In den frühen Morgenstunden des Dienstags sind zwei Frachter auf der Nordsee kollidiert. Das Unglück geschah zwischen den Inseln Helgoland und Langeoog.
Ein Schiff mit sieben Mann Besatzung sank, vier Seeleute werden vermisst. Ein Großaufgebot von Rettungskräften suchte nach den Vermissten.
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Kollision der beiden Frachter „Polesie“ und „Verity“
Karte: Mapcreator.io | OSM.org
Opfer stammen aus Russland, Indonesien und den Philippinen
Freitag 10.44 Uhr:
Die Identität der fünf Opfer der Frachte-Kollision wurde bekanntgegeben. Drei der Seemänner stammen aus den Philippinen, einer aus Russland und einer aus Indonesien.
Wie die Hamburger Staatsanwaltschaft mitteilt, handelt es sich bei dem Kapitän um einen 48-Jährigen aus den Philippinen. Seine Leiche konnte geborgen werden. Die vier Vermissten waren zwischen 43 und 47 Jahren alt, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.
Das „Verity-Wrack“ soll bis Ende des Jahres geborgen werden
Freitag, 10.14 Uhr:
Bis Ende Dezember soll das Wrack der „Verity“ vom Meeresgrund geborgen werden. Bevor das 91 Meter lange Schiff gehoben wird, soll die Fracht das Wrack verlassen.
An Bord der „Verity“ befinden sich Stahlrollen, sogenannte Coils. Aufgerollte Bleche, die beispielsweise in der Autoindustrie genutzt werden.
Erst dann soll das gesamte Schiff, dass in 30 Metern Tiefe auf dem Grund liegt, geborgen werden, berichtet Deutsche Presse-Agentur.
Die angekündigten Taucharbeiten am Wrack sind weiter in Vorbereitung. Spezialisten sollen die Masten der „Verity“ kürzen. In rund 15 Metern Tiefe können sie den Schiffsverkehr behindern. Außerdem soll geprüft werden, ob es Lecks gibt, die weitere Maßnahmen erfordern. Die Arbeit der Taucher müssen allerdings warten, bis sich das Wetter an der Unfallstelle bessert, berichtet der NDR.
Kapitän der „Verity“ tot
Donnerstag, 10.09 Uhr:
Bei der Frachter-Kollision auf der Nordsee vor Helgoland ist der Kapitän des am Unglück beteiligten Schiffes „Verity“ gestorben. Der Tote sei inzwischen identifiziert, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hamburg am Donnerstag mit.
Das Obduktionsergebnis habe bislang keine Hinweise auf Fremdverschulden ergeben.
Die Ursache des Unglücks ist demnach weiterhin nicht bekannt. Die beiden geretteten Seeleute halten sich laut Staatsanwaltschaft in Bremen auf.
Taucher sollen am „Verity-Wrack“ arbeiten
Mittwoch, 11.19 Uhr:
Nach der Kollision am 24. Oktober bereiten sich Spezialtaucher auf Arbeiten am Wrack der „Verity“ vor. „Die Vorbereitungen zu den Maßnahmen laufen“, teilte am Dienstag eine Sprecherin der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn mit.
In rund 30 Metern Tiefe liegt das Wrack beinahe aufrecht am Grund der Nordsee. Die Taucher sollen die Antenne der „Verity“ kürzen, um die Wassertiefe in der viel befahrenen Schifffahrtsstraße Terschelling-German Bight zu garantieren. Geprüft werden soll der Sprecherin zufolge zudem, ob es Leckagen gibt, die weitere Maßnahmen erforderlich machen, berichten die Kieler Nachrichten.
Einen Termin für die Maßnahme gibt es noch nicht.
Ermittlungsergebnisse frühestens in einem Jahr
Mittwoch, 10.33 Uhr:
Die Ursachenklärung des Frachter-Zusammenstoßes auf der Nordsee wird mindestens ein Jahr dauern, sagte der Leiter der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU), Ulf Kaspera, gegenüber dem NDR. Die BSU wertet aktuell Informationen und Daten aus. Darunter ist auch der Schiffsdatenschreiber der „Polesie“. Der Frachter war am 24. Oktober mit der deutlich kleineren „Verity“ zusammengestoßen, die kurz darauf sank.
Neben den Daten von der „Polesie“ sollen Zeugenbefragungen, Kommunikationsdaten, Wetterdaten und die Betrachtung des Wracks Informationen zum Hergang des Unglücks liefern. Die Ermittlungen laufen in Zusammenarbeit mit den britischen Behörden. „Am Ende dieses Prozesses werden Empfehlungen ausgearbeitet, die zukünftige Unfälle dieser Art verhindern sollen“, so Kaspera.

Ulf Kaspera leitet die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung. Foto: dpa
Beschädigter Frachter „Polesie“ nimmt Kurs auf Spanien
Montag, 7.20 Uhr:
Offensichtlich sind alle Beweismittel an Bord des Frachters „Polesie“ gesichert worden. Die Besatzung ist inzwischen wieder auf hoher See unterwegs.
Nach dem Unfall in der Nordsee am vergangenen Dienstag und dem zwischenzeitlichen Festmachen in Cuxhaven ist der Schüttgutfrachter „Polesie“ wieder auf hoher See unterwegs. Aus den Daten des Automatischen Identifikationssystems (AIS) geht hervor, dass die „Polesie“ Cuxhaven am Samstagvormittag verlassen hat.
