„Auf und davon“ heißt das Kino-Motto dieses Jahr - doch Reißaus genommen haben sie nicht. Obwohl der „Fluch der Karibik“ bedrohlich über Hafenbecken, Containerturm und 600 Klappstühle durch das Schaufenster Fischereihafen schallt. Schwarze Wolkenmassive hat die sinfonische Filmmusik im Schlepptau. Und prompt beginnt es zu dröppeln. Da ist es knapp 20 Uhr.
Die ersten rund 150 Furchtlosen sind schon angerückt, wie seit 20 Jahren üblich mit Picknick, Wolldecken, Regencapes, Campingmontur. Und bester Laune.
Eine halbe Stunde später: „Indiana Jones“ trompetet triumphierend aus den Lautsprecherboxen, verjagt die letzten Tropfen, Sonne bricht durch die rosa Abendwolken. Und Moderator André Wollenberg bringt die inzwischen auf 250 angewachsene Zahl an Köpfen vor sich zum Qualmen: Mit kniffligen Fragen seines „Kino-Quiz“.
Kino gucken mit Knautsch-Sessel und Campingstuhl
Die bangen Blicke zum Himmel über Bremerhaven bleiben, auch nach Einbruch der Dämmerung blieb es unbeständig. Doch die Veranstalter sind mit dem ersten der beiden Hafenkino-Abende recht zufrieden: Voriges Jahr war am Freitagabend weniger los.
Voll werden zwar die aufgereihten 600 Holzstühle zum Oscar-prämierten Roadmovie „Little Miss sunshine“ nicht, zumal sich ein Drittel der Besucher eigene Campingsessel, auch mal einen Schlaf-Knautsch-Sessel mitgebracht hat, aber mit gut 400 Zuschauern startet diese Neuauflage optimistisch.
Zum zweiten Film, der deutschen Produktion „Tschick“ am Sonnabendabend, auch ab etwa 22 Uhr, erwarten die Organisatoren rund doppelt so viel Publikum zu Füßen der 19 Meter hohem, etwa 14 Meter breiten Riesenleinwand am Containerturm.

