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Bundesweiter Warnstreik bremst Verkehr im Norden zum Ferienauftakt aus

Bahnen und Busse stehen still, Flugzeuge bleiben am Boden, und auf den Straßen wird es voll. Der Warnstreik mehrerer Gewerkschaften hat begonnen. Auch in Bremerhaven sowie den Landkreisen Cuxhaven, Wesermarsch und Rotenburg kommt es Einschränkungen.

Der bundesweite Mega-Warnstreik läuft.

Der bundesweite Mega-Warnstreik läuft. Foto: picture alliance/dpa

Wegen eines großen Warnstreiks im Verkehr müssen Pendler und Reisende zum Auftakt der Osterferien auch in Niedersachsen und Bremen mit vielen Einschränkungen leben - auch in Bremerhaven. Sowohl der Fernverkehr der Deutschen Bahn als auch weite Teile des Flugverkehrs und des Nahverkehrs wurden in der Nacht zum Montag eingestellt. Auch die Binnenschifffahrt ist betroffen.

Im Nahverkehr blieben unter anderem die Straßenbahnen der Üstra in Hannover und der BSAG in Bremen in den Depots. Die Züge von Metronom, Erixx, Nordwestbahn und der S-Bahn Hannover wurden nicht direkt bestreikt – viele mussten trotzdem stehen bleiben, weil Beschäftigte in den Stellwerken der DB Netz streikten.Darunter litten auch die Landkreise Wesermarsch (Nordwestbahn) und Rotenburg (Metronom).

Für den Flughafen Hannover-Langenhagen, den größten in Niedersachsen, stand am Morgen nur ein stark abgespeckter Flugplan online. Am Flughafen Bremen sollten am Montag überhaupt keine Flieger starten.

Hintergrund sind Tarifstreits im öffentlichen Dienst sowie in der Verkehrsbranche. Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollen mit dem Warnstreik sowie mit Kundgebungen in Hannover und Bremen ihrer Forderung nach mehr Geld für die Beschäftigten weiter Nachdruck verleihen.

Bahn

Die EVG bestreikt den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr - mit Auswirkungen in Bremerhaven. Hier fuhren am Montag keine DB Regio-Züge und auch die Nordwestbahn stellte den Verkehr ein. Zudem wurde der Fernverkehr komplett eingestellt. Ob am Nachmittag im Regionalverkehr einzelne Linien aufgenommen werden, hängt laut Deutscher Bahn vom Streikverlauf ab.

Nix los am Bahnhof in Bremerhaven. Der Zugverkehr der DB Regio und der Nordwestbahn fällt heute aus.

Nix los am Bahnhof in Bremerhaven. Der Zugverkehr der DB Regio und der Nordwestbahn fällt heute aus. Foto: Overschmidt

Auch in der Wesermarsch (Nordwestbahn) und im Landkreis Rotenburg (Metronom) standen die Züge still.

Auswirkungen dürften auch am Dienstag zu spüren sein. Fahrgäste, die für Montag oder Dienstag eine Reise gebucht haben, können das Ticket laut Bahn bis 4. April flexibel nutzen. Platzreservierungen könnten kostenlos storniert werden.

Flughäfen

Die Flughäfen werden von Verdi weitgehend bestreikt. 380 000 Geschäfts- und Privatreisende müssen laut Flughafenverband ADV am Boden bleiben. Betroffen ist auch der größte Airport in Frankfurt, aber auch der Flughafen München, der bereits am Sonntag den Betrieb eingestellt hat. Der Hauptstadtflughafen BER war nicht direkt von dem Warnstreik betroffen. Da aber fast alle anderen deutschen Flughäfen bestreikt werden, waren dort alle innerdeutschen Flüge gestrichen.

Nahverkehr

Erneut soll der Nahverkehr in den Bundesländern bestreikt werden, die direkt an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst angebunden sind. Das sind Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Gestreikt werden soll zudem in Bayern, wo ein Tarifvertrag Nahverkehr verhandelt wird.

Streiktag zum Start von dritter Tarifrunde

Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln in Potsdam mit dem Bund und den Kommunen in der dritten Runde für 2,5 Millionen Beschäftigte. Beide Seiten liegen noch weit auseinander, eine Einigung in den nächsten Tagen ist aber nicht ausgeschlossen.

Weitere Tarifverhandlungen

Bei der EVG stehen weitere Gespräche mit verschiedenen Bahnunternehmen ab Mitte der Woche an. Mit der Deutschen Bahn soll erst nach Ostern weiterverhandelt werden. An Flughäfen sind Kommunalbeschäftigte des öffentlichen Dienstes einbezogen, es geht aber auch um örtliche Verhandlungen für Bodenverkehrsdienste sowie bundesweiten Gespräche für die Luftsicherheit.

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