„Wir können gar nicht oft genug wiederholen, wie wichtig Wasserangebote für Wildtiere sind“, betont Jana Jensen, Leiterin der NABU-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser. Sie weiß: „Bereits Flachwasserzonen von Teichen aber auch Wassertränken und Vogelbäder, die beispielsweise im Gartenhandel erworben werden können, sind eine große Hilfe für die Gartenbewohner.“ Wer möchte, könne aber auch einfach irgendein anderes flaches Gefäß wie beispielsweise einen Suppenteller oder einen Keramikuntersetzer zu einer Tränke umfunktionieren.
Viel wichtiger sei, das Gefäß täglich mit warmem Wasser auszuspülen, sauber zu wischen, in der Sonne trocknen zu lassen und anschließend mit frischem Wasser zu befüllen: „Auf diese Weise lässt sich die Ausbreitung von Krankheitserregern an den Wasserstellen auf ein Minimum reduzieren. Werden die Tränken nicht regelmäßig gesäubert, kann gut Gemeintes tödlich enden“, warnt die NABU-Mitarbeiterin. Dass auf chemische Reinigungsmittel in jeglicher Form zu verzichten ist, sollte selbstverständlich sein.
Die Tränke an einen katzensicheren Ort stellen
Ist das Gefäß ausgesucht und mit Wasser befüllt, gilt es einen katzensicheren Ort zum Aufstellen zu finden: „Im Idealfall liegt dieser an einem leicht erhöhten, gut einsehbaren Platz, sprich: mit größerem Abstand zu Gebüschen, die Katzen auf der Lauer als Versteckmöglichkeiten dienen könnten“, rät Jensen. Tipp: Da Vögel die Wasserstellen nicht nur zum Trinken, sondern auch zum Baden aufsuchen, ist zu empfehlen, einen Stein in der Mitte der Schale zu platzieren. So gelingt Haussperling und Co. ein leichterer Ausstieg aus dem Bad.
Neben Vögeln sollten aber auch Insekten nicht in Vergessenheit geraten: Oft versorgen sie sich über die Aufnahme von Blütennektar mit Flüssigkeit. Wird es draußen trocken, enthalten auch die Pflanzen weniger Wasser. Die Insekten müssen sich zusätzlich mit Wasser verpflegen. „Welches beispielsweise Bienen nicht nur nutzen, um Energie zu tanken, sondern auch, um ihre Nester zu bauen und über den Effekt der Verdunstungskälte abzukühlen. Dazu bringen sie Wasser in ihre Nester und schlagen wild mit ihren Flügeln“, erklärt Jensen.
Bloß keine Murmeln die Tränken legen
Wasserholen gestaltet sich jedoch oft als äußerst gefährliches Unterfangen: „Plumpsen Insekten ins Wasser, war es das, sie ertrinken“, so Jensen. Deswegen sollte eine Keramikschale als Tränke für Insekten mit Naturmaterialien mit unterschiedlich großen Steinen, Zweigen und Moosen bestückt werden. So entstehen ausreichend Landeplätze und Ausstiegshilfen für die kleinen Nützlinge.
Die NABU-Mitarbeiterin hat einen dringenden Hinweis: „Leider gibt es online immer wieder zuhauf fahrlässige Anleitungen zum Bau von Insektentränken, in denen Murmeln als bunte Alternative für Steine eingesetzt werden. Davon ist dringend abzuraten, denn unter der Sonneneinstrahlung erhitzen sich die gläsernen Murmeln so stark, dass darauf landende Insekten verbrennen.“
Die Insektentränke sollte an einem sonnigen, warmen und windstillen Platz, unweit insektenfreundlicher Pflanzen, aufgestellt werden. Auch hier gilt: Das Wasser regelmäßig auswechseln und die Schale reinigen!
Übrigens: Leitungswasser mögen Bienen nicht besonders gerne. Sie bevorzugen nährstoffreiches Regenwasser.

Eine Vogeltränke sollte katzensicher im Garten platziert werden. Foto: Kristin-Schaper