Bremerhaven

100 Millionen Euro und 100 Firmen: Wissen Sie noch, wie das Klimahaus entstand?

Der Betreiberwechsel beim Klimahaus sorgt zurzeit für Schlagzeilen. Vor gut 15 Jahren war es der Bau des imposanten, gut 100 Millionen Euro teuren Gebäudes. Hier ein Rückblick in Bildern. Die Älteren werden sich erinnern, die Jüngeren staunen.

Blick auf die Baustelle: Das Klimahaus sollte ursprünglich 2007 eröffnet werden. Zwei Jahre später war es so weit: Gründe waren:. Die Stadt musste die Bauarbeiten neu ausschreiben, später fehlte Stahl.

Blick auf die Baustelle: Das Klimahaus sollte ursprünglich 2007 eröffnet werden. Zwei Jahre später war es so weit: Gründe waren:. Die Stadt musste die Bauarbeiten neu ausschreiben, später fehlte Stahl. Foto: Scheer

Ohne das Klimahaus in den Havenwelten hätte Bremerhavens Mitte ein ganz anderes Gesicht. Eröffnet wurde das Haus am 25. Juni 2009. In den Jahren davor sorgte der Bau des Gebäudes immer wieder für Probleme. Es kam zu Verzögerungen und Verteuerungen. Ein Rückblick:

Arbeiten auf 15.000 Quadratmeter Gesamtbaufläche

Der Bau des Klimahauses begann im April 2000 und war so komplex, dass etwa 20 Architekturbüros, Büros der Sonderingenieure sowie Statiker dafür nötig waren. Am Bau selbst waren rund 100 Unternehmen aus den einzelnen Gewerken beteiligt. 15.000 Quadratmeter Gesamtbaufläche werden von den Bauarbeitern beackert.

Mit Kosten von 70 Millionen Euro - inklusive Ausstellung - war die Fertigstellung des Klimahauses ursprünglich veranschlagt worden. Gut 100 Millionen Euro kostete es schließlich.

Gebäude mit einer Länge von 125 Metern und einer Breite von 82 Metern

Die Stadt Bremerhaven, die den Bau beauftragte, erhielt dafür auch Mittel vom Bund und der EU. Eigentümerin des Klimahauses ist die städtische Bremerhavener Entwicklungsgesellschaft Alter/Neuer Hafen (BEAN). Mit der Projektleitung wurde die Städtische Wohnungsgesellschaft Stäwog beauftragt. Das Haus besteht aus zwei voneinander getrennten Baukörpern. Die Außenhülle aus Glas und das Dach mit seiner Trägerkonstruktion aus Aluminium umschließen die Innenkonstruktion aus Beton. Bei einer Länge von 125 Metern und 82 Metern Breite besitzt das Klimahaus ein Volumen von mehr als 160.000 Kubikmetern.

2.700 Tonnen Stahl insgesamt verarbeitet

Ein Grund für die Verzögerungen war die Klage eines Stahlbauers, der im Vergabeverfahren unterlegen gewesen war. Das Gericht hatte der Klage stattgegeben. Doch als die Firma den Auftrag per Richterspruch erhielt, hatte sie nicht die benötigten Mengen an Spezialstahl parat. 2.700 Tonnen Stahl wurden insgesamt im Klimahaus verarbeitet. Der ursprüngliche Eröffnungstermin im Sommer 2007 war durch weitere Verzögerungen nicht zu halten und verschob sich immer wieder- bis zum Juni 2009.

Mitte der 1980er Jahre, als unser damaliger Fotograf diese Aufnahme schoss, war von den Havenwelten noch nichts zu sehen. Viele Bürger erinnern sich noch an den großen Schotterparkplatz.

Mitte der 1980er Jahre, als unser damaliger Fotograf diese Aufnahme schoss, war von den Havenwelten noch nichts zu sehen. Viele Bürger erinnern sich noch an den großen Schotterparkplatz. Foto: Luftfoto Scheer

Beginn der Bauarbeiten 2000: Nach dem Scheitern des Ocean-Park-Projekts (was viele Bremerhavener begrüßten) entschied die Stadt sich am Ende für das Klimahaus, das Hotel und das Mediterraneo, heute das Outlet-Center.

