Bremerhaven

„Hier ankern“ soll Fachkräfte aus dem Ruhrgebiet an die Weser ziehen

Es ist schwer, eine Stelle neu zu besetzen. Diese Erfahrung machen viele Unternehmen. Auch die Wirtschaftsförderungen im Landkreis Cuxhaven und der Stadt Bremerhaven kennen das Problem. Deshalb ist das Interesse an der Kampagne „Hier ankern“ groß.

Männer und Frauen hören sitzend einen Vortrag

Das Interesse an der „Hier ankern“-Kampagne ist groß. Vertreter von Unternehmen und aus den Wirtschaftsförderungen der Verwaltungen bei der Auftaktveranstaltung in der Zukunftswerkstatt der NORDSEE-ZEITUNG. Foto: Polgesek

„Wir sind eine attraktive Region am Wasser“, sagt Jan Rathjen, „so werden wir von außen wahrgenommen“, erklärt der Leiter des Werbemarkts bei der NORDSEE-ZEITUNG. Die Lebensqualität will die Kampagne „Hier ankern“ in den Vordergrund stellen. Dieser Faktor kann entscheidend sein, um Fachkräfte zu gewinnen.

Der Mangel an geeigneten Bewerbern, um Stellen zu besetzen, eint viele Unternehmen - und zwar branchenübergreifend. Die Wirtschaftsförderungen des Landkreises Cuxhaven und der Seestadt Bremerhaven stehen hinter dem Projekt. Seit zwei Jahren wird daran gearbeitet.

Ein Verdrängungswettbewerb findet zwischen den Unternehmen statt

Der vorherrschende Verdrängungswettbewerb könne nicht die Lösung sein, meint Rathjen, als er die Kampagne am Dienstag vor interessierten Vertretern von Unternehmen in der Zukunftswerkstatt der NORDSEE-ZEITUNG vorstellt. „Dass der Bedarf groß ist, zeigt zum Beispiel, dass das Otterndorfer Krankenhaus direkt vor dem Ameos-Klinikum mit einem Großflächenplakat um neues Personal wirbt.“

Als großes Plus der Region stellt Alexander Wynne die Lebenshaltungskosten in Bremerhaven und dem Cuxland heraus. „Hier kann man sich mehr leisten“, sagt der Leiter Regionales Key Account und Digital Sales. Diese Botschaft will die Kampagne „Hier ankern“ in Nordrhein-Westfalen mit einem „umfassenden Marketing-Mix“ verbreiten.

„Hier ankern“ soll Fachkräfte aus dem Ruhrgebiet an die Weser ziehen

„Ähnliches Gehaltsniveau, aber höhere Lebenshaltungskosten“ hat das Projektteam im Ruhrpott zwischen Duisburg und Dortmund ausgemacht. Dazu kommt eine mit 12 Prozent hohe Arbeitslosigkeit und parallel dazu eine hohe Dichte an Universitäten.

Umfangreicher Marketing-Mix soll auf die Vorzüge der Region verweisen

Mittlerweile sind es aber nicht mehr nur Studenten, die nach ihrem Abschluss bereit sind, für einen Berufsstart in eine andere Region zu ziehen, sondern sogar Auszubildende. So wusste Wynne von einer Frau, die extra für eine Fleischerlehre nach Bremerhaven gezogen ist.

Um die potenziellen Fachkräfte von den Vorzügen in Bremerhaven und dem Cuxland zu überzeugen, sollen digitale Anzeigen in Bussen, Großflächen am Straßenrand sowie Audio-Spots und Social Media genutzt werden. Als Beispiel gab Wynne den Slogan aus: „Du kannst Deine Freizeit besser verbringen.“ Dazu ein Motiv mit einem in die Kamera lächelnden Paar am Deich. So soll Menschen im Ballungsraum Ruhrpott die Attraktivität der Küstenregion deutlich gemacht werden.

Auf dem Internetportal hierankern.de, das in Kürze freigeschaltet werden soll, gibt es nicht nur Informationen über die Region, sondern auch einen Immobilienmarkt und Stellenanzeigen. Außerdem gibt es die Möglichkeit für Unternehmen und Arbeitgeber aus der Region, sich mit ihrem Profil zu präsentieren.

Julia Dührkop

Reporterin mit besonderen Aufgaben

Julia Dührkop, gebürtig aus Delmenhorst, hat nach dem Magister-Studium in Oldenburg das Volontariat in Goslar absolviert. Dem Lokaljournalismus ist sie mit Etappen in Harz und Heide treu geblieben. Seit April 2024 ist sie als Reporterin für die NORDSEE-ZEITUNG im Einsatz.

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