das war der Schlüssel zum Erfolg.“
Zwar begannen die Wolfsburger das Nordderby sehr aggressiv, doch Markus Vikingstad verpasste ihnen mit dem 1:0 (6. Minute) eine kalte Dusche.
In der Folge verpassten es die Gäste jedoch, die Führung auszubauen und ließ zwei Powerplay-Situationen ungenutzt. Hier machte sich unter anderem das Fehlen des erkrankten Scharfschützen Phillip Bruggisser bemerkbar. Dafür kehrte Routinier Anders Grönlund in der Abwehr zurück in den Kader.
Conrad erhöht für die Pinguins auf 2:0
Im mittleren Abschnitt konnten die Pinguins sich zunächst einmal mehr bei Torwart Gudlevskis bedanken, dass sie die Führung behielten. Der Lette vereitelte in der 26. Spielminute einen Alleingang von Matt White, ehe kurz darauf bei einem Pfostenschuss von Andy Miele das Gestänge half.
Kristers Gudlevskis – Spieler des Spiels
Doch dann schlugen die Bremerhavener eiskalt zu. Bei einem sehenswerten 2:1-Konter behielt Verteidiger Nicholas Jensen die Geduld, fand im richtigen Moment die Lücke und legte für Colt Conrad auf, der nur noch zum 2:0 (36.) vollenden musste. Damit steuerte der Kanadier ein Tor und eine Vorlage zum Sieg bei.
Wilkie verkürzt für Wolfsburg
Diese Effizienz hatte den Pinguins am Freitag gegen Berlin noch gefehlt, als sie die Eisbären im Mittelabschnitt dominierten, aber nicht vorentscheidend davonziehen konnten.
Wie wichtig der Treffer von Conrad war, zeigte sich im Schlussabschnitt. Die Wolfsburger drückten auf den Ausgleich und verkürzten in der 46. Spielminute im Powerplay auf 1:2 durch Chris Wilkie.
Jeglic sorgt in Unterzahl für die Entscheidung
Doch in Unterzahl sorgte Ziga Jeglic dann für die Entscheidung. EHC-Keeper Dustin Strahlmeier wollte das Spiel schnell machen, der Slowene fing die Scheibe aber ab und netzte sie anschließend von der Grundlinie aus zum 3:1 (54.) unter die Latte.
„Ich habe in der zweiten Pause noch mit Colt gesprochen, dass da eine Lücke sein könnte, wenn man aus der Ecke kommt“, sagt Jeglic bei „Magentasport“ verschmitzt. „Ich trainiere das auch ganz gerne.“
Es war der erste Shorthander der Pinguins in dieser Saison - zum perfekten Zeitpunkt. Denn auf diesen Treffer fanden die Grizzlys keine Antwort mehr und die Pinguins konnten mit den über 400 mitgereisten Fans den sechsten Derby-Sieg in Folge feiern. „Es war ein großer Sieg für uns“, sagte Jeglic.
Wolfsburg - Pinguins 1:3 (0:1, 0:1, 1:1)
Tore: 0:1 (5:24) Vikingstad (Conrad, Kälble), 0:2 (35:01) Conrad (Jensen, Jeglic), 1:2 (45:33) Wilkie (Zajac, Feser bei 5/4), 1:3 (53:45) Jeglic (bei 4/5).