Auffällig ist, dass die Unterstützung von den Rängen in den Playoffs noch einmal lauter ist als in der Hauptrunde - und auch da war in den meisten Spielen ordentlich etwas los. Zufall ist das aber nicht. Die „Seestadtboys“, die „Ultra“-Fangruppierung der Pinguins, heizt die Stimmung mehr an als früher. Das war spätestens im ersten Playoff-Halbfinalspiel gegen den EHC Red Bull München zu spüren, als schon beim Aufwärmen eine prächtige Stimmung herrschte, die bis zur Schlusssirene anhielt.
Einsatzbereitschaft der Mannschaft begeistert die Fans
„In den Playoffs kribbelt es noch mehr, dann ist bei allen die Motivation anzufeuern noch größer“, sagt Tom Bohlen, einer der drei Vorsänger in der Fankurve. Er ist Mitglied bei den „Seestadtboys“, die bei den Anfeuerungsrufen den Ton angeben. Und die es immer wieder schaffen, die ganze Halle „anzuzünden“. „Wir wollen den Spielern zeigen, dass wir immer hinter ihnen stehen“, sagt der 27-Jährige. „Sie sollen auf dem Eis das raushauen, was sie können. Die restlichen fünf Prozent holen wir dann.“
Bohlen sieht den Hauptgrund für die besondere Stimmung bei den Spielern. „Die kämpfen immer, egal wie es steht. Das honorieren die Fans.“ Das stimmt: selbst nach Niederlagen wird die Mannschaft mit aufbauenden Gesängen und Applaus verabschiedet. Diese Unterstützung schätzen die Spieler sehr, wie sie immer wieder betonen.
„Seestadtboys“ hatten nicht den besten Ruf
Meist geht die Stimmung in der Halle von den Stehplätzen in Block 3 und 4 aus. Von hier springt sie dann oft über in die ganze Halle. In vergangenen Jahren war das nicht immer so - auch weil die „Seestadtboys“ nicht den besten Ruf hatten. Deshalb haben nicht immer alle anderen mitgemacht, wenn Fangesänge angestimmt wurden. Jetzt ist das anders. „Wir sind alle älter und ruhiger geworden“, sagt Bohlen über die „Seestadtboys“. Und die „Ultras“ haben zusammen mit den Fanbeauftragten für ein besseres Miteinander im Fanblock gekämpft. „Wir haben viele Gespräche geführt, damit man sich besser untereinander kennenlernt“, sagt Bohlen. So wurden Vorurteile abgebaut, die es vielleicht gegeben hat.
Das Ergebnis ist eine Stimmung in der Eisarena, wie es sie selten gegeben hat. Und die vielleicht ein kleiner Faktor auf dem Weg ins DEL-Finale werden kann. Bohlen ist sich jedenfalls sicher, dass die Fischtown Pinguins das fünfte Halbfinale gegen München am Dienstag gewinnen: „Ich glaube, wir holen den Sieg und ziehen ins Finale ein.“