Bremerhavens Grüne fordern den sofortigen Stopp der Planungen für den Nachbau des Frachtseglers „Najade“ als Ersatz für die „Seute Deern“. Obwohl mit der Schulschiff Deutschland eine attraktive Alternative in der Seestadt liege, werde an dem Projekt festgehalten, heißt es in einer Pressemitteilung. Angesichts massiver Probleme und klammer öffentlicher Kassen frage sich die Bevölkerung „zurecht, warum Millionenbeträge in Projekte wie die Najade gesteckt werden“, so Herbert Winter, Grünen-Kandidat für die Stadtverordnetenversammlung. Bettina Zeeb, ebenfalls Grünen-Kandidatin für die Stadtverordnetenversammlung, betont, dass es bis heute kein Betriebskonzept gebe, das klärt, „wer die Unterhaltskosten für diese Schiffsattrappe übernehmen soll“. Es sei deshalb Zeit, die Reißleine zu ziehen. (pm/tra)
Pressemitteilung des Kreisverbandes
Bündnis 90/DIE GRÜNEN Bremerhaven
NAJADE-PLANUNGEN ENDLICH STOPPEN
Nach dem Untergang der Seute Deern sprach sich vor allem die SPD für den Nachbau des Frachtseglers Najade aus, als Ersatz für die Seute Deern. Hierfür stehen 46 Millionen Euro aus der Bundeskasse bereit, die allerdings nur für ein nicht segelfähiges Dekorationsschiff reichen. Obwohl mit dem Schulschiff Deutschland inzwischen eine sehr attraktive Alternative in der Seestadt liegt, wird am Najade-Projekt festgehalten. Sowohl die Öffentlichkeit als auch die Seestadt-Grünen sehen dies mehr als kritisch.
Dazu Herbert Winter, Grüner Kandidat für die Stadtverordnetenversammlung: „Fast überall in Bremerhaven klingeln die Alarmglocken. Steigende Lebenshaltungskosten, Bildungsarmut und hohe Arbeitslosigkeit sind bestimmende Themen. Angesichts maroder Infrastruktur und klammer öffentlicher Kassen fragt sich die Bevölkerung zurecht, warum Millionenbeträge in Projekte wie die Najade gesteckt werden. Uns Grünen ist klar, dass diese Bundesmittel zweckgebunden sind. Dennoch verstehen die Bürger*innen nicht, dass sich die Stadtregierung mit solch einem Prestigeprojekt beschäftigt. Mir persönlich wäre es lieber, wenn zuerst allen Menschen in unserer Stadt ein menschenwürdiges Auskommen gesichert wird. Deshalb ist die Najade das falsche Signal. Die Planungen müssen sofort gestoppt werden.“
Bettina Zeeb, ebenfalls Grüne Kandidatin für die Stadtverordnetenversammlung, weist darauf hin, dass die Rahmenbedingungen für das Najade-Projekt sehr unsicher sind: „Bis heute gibt es kein Betriebskonzept für eine Najade, das klärt, wer die Unterhaltskosten für diese Schiffsattrappe übernehmen soll. Bleiben die am Ende an unserer Stadt hängen? Laut Nordsee-Zeitung geht es hier um ca. 500.000 Euro jährlich. Und was ist mit den Baukosten? Zurzeit wird alles teurer. Da glaubt doch niemand daran, dass die jahrealte Kostenschätzung für den Najade-Bau heute noch trägt. Der Bund zahlt solche Mehrkosten bestimmt nicht. Und das Land Bremen auch nicht. Bleibt also Bremerhaven. Es ist an der Zeit bei diesem Projekt die Reißleine zu ziehen. Bremerhaven kann sich solche Haushaltsrisiken nicht leisten“, schließt Zeeb.