„Wir werden nicht die Besten sein, also absoluter Realitätsverlust“, sagt Sandra Wohlgemuth mit einem Augenzwinkern. Sie ist der Captain der Mannschaft FC REAL Litätsverlust, dem Funteam des Haus des Handwerks. Weiße Fliege und schwarzes Oberteil sind für die Mannschaft Pflicht. „Weil es schick ist“, heißt es.
Beim 21. swb-Drachenbootcup im Schaufenster Fischereihafen, der vom Kanu-Verein Unterweser (KVU) organisiert wurde, meist mit originellen Namen. Die Pummeleinhörner sind genauso dabei wie die Sprottenkiste, Schneewittchen und die 18 Zwerge oder das Team „Heute keine Analysen“. Zahlreiche Besucher feuerten bei bestem Wetter „ihre“ Mannschaft an.
Polizei-Team schneller als eine Sportmannschaft
Zunächst finden Zeitläufe statt, um die Fun-Teams in zwei Klassen - Fun Silber und Fun Gold - einzuteilen. Auf der Bahn eins sind die Pummeleinhörner gestartet, auf der Bahn zwei das Sportteam „De Döspaddels“ und auf der Bahn drei die „Seatown Patrols“ von der Polizei - die schlagen in diesem Zeitlauf doch tatsächlich das Sportteam. „Das ist schon ziemlich spektakulär“, ist selbst KVU-Pressewart Marten Mattheis überrascht. „Die machen das wirklich über Kraft, denn die Technik war nicht überragend.“ Was sagen die „Seatown Patrols“ selbst? „Es hat vor allem an unserem Teamgeist gelegen, wir haben gut zusammengearbeitet und unsere Absprachen eingehalten“, sagt ein Teammitglied nach dem Rennen. Außerdem sind Polizisten grundsätzlich sportlich top trainiert.
Drachenbootcup in Bremerhaven
Einige Mannschaften sind zum ersten Mal dabei, andere finden sich einmal im Jahr zusammen oder trainieren regelmäßig. „Sie sind aufgeteilt in Fun-Mannschaften und fünf Sportmannschaften, die in einer eigenen Wertung fahren“, erklärt Mattheis. Zu den Fun-Teams gehören die GTVlitzer, der Geestemünder Turnverein mit einem bewussten Schreibfehler: „Wir sind das dreizehnte Mal dabei, bisher neun Mal mit im Finallauf bei den Goldmannschaften“, sagt Teamleader Olaf Busack. „Wir trainieren einmal im Jahr, nämlich hier, sonst machen wir Vereinssport und halten uns darüber fit.“ Auch „Bremens Grüne Welle“ paddelt mit - das Team Gewoba um Jörg Bütow: „Das erste Rennen sind wir schon gefahren, wir hatten ein Sportteam und ein Fun-Team mit dabei. Das Sportboot haben wir nur noch zur Hälfte gesehen, die waren natürlich schneller. Die anderen haben wir geschlagen. Hat sehr viel Spaß gemacht. Wir machen das als Betriebssport -von April bis September alle zwei Wochen eine Stunde.“
Das Geheimnis des Erfolgs ist ein gemeinsamer Takt
„Es kommt sehr darauf an, einen gemeinsam Takt zu finden“, sagt Mattheis zum Geheimnis des Erfolgs. „Die kräftigen Jungs können es auch vergeigen, wenn die keinen Gleichtakt finden, dann schieben sie das Boot nur von rechts nach links. Eine physisch schwächere Mannschaft, die einen guten Takt hat, kann genauso schnell oder schneller sein.“
Für viele gehe es um Spaß, zum Beispiel für Freundschaftsgruppen wie die Pummeleinhörner oder die Wild Ladies. „Die haben sich mal als Junggesellinnen-Mannschaft hier angemeldet und haben seitdem ein Freundinnen-Treffen draus gemacht“, weiß Mattheis. Aber auch um Mannschaftsgeist und Wassersport geht es, wenn mit Muskelkraft und Rhythmus die 12,5-Meter langen Boote durch den Fischereihafen gejagt werden.
Das sind die Sieger
Im Sprint über 250 Meter:
in der Gruppe Silber Fun:
1. Platz: Bredo Dragons (Bredo-Werft)
2. Platz: Wild Ladies
3. Platz: Hafendrachen
in der Gruppe Gold Fun:
1. Seatown Patrols (Polizei)
2. Dragon Sheriffs (Polizei)
3. Bremens Grüne Welle (Gewoba)
bei den Sportgruppen:
1. Fopac Dragons
2. E-Center Dragons
3. Die Eintakter
Seemeile 1853 Meter bei den Fun-Gruppen:
1. Fishtown Bulls (Polizei)
2. GTVlitzer
3. FC Real Litätsverlust
Seemeile 1853 Meter Sport-Gruppen:
1. Fopac Dragons
2. Die E-Center Dragons
3. Die Speckflagge