Niedersachsen

Bundespolizei: „Messer gehören nicht in den Hauptbahnhof“

Wie gefährlich ist es am Hauptbahnhof Hannover? Waffen sind dort untersagt, werden von der Bundespolizei aber immer wieder festgestellt. Die Beamten wollen kontrollieren, bis der Trend gebrochen ist.

Von dpa
10. September 2025
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Über 100 Messer hat die Bundespolizei seit Jahresbeginn am Hauptbahnhof Hannover festgestellt. (Symbolbild)

Über 100 Messer hat die Bundespolizei seit Jahresbeginn am Hauptbahnhof Hannover festgestellt. (Symbolbild)

Foto: Philipp Schulze

Die Bundespolizei will die Kriminalität am Hauptbahnhof Hannover weiter zurückdrängen. Die Gewaltdelikte dort seien zwar um über 20 Prozent zurückgegangen, sagte Michael Schuol, der Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Aber: „Was uns Sorge macht, sind die Art und Intensität.“ So seien seit Jahresbeginn am Hauptbahnhof mehr als 100 Messer und 130 gefährliche Gegenstände festgestellt worden.

An den Hauptbahnhöfen in Hannover und Bremen sind Waffen seit November 2024 untersagt. Die entsprechenden Allgemeinverfügungen wurden monatlich verlängert. Ausnahmen gelten etwa für Einsatzkräfte von Polizei, Zoll und Bundeswehr. Das Verbot gilt rund um die Uhr. Ziel ist, die Sicherheit zu erhöhen.

Schuol: Betrachten Entwicklungen mit Sorge

„Wir haben schon eine Menge getan, betrachten die aktuellen Entwicklungen aber durchaus mit Sorge“, sagte Schuol. Ziel sei, die Sicherheitskooperation mit der Polizeidirektion, der Stadt Hannover und der Deutschen Bahn zu intensivieren. Allerdings seien Messerangriffe in einer „Problemklientel“ kaum gänzlich zu verhindern. „Wir sagen aber auch: Messer gehören nicht in den Hauptbahnhof. Deswegen werden wir immer wieder Kontrollen durchführen, bis wir diesen Trend gebrochen haben.“

Verstärkt eingesetzt werden sollen seinen Worten zufolge sogenannte Super-Recogniser - speziell ausgebildete Beamtinnen und Beamte, die eine besondere Begabung haben, Straftäter und Verdächtige etwa über Videokameras oder Fahndungsfotos wiederzuerkennen: „So haben wir in letzter Zeit mehrere Festnahmen und Verhaftungen umgesetzt.“ Außerdem sollten mit der Deutschen Bahn und anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen Straftäter aus Bahnen ausgeschlossen werden. „Straftäter sollen sich weder im Bahnhof noch drumherum sicher fühlen“, sagte er.

Kriminalitätswahrscheinlichkeit gering 

Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, am Hauptbahnhof Hannover deutlich geringer als andernorts - „wenn man die Anzahl der Straftaten im Hauptbahnhof ins Verhältnis zur Anzahl der Reisenden setzt“.

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