Wie halten Sie sich gesund? Was hilft bei chronischen Erkrankungen? Wird Ihre psychische Gesundheit durch die aktuellen Krisen wie den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine oder den Klimawandel beeinträchtigt? Wie nutzen Sie Gesundheits-Apps und das Internet für Gesundheitsinformationen?
Auf all diese Fragen wollen der Bremer Epidemiologe Professor Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie - BIPS und die Bremer Universität eine Antwort finden.
Gemeinsam mit weiteren Partnern beteiligen sie sich an der deutschlandweiten „DigiHero“-Studie zur digitalen Gesundheitsforschung. Federführend sind Wissenschaftler der Universitätsmedizin Halle. Geplant sind Online-Umfragen zu den Schwerpunkten Gesundheit im Allgemeinen, Entstehung chronischer Krankheiten und gesundes Altern.
Zeeb und sein Team bauen gerade eine digitale Befragungsplattform auf. 100.000 Bürger ab 18 Jahren in Bremerhaven, Bremen, Kreis Cuxhaven und weiteren niedersächsischen Regionen wurden zufällig ausgewählt und per Post angeschrieben - darunter 27.317 Personen aus Bremerhaven und 20.426 Personen aus dem Landkreis Cuxhaven.
Wer mitmacht, erhält künftig etwa zwei bis drei Mal jährlich eine Mail mit einem Link für eine Online-Umfrage zu allen möglichen Gesundheitsthemen.
Fragebogen erfordert etwa 20 Minuten Zeit
„Wir werden die Menschen nicht mit umfangreichen Fragen überrollen“, verspricht Zeeb. „Der Fragebogen soll möglichst präzise und schlank gehalten werden.“ Etwa 20 Minuten müssten Bürger für die Befragung einplanen. Ein fester Personenkreis wird deshalb gesucht, damit die Suche nicht jedes Mal wieder neu starten muss. Aussteigen ist jederzeit wieder möglich.
Basis für politische Entscheidungen
„Wir wollen nicht nur Forschung produzieren, sondern durch die Ergebnisse gute Auskünfte geben können, was in der großen und kommunalen Politik getan werden muss“, sagt Zeeb. Bislang haben etwa 2.500 Bürgerinnen und Bürger ihre Teilnahme zugesagt. „Da ist noch Luft nach oben“, sagt der Forscher. Die Studie richtet sich nur an Erwachsene, eine Altersbeschränkung nach oben gibt es nicht.

Der Bremer Epidemiologe Professor Hajo Zeeb erforscht mit seinem Team Gesundheitsthemen. Foto: Alexandra Malinka
Es können auch mal Befragungen zur psychischen Gesundheit sein. „Während der Corona-Pandemie konnte eine deutliche Verschlechterung der psychischen Gesundheit quer durch die Bevölkerung festgestellt werden“, sagt Zeeb. Dazu hatten die Forscher aus Halle bereits mitten in der Corona-Pandemie geforscht.
„Keine Rückschlüsse auf persönliche Daten“
„Die Befragungen finden pseudonymisiert statt, das heißt unter einer individuellen Zahlenkombination, die nicht auf die persönlichen Daten schließen lässt“, teilen die Forscher in Halle auf ihrer Internet-Seite mit. „Die Antworten werden separat auf einem anderen sicheren Server aufbewahrt. Sie werden niemals mit den persönlichen Daten verknüpft. Der Zugang zu den persönlichen Daten und den Antworten ist streng kontrolliert und erfolgt nur durch autorisiertes Studienpersonal.“