Zeven

Er hilft mit, wenn aus Milch Käse, Joghurt und Co. wird

Er gehört zu den 32 Besten, zu denjenigen, die ein Stipendium der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ergattert haben. Tobias Hüttel aus Kalbe nutzt es, um sich weiterzubilden. Leute wie er werden in der Branche händeringend gesucht.

Milchverarbeitung

Tobias Hüttel bei der Arbeit: An dieser Maschine steuert er den Weg der Milch. Foto: Franetzki

Mit seinen 21 Jahren übernimmt Tobias Hüttel in seinem Job schon viel Verantwortung. Er ist Milchtechnologe und hat im Juli 2022 seine Ausbildung beim Deutschen Milchkontor (DMK) erfolgreich abgeschlossen. So gut, dass er sogar ein Stipendium der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen ergattern konnte.

Ein Glücksgriff für die Zukunft

Dabei stand für ihn lange nicht fest, was er werden möchte. Durch einen Zufall ergab sich in der 11. Klasse die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Milchtechniker zu machen. „Das war ein Glücksgriff“, sagt er. Denn mit Milch hatte er schon immer zu tun. Sein Onkel betreibt einen Hof mit Milchvieh. Der Bezug zur Landwirtschaft war also schon immer da.

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„Meiner Meinung nach ist der Abschluss irrelevant. Es kommt immer auf die Motivation der Menschen an.“

Tobias Hüttel

„Allgemein war ich immer landwirtschaftlich interessiert“, sagt Tobias. Hintergrundwissen rund um die Milch sei außerdem nicht verkehrt. Denn: Zu wissen, wo die Milch herkommt, ist auch ein Teil der Ausbildung.

Der 21-Jährige kümmert sich bei der Molkerei um alles, von der Milchannahme bis zur Milchabfüllung. „Da gibt es ja viele Spektren“, sagt er. Seine Hauptaufgabe ist es, die Milch weiterzuverarbeiten, so dass daraus Käse, Joghurt und Co. entstehen.

Motivation und Interesse sind von Bedeutung

Voraussetzungen für diesen Job brauche es nicht zwingend. Das sei von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich, erklärt Tobias Hüttel. Die einen setzen ein Abitur voraus, die anderen wiederum nicht. „Meiner Meinung nach ist der Abschluss irrelevant. Es kommt immer auf die Motivation der Menschen an“, sagt er.

Schule und Berufsausbildung seien zwei unterschiedliche Dinge. Bei der Ausbildung komme es eben auch viel auf das Interesse an. Und auch ihn hat die Motivation während der Schulzeit gegen Ende verlassen. Während seiner Berufsausbildung sei er aber wieder aufgeblüht.

Computerarbeit

Auch die Arbeit am Computer gehört zu seinem Job. Von dort aus wird alles gesteuert. Foto: Franetzki

Das sieht man auch an seiner Note. Mit der Note 1,6 hat er seine Ausbildung abgeschlossen. Des guten Ergebnisses wegen hat er sich für das Stipendium beworben. „Da muss man dann Glück haben“, sagt er. „Ich habe mich sehr gefreut“, fügt er hinzu. Das Stipendium sei eine schöne finanzielle Unterstützung.

Weiterbildung im Fokus

Zum einen finanziert er damit die Technikerschule. Im August beginnt seine zweijährige Weiterbildung auf dem Gebiet der Lebensmitteltechnik. Für ihn bedeutet das: zwei Jahre Schule. Aber nach diesen zwei Jahren stehen ihm neue Türen offen: Meister, Techniker, Ingenieur. Das sind Stellen, die er anschließend besetzen könnte. Er ist dann staatlich geprüfter Techniker. Zum anderen möchte er die Förderung auch für den IT-Bonus nutzen, um die notwendige Technik für die Schule anzuschaffen.

Keine Milchprodukte ohne Milchtechnologen

„Milchtechnologen werden überall gesucht“, sagt Tobias. In Deutschland gebe es nur fünf Berufsschulen. Er selbst hat seine Ausbildung in Oldenburg absolviert. Der fachliche Hintergrund in diesem Beruf sei sehr wichtig, betont der 21-Jährige. „Wenn diese Stellen nicht mehr besetzt werden können, wäre das sehr unschön.“

„Man hat schon eine große Verantwortung in diesem Beruf“, sagt Tobias. Die großen und wertigen Maschinen bedienen zu dürfen, schätze er sehr. Denn das macht ihm am meisten Spaß: „Das gibt mir ein gewisses Selbstvertrauen.“

Maria Weigl
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