Das Ziel der Besatzung ist die spanische Hafenstadt La Coruña. Dorthin war der Frachter auch unterwegs gewesen, als es am frühen Dienstagmorgen zum Zusammenstoß mit der viel kleineren und inzwischen gesunkenen „Verity“ gekommen war.
Dieser Seemannsdiakon kümmert sich um die Besatzung
Donnerstag, 18 Uhr:
Einer der mittendrin war: Seemannsdiakon Martin Struwe. Er ist als Fachberater für Psychosoziale Notfallversorgung Teil des Stabs beim Havariekommando gewesen und betreut die 22 Menschen auf dem Frachter „Polesi“. Heute war er zum zweiten Mal an Bord.
Zu den genauen Umständen darf der 52-Jährige sich nicht äußern, doch was er in solchen Situationen vorfinde, unterscheide sich nicht viel:
Ermittlungsbehörden, Versicherungen, Reedereien – die unterschiedlichsten Menschen von Land treffen auf eine erschöpfte Besatzung an Bord, die vor allem eins eint: Sie funktionieren. „Das ist eine große Herausforderung, diese Kraft aufzubringen.“
Besonders nach einem Vorfall mit so einer Dramatik.
„Es fängt mit dem Ereignis an, dann der Stress über viele Tage. Da ist dieses Klischee von den harten Kerlen. Und das sind natürlich Menschen, die Außergewöhnliches leisten und deutlich mehr Gefahren ausgesetzt sind als viele andere in ihrem Beruf. Doch so oft gehen Schiffe auch nicht unter und am Ende sind das auch nur Menschen, die genau sehen, was da passiert. Der Weg zu sich selbst ist dann nicht mehr so weit. Und zu der Frage: Wie schnell kann es gehen?“
Was ist an Bord der „Verity“ passiert? Keine „Blackbox“ im Wrack
Donnerstag, 15.27 Uhr:
Zwei Tage nach dem Frachter-Unglück in der Deutschen Bucht stellt sich weiter die Frage, wie es zu dem Zusammenstoß mit fünf Toten kommen konnte. Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) untersucht in Zusammenarbeit mit dem Marine Accident Investigation Branch (Großbritannien) den Unfall.
Auf Informationen aus einem Voyage Data Recorder (VDR) können die Ermittler nicht zurückgreifen. Es sei kein VDR an Bord des „Verity-Wracks“, sagte Ulf Kaspera, Leiter der BSU, auf Nachfrage der Redaktion. „Das Schiff ist nicht ausrüstungspflichtig“, sagte Kaspera weiter.
Ein VDR-System zeichnet, ähnlich wie eine Blackbox im Flugzeug, Daten auf. Dazu gehören Audioaufnahmen von der Brücke, Sensordaten, Angaben zum Wetter, Radardaten oder Aufzeichnungen der Maschinen an Bord.
Ein VDR-System ist erst ab einer Bruttoraumzahl (BRZ) von 3000 Pflicht. Laut dem Online-Dienst Marine Traffic hatte die „Verity“ eine Verdrängungsmasse von 2601 BRZ. Eine VDR-Ausrüstung bei Schiffen unter der Grenze von 3000 BRZ sei selten, sagte Kaspera.

Ein Voyage Data Recorder auf der MS Bremen. Das Foto unterliegt folgender Lizenz. Foto: Reinhard Berlin
Ermittlungsansätze bei Zeugen und dem Wrack
Was auf der Brück des der „Verity“ passiert ist, muss das Ermitter-Team aus anderen Quellen schöpfen. Dazu baue das BSU und die britischen Kollegen auf Zeugenaussagen der beiden Überlebenden Crew-Mitglieder. Zusätzlich stünden die Aufnahmen eines Tauchroboters zur Verfügung, die derzeit für weitere Ermittlungen aufbereitet werden.
AIS-Daten geben Auskunft über Kollisionsablauf
Donnerstag, 14.41 Uhr:
Die Ostfriesen-Zeitung (OZ) berichtet über erste Ermittlungsergebnisse der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU), die mit der Untersuchung des Unfalls beauftragt ist. Die Auswertung von Daten des Automatischen Identifikationssystems (AIS) ergab, das die „Polesie“ in westlicher Richtung unterwegs war. Die „Verity“ fuhr von Süden kreuzend in Richtung Norden.
Die Daten zeigen, dass die„Polesie“ kurz vor dem Zusammenstoß ihren Kurs leicht nach Backbord geändert hat, also auf die „Verity“ zusteuerte. Die „Verity“ hingegen steuerte in Richtung Steuerbord – mutmaßlich, um der „Polesie“ am Heck vorbei auszuweichen. „Es besteht die Möglichkeit, dass es Absprachen zwischen den Brücken gab“, sagt Ulf Kaspera, Leiter der BSU gegenüber der OZ. Obwohl davon abzuraten sei und sich Schiffsbesatzungen an das Seerecht halten müssten, komme das immer wieder vor.

