Im WM-Halbfinale traf Mia Griesel im schwedischen Helsingborg auf die neue chinesische Senkrechtstarterin Zong Geman. Die Partie war an Spannung kaum zu überbieten, die beiden lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Im vierten Satz holte die Beverstedterin einen 0:7-Rückstand fast wieder auf, im fünften und sechsten Satz lag sie über weite Strecken dann sogar in Führung.
Für die notwendigen elf Punkte reichte es aber in keinem der drei Sätze mehr, Geman zog mit 4:2 ins Endspiel ein. Der dritte Platz bedeutet für Mia Griesel dennoch einen Grund zur Freude: Damit erhält die 18-Jährige ihre erste Einzelmedaille bei einer Weltmeisterschaft. Im Doppel war sie bereits 2021 und 2022 mit Silber und Bronze erfolgreich gewesen, im Mixed stehen zwei Bronzemedaillen an der Seite von Andre Bertelsmeier und Milosz Redzimski zu Buche.
Griesel spielt durchweg auf hohem Niveau
Mit etwas Abstand zum Halbfinalmatch resümiert das deutsche Talent, das seit dieser Saison für den Erstligisten TTC Berlin Eastside spielt und erst vor kurzem seine Feuertaufe bei der Damen-EM im österreichischen Linz bestanden hat: „Ich hatte das Gefühl, dass mehr drin war“, erzählt sie. Mit dem Turnierverlauf ist sie zufrieden: „Nach dem Team-Wettbewerb konnte ich mich noch etwas steigern und bin super happy.“
Das ist eine Einschätzung, wie sie auch Bundestrainerin Lara bestätigt: „Mia hat im Einzel-Wettbewerb komplett durchgängig auf hohem Niveau gespielt, ich habe sie noch nie so gut spielen sehen – auch über so viele Spiele und so starke Gegnerinnen hinweg.“
Teamkameradin Annett Kaufmann gewinnt Gold
Tischtennis-Deutschland kann aber noch einen weiteren Erfolg verbuchen. Mia Griesels Teamkameradin Annett Kaufmann, deutsche Meisterin und Olympia-Überraschung, schlug im Finale die Chinesin Zong Geman. Damit ist die Abiturientin die erste weibliche Jugend-Weltmeisterin aus Deutschland. „Ich kann es nicht glauben, das fühlt sich so surreal an“, sagte die frisch gebackene Weltmeisterin.