Pünktlich mit dem Jahreswechsel überkommt mich der Aufräumwahn im Haus: Kleiderschrank, Schubladen, Medikamentenbox und die Räume im Keller müssen durchgesehen werden. Sortieren, verstauen und Platz für Neues schaffen. Ich bin motiviert. Jedes Jahr sammelt sich so allerhand Kram an und auch die ein oder andere Hose scheint eingelaufen zu sein. An dieser Stelle hatte ich schon einmal über das lästige Thema Ablage geschrieben. Nie, nie, nie wieder wollte ich eine lose Blattsammlung auf meinem Schreibtisch finden! Aber das hat 2024 definitiv nicht geklappt. Sie ahnen es, es ist wieder so weit, und der Papierstapel ist zurück. Aber im Arbeitszimmer bin ich noch gar nicht angekommen, ich krame lieber in Kartons im Nebenzimmer. Herrlich, diese alten Unterlagen aus der Schulzeit. Und Fotoalben bringen nicht nur mich zum Schmunzeln, auch der Rest der Familie lacht und staunt über komische Frisuren, Autos und Klamotten von damals.
Und dann fallen mir alte Lohnabrechnungen in die Hände. Um mein Leben nach der Schulzeit zu finanzieren, jobbte ich im Verbrauchermarkt an der Kasse - für 5,63 Euro pro Stunde. Die Zeit zum Zählen des Geldes in der Kasse wurde nicht vergütet, die 15 Minuten vor- und auch hinterher waren also ehrenamtlicher Einsatz. Rückblickend eine Unverschämtheit. Auch diese alten Papiere kommen nun wirklich weg. Eine große Menge Altpapier verlässt das Haus, eine Erleichterung. Im Arbeitszimmer nehme ich mir dann ein Regal vor. Ich entdecke alte ZZ-Artikel, sauber abgeheftet. Ich blättere, lese und staune über die tollen Geschichten über Land und Leute aus meiner Zeit als Volontärin. Das darf auf keinen Fall zur Deponie. Ich schwelge in Erinnerungen. Die Kelleraktion kann dauern...