Die "Polesie" fuhr auf der „Terschelling German Bight“, einer Art Schiffsautobahn, in Richtung Westen. Die „Verity“ kam von Süden kreuzend in Richtung Norden. Die Nadel markiert den Kollisionsort. Foto: opensemap.org
Ermittlungen sollen Aufschluss geben
Eine andere Möglichkeit ergibt sich aus dem Studium der Seekarten: An der Stelle, an der die „Polesie“-Crew nach Backbord steuerte, macht das Verkehrstrennungsgebiet einen leichten Knick nach Süden. Möglicherweise ist die Brückenbesatzung also schlicht der vorgesehenen beziehungsweise in den Autopiloten einprogrammierten Route gefolgt. Warum das so war, werden die Ermittlungen zeigen.
Der Leichnam eines Seemanns soll obduziert werden
Donnerstag, 13.10 Uhr:
Der Leichnam eines tot geborgenen Seemanns soll obduziert werden. Das sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Hamburg. Angaben zur Identität des Seemannes, der nach dem Zusammenstoß der Frachter von Rettungskräften tot aus der Nordsee geborgen wurde, lagen zunächst nicht vor. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Schiffsverkehrs.
Aus Wrack tritt Diesel aus. Es droht aber keine Umweltkatastrophe
Mittwoch, 18.16 Uhr:
Die Havarie sorgt für eine Verschmutzung der Nordsee. Eine Umweltkatastrophe aber droht nicht. Aus dem Wrack der „Verity“ traten bis Mittwochnachmittag circa 90 Liter Diesel von insgesamt 127 Kubikmeter Marinediesel an die Wasseroberfläche.
Der Treibstoff verdunstet dort. Zudem wird er laut eines Driftmodells des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie für die nächsten drei Tage nicht an die Küste oder an die Insel Helgoland treiben. Das teilte das Havariekommando in Cuxhaven mit.
Nun ist es definitiv: Fünf Seeleute starben bei dem Unglück
Mittwoch, 17.53 Uhr:
Jetzt ist es traurige Gewissheit: Die Kollision der zwei Frachter nahe Helgoland am frühen Dienstagmorgen hat fünf Seeleute das Leben gekostet.
25 Schiffe, sechs Hubschrauber und zwei Flugzeuge hatten das Seegebiet penibel durchkämmt. Dennoch konnten bei dem Großeinsatz die vier noch vermissten Männer des gesunkenen Frachters „Verity“ nicht gefunden werden.
Somit muss davon ausgegangen werden, dass diese vier Seeleute nach der Kollision nicht mehr aus dem sinkenden 90-Meter-Frachter kamen.
Dr. Robby Renner, Leiter des Havariekommandos, sagte in Cuxhaven: „Wer in so einem Wrack eingeschlossen ist, hat bei den Temperaturen keine Überlebenschance mehr.“ Die Nordsee hat vor Ort derzeit 12 Grad.
Die gesunkene „Verity“ hatte sieben Mann Besatzung. Zwei konnten am Dienstag aus der See gerettet werden, ein Mann wurde tot geborgen. Insgesamt gab es bei dem Unglück also fünf Tote.
Spezialtaucher aus Wilhelmshaven an der Suche beteiligt
Mittwoch, 16.44 Uhr:
Das Tauchteam, das am Dienstagnachmittag versuchte zum Wrack der „Verity“ vorzudringen, kommt nach Informationen der Redaktion aus Wilhelmshaven. Jade-Diver ist eine Firma, die Spezialaufträge unter der Wasseroberfläche ausführt. Das Havariekommando wählte die Berufstaucher für den Einsatz auf hoher See aus. Taucher von DLRG und Berufsfeuerwehr benötigen für Tiefen ab 30 Metern eine spezielle Tiefenzulassung.
Das Wrack der „Verity“ liegt auf etwa Metern Tiefe auf dem Meeresgrund.

Jade-Diver ist eine Tauchfirma aus Wilhelmshaven, die In- und Offshore-Aufträge annimmt. Foto: JADE DIVER GMBH
Austretender Diesel vorerst keine Gefahr für die Küste und Helgoland
Mittwoch, 16.10 Uhr:
Der aus dem Wrack der „Verity“ austretende Schiffsdiesel gefährdet die Ökosysteme an der Küste und um Helgoland vorerst nicht. „Das Driftmodell zeigt, dass die Kontaminierung sich um das Wrack ausbreiten wird“, sagte Dr. Robby Renner, Leiter des Havariekommandos. Diesen Berechnungen nach soll der Diesel entgegen dem Uhrzeigersinn um das Schiff herumtreiben.
Eine Bergung des Treibstoffs sei aktuell nicht möglich, erklärt der Dr. Renner weiter. „Mit unseren technischen Möglichkeiten und unter den derzeitigen Bedingungen ist es nicht möglich, den Kraftstoff von der Wasseroberfläche aufzunehmen“, sagt Renner. Der Diesel sei zu leicht und lässt sich nicht von der Oberfläche separieren. „Er verdunstet“ so Renner.
Havariekommando arbeitet an Bergungsverfügung
Das Havariekommando kooperiert aktuell mit dem Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee, um eine Bergungsverfügung für die „Verity“ zu erhalten. Die Verfügung hat das Ziel den Austritt des Kraftstoffs zu stoppen oder das Schiff zu bergen.
Bis es dazu kommen kann, muss die Behörde den Eigner der „Verity“ anweisen, eine geeignete Bergungsfirma zu finden.
An Bord des Wracks befinden sich aktuell noch rund 127 Kubikmeter Schiffsdiesel. Etwa 127.000 Liter.

Der Leiter des Havariekommandos in Cuxhaven, Dr. Robby Renner, (rechts) neben Michael Ippich, Geschäftsführung Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Foto: Sina Schuldt
Havariekommando geht vom Tod der Vermissten aus
Mittwoch, 15.35 Uhr:
Das Havariekommando in Cuxhaven geht vom Tod der vier vermissten Seeleute aus. Das erklärte der Leiter des Havariekommandos Dr. Robby Renner auf einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag. „Das Zeitfenster, bei dem es möglich ist zu überleben, lag bei maximal 20 Stunden“, sagte Michael Ippich, Mitglied der Geschäftsführung der DGzRS. Die „vage Chance“, dass Personen in dem Wrack überleben konnten, wird am Mittwoch ebenfalls ausgeschlossen. „Wer in dem Wrack bei diesen Temperaturen eingeschlossen ist, hat ganz objektiv gesehen keine Überlebenschance“, teilte Dr. Robby Renner mit.
Diesel fließt aus „Verity-Wrack“ in die Nordsee
Mittwoch, 15.25 Uhr:
Einen Tag nach der Kollision in der Deutschen Bucht gewinnt das Havariekommando in Cuxhaven immer mehr Informationen über die Situation der gesunkenen „Verity“. Klar ist mittlerweile: Aus dem Schiff tritt Diesel aus. „Wir sehen aktuell, dass etwa tischtennisball-große Blasen austreten“, sagte der Leiter des Havariekommandos, Dr. Robby Renner auf einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag. Bisher seien etwa 90 Liter Diesel an die Wasseroberfläche gelangt. Die kontaminierte Seefläche sei aktuell etwa 20 mal 200 Meter groß, teilte ein Sprecher des Havariekommandos der Ostfriesenzeitung mit.
Fahrlässige Tötung? Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf
Mittwoch, 14.05 Uhr:
Einen Tag nach der Frachter-Kollision muss davon ausgegangen werden, dass die vier Vermissten tot sind. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat zusammen mit der Bundespolizei See die Ermittlungen aufgenommen. „Wir ermitteln wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr und der fahrlässigen Tötung“, teilte am Mittwochmittag eine Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage der Ostfriesen-Zeitung (OZ) mit. „Wir befinden uns allerdings noch ganz am Anfang der Ermittlungen“, hieß es weiter.
Nach der Kollision in der deutschen Bucht war am wurden am Dienstag zwei Seeleute lebend und einer tot von den Rettungskräften geborgen. Die Leiche des verunglückten Besatzungsmitgliedes der „Verity“ werde derzeit in die Gerichtsmedizin überführt, um dort obduziert zu werden, berichtet die OZ.
„So sollen Erkenntnisse über die Todesursache erlangt werden.“ Auf die Frage, gegen wen sich die Ermittlungen der Hamburger Strafverfolger richten, teilte die Sprecherin mit: „Dazu kann ich Ihnen noch gar nichts sagen.“
Kann das Wrack der „Verity“ geborgen werden?
Mittwoch, 12.52 Uhr:
In den frühen Morgenstunden ist die „Polesie“ sicher in Cuxhaven angekommen. Was mit dem „Verity-Wrack“ passieren soll bleibt hingegen unklar. Kann der Frachter geborgen werden? Das Havariekommando in Cuxhaven will am Mittwochmittag über diese Frage beraten, berichtet der NDR. Laut Dr. Robby Renner, Leiter des Havariekommandos, befinden sich noch rund 130 Kubikmeter Schiffsdiesel an Bord des Wracks. Das entspricht 130.000 Litern.
„Momentan sieht es so aus, dass das Schiff stabil und nicht auseinandergebrochen ist“, erklärte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) am Vormittag. „Man wird schauen müssen, ob der Diesel entweder sicher verschlossen ist oder man ihn abpumpen kann, damit er nicht in großen Mengen in die Umwelt gerät“, sagte Meyer weiter, berichtete der NDR. Ein Mehrzweckschiff für die Bergung von Treibstoff ist vor Ort.
Tauchroboter konnte kein Lebenszeichen finden
Mittwoch, 12.20 Uhr:
Ein ferngesteuerter Tauchroboter hat das Wrack in 30 Metern Tiefe abgesucht. Lebenszeichen konnte der Roboter nicht entdecken. Das teilt ein Sprecher des Havariekommandos am Mittwoch mit. Die Auswertung der Daten des Unterwasserfahrzeugs laufen noch.
Die Sicht war gut genug, um die Brücke des gesunkenen Schiffes filmen zu können.
Aktuell kein weiterer Tauchgang am Wrack geplant
Mittwoch, 10.52 Uhr:
Die Hoffnung, die vier Vermissten könnten noch am Leben sein, schwindet: Nachdem die Suche an der Wasseroberfläche eingestellt wurde, wird es auch unter Wasser vorerst keine weiteren Aktionen geben. Ein zweiter Tauchgang an der Unglücksstelle ist derzeit nicht geplant. Die Bedingungen würden dies derzeit nicht zulassen, sagte ein Sprecher des Havariekommandos in Cuxhaven am Mittwochmorgen.
Wie das Havariekommando am Dienstag mitteilte, gibt es eine Chance, dass die Vermissten im Schiffskörper eingeschlossen sind. Eine erste Tauchoperation konnte keine Erkenntnisse über Lebenszeichen liefern.
Die Bedingungen zwischen Helgoland und Langeoog haben sich im Vergleich zum Dienstag verbessert. Windstärke und Seegang haben laut dem Wetterdienst Windy.com abgenommen.
Suche wird nicht wieder aufgenommen
Mittwoch, 6.55 Uhr:
Die Suche an der Wasseroberfläche nach den vier vermissten Seeleuten der gesunkene „Verity“ südwestlich von Helgoland wird heute nicht erneut aufgenommen. Das teilt das Havariekommando mit. Über die weiteren Maßnahmen rund um die Unfallstelle wird noch entschieden.

GESCHRAMMT: Am Rumpf des Frachtschiffs „Polesie“ sind deutlich die Spuren der fatalen Kollision auf der Nordsee zu erkennen. Foto: Jonas Walzberg/dpa
Gegen 4 Uhr am Morgen hat die „Polesie“ in Cuxhaven angelegt. Das Frachtschiff, das am Dienstagmorgen, 24. Oktober, mit der „Verity“ kollidiert war, konnte aus eigener Kraft Cuxhaven anlaufen. Nach dem Festmachen fuhr die Polizei am Schiff vor.
Suche vorerst eingestellt
Mittwoch, 6.35 Uhr:
Bis in den späten Abend haben die Rettungskräfte am Dienstag nach den vier Schiffbrüchigen gesucht - ohne Erfolg. Aufgrund der zahlreichen Einsatzmittel war es möglich, das Seegebiet auch in der Nacht ein weiteres Mal vollständig abzusuchen. Nachdem dies keine Ergebnisse erbracht hatte, stellten die Einsatzkräfte die Suche ein.
Das Wetter an der Unfallstelle hat sich im Verlauf des Abends und der Nacht leicht verschlechtert. Bei Regenschauern und sechs Windstärken lagen die Wellenhöhen zwischen zwei und drei Metern.
Im Laufe des Vormittags soll entschieden werden, wie es mit der Suche weitergeht.
Suche nach Vermissten wird über Nacht fortgesetzt
Dienstag, 20.20 Uhr:
Auch über Nacht wird weiter nach den vier vermissten Seeleuten gesucht. Mit zahlreichen Schiffen und drei Helikoptern sind die Rettungskräfte im Einsatz. Laut Havariekommando soll die Suche bis nach Mitternacht fortgesetzt werden.
Radaraufnahmen zeigen: „Verity“ hätte Rücksicht nehmen müssen
Dienstag, 18.02 Uhr:
Ein Video mit Radaraufnahmen zeigt den Zusammenstoß von „Verity“ und „Polesie“. Die Aufnahmen liegen den Cuxhavener Nachrichten vor.
Die Kollision ereignete sich an einer Stelle, an der sich zwei Verkehrswege kreuzen. Auf dem Wasser hat Steuerbord Vorrang vor Backbord.
Der Frachter „Verity“ hätte also demnach Rücksicht nehmen und seinen Kurs anpassen müssen. Aus bisher ungeklärten Gründen hat die „Verity“, die mit acht Knoten (rund 15 km/h) unterwegs war, anscheinend nicht reagiert.
Auf dem Video ist zu sehen, wie die mit 10,8 Knoten (20 km/h) fahrende „Polesie“ noch versuchte auszuweichen, jedoch die „Verity“ seitlich rammte. Auch das 344 Meter lange Kreuzfahrtschiff „Iona“, das kurz hinter dem Massengutfrachter „Polesie“ fuhr, musste reagieren. Der Luxusliner änderte seinen Kurs abrupt.
Es sieht auf der Radaraufnahme so aus, als ob es auf der Brücke der „Iona“ das Kommando „Hart Backbord“ gegeben hat.
Das Radarbild zeigt außerdem, dass die „Polesie“ durch die Kollision von knapp elf Knoten auf vier Knoten abgebremst wurde.
This morning at 02:57 UTC, the ???? bulk carrier VERITY (9229178) suffered a direct collision by the ???? bulk carrier POLESIE (9488097) near Helgoland island, Germany. The VERITY sank at (possibly) 54.0259, 7.640137, per AIS. One rescued; several missing. @MarineTraffic @Kpler pic.twitter.com/sjiYFrTsNn
— TankerTrackers.com, Inc. (@TankerTrackers) October 24, 2023
Tauchoperation am Wrack der „Verity“ bleibt ohne Erfolg
Dienstag, 17.18 Uhr:
Vier Seeleute sind weiter vermisst. Um 15.15 Uhr sollte eine Tauchoperation prüfen, ob sie im Schiffskörper der „Verity“ eingeschlossen sind. Am Wrack sollten Spezialtaucher nach Lebenszeichen der Vermissten suchen. Vergeblich.
„Die Suche war nicht erfolgreich. Die Taucher konnten keine Erkenntnisse gewinnen“, heißt es eben in einer Pressemitteilung des Havariekommandos in Cuxhaven.
Die einsetzende starke Strömung machte die Operation unmöglich. Die Taucher könnten unter der Wasseroberfläche nicht mehr als einen oder zwei Meter weit sehen. Zudem sind Tauchgänge im Unglücksgebiet nur um das sogenannte „Stauwasser“ möglich. Der Periode zwischen Ebbe und Flut, während der die Strömung schwächer ist.
Ob ein weiterer Versuch der Taucher möglich sein wird, lässt das Havariekommando offen. Die derzeitigen Bedingungen ließen keine Prognose zu.
Viele Schiffe beteiligen sich an der Suche nach den Vermissten
Dienstag 16.40 Uhr:
Jede Minute kann entscheidend sein: Knapp 20 Schiffe beteiligen sich an der Suche nach den vier vermissten Seeleuten der "Verity" - darunter alleine sechs Seenotrettungskreuzer. Koordiniert suchen sie im Unglücksgebiet Stunde um Stunde nach den Männern. Es ist ein Wettrennen gegen die nahende Dämmerung. Sonnenuntergang in Helgoland ist heute gegen 18.15 Uhr.
Aus der Luft werden die Schiffe vom SAR-Hubschrauber „Sea King“ der Deutschen Marine und dem Sensorflugzeug DO228 unterstützt.

KOORDINIERT: Dieser Screenshot aus dem Schiffsortungsdienst Marine Traffic zeigt, wie viele Schiffe gleichsam im Geleitzug im Unglücksgebiet nach den vier vermissten Seeleuten suchen. Foto: Screenshot Marine Traffic
Havarierter Frachter „Polesie“ soll am Abend nach Cuxhaven kommen
Dienstag, 16.27 Uhr:
Der 190 Meter lange Frachter „Polesie“ blieb nach der Kollision am frühen Morgen schwimmfähig. Nach Informationen der Cuxhavener Nachrichten soll das Schiff noch am Dienstagabend in Cuxhaven eintreffen und an der Seebäderbrücke festmachen.
Die „Polesie“ gehört zur polnischen Reederei Polsteam Group, die ihren Sitz in Stettin (Szczecin) hat. Es wurde 2009 in China gebaut und fährt unter der Flagge der Bahamas.
Kreuzfahrtschiff „Iona“ verlässt Unglücksort
Dienstag, 16.10 Uhr:
Der spontane Hilfseinsatz der „Iona“ ist beendet: Das Kreuzfahrtschiff ist nun auf dem Weg nach Rotterdam. Die Hilfe des Schiffs ist nicht länger vonnöten, schreibt ein Passagier der „Iona“ über X (früher Twitter). Der Kapitän des Schiffes hat eine entsprechende Durchsage gemacht.
Der Luxusliner hatte seine Reise unterbrochen, um die Rettungskräfte am Ort des Frachterunglücks zu unterstützen.
Announcement from the captain. We’re now on our way to Rotterdam as #iona services are no longer needed. Much respect to the crew from me. @pandocruises
— brooklynfoundation (@diskdrive) October 24, 2023
„Verity“ hatte Stahl geladen – Schiffsdiesel bereitet Sorgen
Dienstag, 15.31 Uhr:
Mit der Angst um die vermissten Seeleute wachsen auch die Sorgen vor Umweltschäden. „Es kann sein, dass von dem gesunkenen Schiff Gefahren für die Umwelt ausgehen, sagte Dr. Robby Renner, Leiter des Havariekommandos, in Cuxhaven. Die „Verity“ hatte Stahlrollen geladen, sogenannte Coils. Aufgerollte Bleche, die beispielsweise in der Autoindustrie genutzt werden.
Schädlicher als die Ladung könnte der Treibstoff sein. Laut Renner sollen sich noch rund 1.300 Kubikmeter Schiffsdiesel an Bord befinden. Ein Mehrzweckschiff für die Bergung von Treibstoff ist vor Ort.

GESUNKEN: Nach einer Kollision rund 22 Kilometer vor der Nordseeinsel Helgoland ist der britische Frachter „Verity” gesunken. Vier Seeleute werden vermisst. Sind sie noch am Leben? Sind sie womöglich im Wrack in 30 Meter Tiefe eingeschlossen? Taucher sollen dort nach Lebenszeichen suchen. Foto: Dietmar Hasenpusch
„Atair“ aus Bremerhaven liefert wichtigen Beitrag zu Rettungsaktion
Dienstag, 15.19 Uhr:
Die Sichtverhältnisse unter und über Wasser sind rund um die Unglücksstelle schlecht, sagt der Leiter des Havariekommandos, Dr. Robby Renner. Um trotzdem ein gutes Bild von der Situation der gesunkenen „Verity“ zu bekommen, ist die aus Bremerhaven operierende „Atair“ vor Ort.
Das Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiff hat ein seismografisches Bild des Wracks erstellt. „Wir bekommen so einen sehr guten Überblick, wie das Schiff liegt“, sagt Renner. Die „Verity“ liegt auf rund 30 Metern Tiefe.

Das Forschungsschiff Atair gehört dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie und operiert aus Bremerhaven.
Bis zu 20 Stunden könnten die Vermissten in der See überleben
Dienstag, 14.54 Uhr:
12 Grad kalt ist das Wasser der Nordsee an der Unglücksstelle. Nach Einschätzung von Experten der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger können die vermissten Seeleute bei diesen Temperaturen bis zu 20 Stunden in der See überleben.
Voraussetzung: Sie hatten nach der Kollision noch Zeit, sich eine Rettungsweste oder besser noch einen Kälteschutzanzug anzuziehen. Bis kurz nach Mitternacht besteht also noch Hoffnung, die Vermissten lebend zu finden.
Leben die Vermissten noch? Taucher sollen das Wrack untersuchen
Dienstag, 14.41 Uhr:
Sind die vier vermissten Seeleute möglicherweise im Wrack der „Verity“ eingeschlossen? Sind sie dort noch am Leben?
Das muss in Betracht gezogen sagte Robby Renner, Leiter des Havariekommandos, eben bei einer Pressekonferenz in Cuxhaven.
Windstärke 6, drei Meter hohe Wellen, Gezeiten, miserable Sicht unter Wasser: Die Bedingungen dafür sind ausgesprochen schwer. Gleichwohl will das Havariekommando alles versuchen, die Vermissten zu finden und zu retten.
"Taucher werden deshalb zur ,Verity' tauchen und schauen, ob es irgendwelche Lebenszeichen gibt.", sagt Renner.
Für diese Aktion gibt es im sogenannten Stauwasser zwischen Ebbe und Flut nur ein kurzes Zeitfenster. Die Taucher sollen gegen 15 Uhr zum Wrack vordringen, das in etwa 30 Metern Tiefe liegt.
Bilder des Erkundungsschiffs "Atair" zeigen, dass das Wrack nicht auseinandergebrochen ist.
Besatzung der „Polesie“ in Sicherheit
Dienstag, 14.38 Uhr:
Die Crew des Frachters „Polesie“ ist nicht in Gefahr. Das teilt die polnische Reederei Polsteam mit. Reederei-Sprecher Krzysztof Gogol sagte der polnischen Nachrichtenagentur PAP außerdem, dass das der 190-Meter-Frachter einen Geretteten der gesunkenen „Verity“ an Bord genommen.
Stimmung auf Kreuzfahrtschiff „Iona“ gedrückt
Von Bord der „Iona“ dringen erste Informationen an Land: Die Stimmung ist düster, die Passagiere sind besorgt um das Wohlergehen der Vermissten, berichtet der X-Nutzer (früher Twitter) brooklynfoundation, der sich auf dem Kreuzfahrtschiff befindet.
Bundesverkehrsminister Wissing äußert Mitgefühl
Dienstag, 13.46 Uhr:
Nach der Kollision in der Nordsee drückt Bundesverkehrsminister Volker Wissing Besatzungsmitgliedern, Angehörigen und Rettungsteams sein Mitgefühl aus. Seine Gedanken seien bei ihnen, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur.
„Solange es einen Funken Hoffnung gibt, werden wir die Such- und Rettungsmaßnahmen fortführen“
Dienstag, 13.17 Uhr:
Die Einsatzkräfte an der Unfallstelle stellen sich auf eine andauernde Vermisstensuche ein: „Solange es einen Funken Hoffnung gibt, werden wir die Such- und Rettungsmaßnahmen fortführen. Im Moment ist nicht absehbar, dass sie eingestellt werden“, sagte Christian Stipeldey, Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen.
Drei-Meter-Wellen und Windstärke sechs erschweren die Suchaktion
„Wir haben im Seegebiet herausfordernde Wetterbedingungen“, sagt Stipeldey. An den Unglücksstellen herrschen Windstärke sechs und Wellengang mit bis zu drei Metern. Die Wassertemperatur beträgt zwölf Grad. Dennoch sei es möglich, „engmaschig“ nach den Vermissten zu suchen, sagte der Sprecher.

GEHOFFT: Die Suche werde nicht eingestellt, so lange es noch eine Chance gebe, Überlebende zu finden, sagt der Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, Christian Stipeldey. Foto: Hauke-Christian Dittrich
Kreuzfahrtschiff „Iona“ beteiligt sich an Rettungsarbeiten
Dienstag, 12.41 Uhr:
Die Suche nach den vermissten Seeleuten läuft auf Hochtouren. Das Kreuzfahrtschiff „Iona“ hat seine Reise unterbrochen und unterstützt die Rettungskräfte vor Ort. „Der Vorfall dauert an und die Zusammenarbeit der ,Iona' steht im Einklang mit dem internationalen Seerecht sowie mit den moralischen und rechtlichen Verpflichtungen des Unternehmens“, sagte die Reederei P&O Cruises. An Bord der „Iona“ können Personen medizinisch versorgt werden; es befinden sich Ärzte an Bord.

DABEI: So änderte das Kreuzfahrtschiff "Iona" seinen Kurs, um sich an der Rettung der Seeleute zu beteiligen. Foto: Screenshot Marine Traffic
Der Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ koordiniert derzeit die Suche vor Ort.
Rund um die Unfallstelle beteiligen sich außerdem der Seenotrettungskreuzer „Anneliese Kramer“ (DGzRS, Station Cuxhaven), Bernhard Gruben (Station Hooksiel), der Notschlepper „Nordic“, der Lotsentender „Wangerooge“, das Wasserschutzpolizeiboot „Sylt“, die Atair (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie), das Mehrzweckschiff Mellum (Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung) sowie das Wasserschutzpolizeiboot W 3.
Der SAR-Hubschrauber „Sea King“ der Deutschen Marine unterstützt die Vermisstensuche aus der Luft. Das Sensorflugzeug DO228 überfliegt die Unglücksstelle, um weitere Erkenntnisse zu erhalten.
On board @pandocruises ship #iona right now. Very dramatic but equally sad as lives have been lost due to a collision. #iona is assisting pic.twitter.com/pFe32e8Njk
— brooklynfoundation (@diskdrive) October 24, 2023
ERKLÄRT: Zwischen den Nordseeinseln Langeoog und Helgoland kollidierten die „Verity“ und die „Polesie“ aus noch ungeklärten Gründen.
Ein Seemann tot geborgen – zwei weitere gerettet
Dienstag, 12.25 Uhr:
Die Suche der Rettungskräfte schreitet fort: Zwei weitere Seeleute wurden lebend aus der Nordsee gerettet. Ein Mann wurde tot geborgen. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilt, werden noch vier Besatzungsmitglieder vermisst.
Sechs Seeleute werden vermisst
Dienstag, 11.56 Uhr:
Sechs Menschen werden aktuell vermisst. Das teilt das Havariekommando in Cuxhaven am Vormittag mit. Ein Seemann wurde bereits am Morgen aus dem Wasser gerettet.
GPS-Tracker zeigt Zusammenstoß
Dienstag, 11.03 Uhr:
Ein Beitrag auf X (früher Twitter) zeigt die Kollision der beiden Frachter. Ein Ausschnitt aus dem Online-Dienst Marine Traffic macht deutlich, dass er britische Frachter „Verity“ und die „Polesie“ (Bahamas) um 2.57 Uhr kollidierten.
This morning at 02:57 UTC, the ???? bulk carrier VERITY (9229178) suffered a direct collision by the ???? bulk carrier POLESIE (9488097) near Helgoland island, Germany. The VERITY sank at (possibly) 54.0259, 7.640137, per AIS. One rescued; several missing. @MarineTraffic @Kpler pic.twitter.com/sjiYFrTsNn
— TankerTrackers.com, Inc. (@TankerTrackers) October 24, 2023
Die gesunkene „Verity“ legte am Montagabend in Bremen ab. Das Ziel des 91 Meter langen Schiffs war der englische Hafen Immingham. Die „Verity“ wurde 2001 in den Niederlanden gebaut und hat auf der Isle of Man ihren Heimathafen. Es gehört zu der britisch-niederländischen Reederei Faversham Ships.
Der andere Frachter, die „Polesie“, startete am Montagabend in Hamburg. Das mit 190 Metern Länge deutlich größere Schiff ist Meldungen nach noch schwimmfähig. Die „Polesie“ gehört zur polnischen Reederei Polsteam Group mit Sitz in Stettin (Szczecin). Es wurde 2009 in China gebaut und fährt unter der Flagge der Bahamas. Von Hamburg sollte der Frachter seine Ladung in das spanische La Coruña bringen.

DAVONGEKOMMEN: Der rund 190 Meter lange Frachter „Polesie“ ist nach Angaben des Havariekommandos noch schwimmfähig. Foto: Dietmar Hasenpusch
Frachter „Verity“ gesunken - Suche nach Vermissten läuft
Dienstag, 10.29 Uhr:
Nach dem Zusammenstoß von zwei Frachtschiffen am Dienstagmorgen in der Deutschen Bucht in der Nordsee werden mehrere Seeleute vermisst. Der Unfall ereignete sich rund 22 Kilometer südwestlich der Insel Helgoland und 31 Kilometer nordöstlich der Insel Langeoog, wie das Havariekommando am Dienstag mitteilte.
Die Suche nach Vermissten läuft
Die Suche nach den Schiffbrüchigen läuft. Ein Mensch wurde aus dem Wasser gerettet und medizinisch versorgt.
Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung übernommen, hieß es.
Nach seinen Angaben stießen die Frachtschiffe „Polesie“ und „Verity“ am Dienstagmorgen gegen 5.00 Uhr zusammen.
Das Havariekommando geht davon aus, dass die „Verity“ sank. Zur Suche nach den Vermissten sind zahlreiche Schiffe und auch ein Hubschrauber der Deutschen Marine im Einsatz.
Die „Polesie“ ist schwimmfähig, heißt es. Sie hat 22 Menschen an Bord. Wie viele Personen vermisst werden, ist noch unklar. Eine Sprecherin des Havariekommandos konnte dazu zunächst keine Angaben machen.
Hubschrauber und Flugzeuge im Einsatz
Das Havariekommando ließ das Seegebiet von einem Sensorflugzeug überfliegen, um nähere Erkenntnisse zu bekommen. Auch ein Kreuzfahrtschiff, das im Seegebiet unterwegs ist, unterstützt die Suche. Dort könnten Menschen medizinisch versorgt werden, hieß es. Ärzte sinnd an Bord. Weiteres medizinisches Personal sollte per Helikopter zur Unfallstelle geflogen werden.