Beginn der Bauarbeiten 2000: Nach dem Scheitern des Ocean-Park-Projekts (was viele Bremerhavener begrüßten) entschied die Stadt sich am Ende für das Klimahaus, das Hotel und das Mediterraneo, heute das Outlet-Center. Foto: Scheer

Der Bau der Havenwelten und des Klimahauses fiel in die Amtszeit des damaligen Oberbürgermeisters Jörg Schulz, der das Projekt vorantrieb. Hier vor einem Modell des Klimahauses. Mit 70 Millionen Euro war der Bau veranschlagt. Gut 100 Millionen Euro wurden es.

Der Bau der Havenwelten und des Klimahauses fiel in die Amtszeit des damaligen Oberbürgermeisters Jörg Schulz, der das Projekt vorantrieb. Hier vor einem Modell des Klimahauses. Mit 70 Millionen Euro war der Bau veranschlagt. Gut 100 Millionen Euro wurden es. Foto: Scheer

Verzögerungen: Das Klimahaus sollte ursprünglich im Sommer 2007 eröffnet werden. Da die Stadt Bremerhaven zwischenzeitlich die Bauarbeiten neu ausschreiben musste, verzögerte sich die Fertigstellung.

Verzögerungen: Das Klimahaus sollte ursprünglich im Sommer 2007 eröffnet werden. Da die Stadt Bremerhaven zwischenzeitlich die Bauarbeiten neu ausschreiben musste, verzögerte sich die Fertigstellung. Foto: scheer

3.800 gebogene Glasscheiben waren notwendig für die außergewöhnliche Form. Die Umsetzung der geschwungenen Fassade konnte erst durch Computertechnik realisiert werden.

3.800 gebogene Glasscheiben waren notwendig für die außergewöhnliche Form. Die Umsetzung der geschwungenen Fassade konnte erst durch Computertechnik realisiert werden. Foto: Jaspersen

Dezember 2007: Blick auf die Baustelle. Das Sail-City-Gebäude war zu dem Zeitpunkt bereits fertiggebaut. Der Bau des Klimahauses war so komplex, dass etwa 20 Architekturbüros, Büros der Sonderingenieure sowie Statiker dafür nötig waren.

Dezember 2007: Blick auf die Baustelle. Das Sail-City-Gebäude war zu dem Zeitpunkt bereits fertiggebaut. Der Bau des Klimahauses war so komplex, dass etwa 20 Architekturbüros, Büros der Sonderingenieure sowie Statiker dafür nötig waren. Foto: scheer

Grundsteinlegung. Der damalige Stäwog-Chef Christian Bruns (links) und Klimahaus-Geschäftsführer Arne Dunker versenken die Zeitkapsel. Rund 100 Unternehmen waren beim Bau für die einzelnen Gewerke zuständig.

Grundsteinlegung. Der damalige Stäwog-Chef Christian Bruns (links) und Klimahaus-Geschäftsführer Arne Dunker versenken die Zeitkapsel. Rund 100 Unternehmen waren beim Bau für die einzelnen Gewerke zuständig. Foto: Scheschonka

Mehr als 140 Ausstellungsräume waren im Klimahaus vorgesehen. Hier entsteht der Raum Sardinien. Aus der Froschperspektive wirkt die Getränkedose zwischen den Grashalmen so groß wie ein kleiner Wohnwagen.

Mehr als 140 Ausstellungsräume waren im Klimahaus vorgesehen. Hier entsteht der Raum Sardinien. Aus der Froschperspektive wirkt die Getränkedose zwischen den Grashalmen so groß wie ein kleiner Wohnwagen. Foto: Scheschonka

Zum Bibbern: Der kälteste Bereich entsteht. Nach der Hitze Afrikas reisen die Besucher in die Antarktis mit minus 6 Grad Celsius. Das ist die durchschnittliche Sommertemperatur an der Neumayer-Station des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), der deutschen Forschungsstation in der Antarktis. Foto: Scheschonka

Zum Bibbern: Der kälteste Bereich entsteht. Nach der Hitze Afrikas reisen die Besucher in die Antarktis mit minus 6 Grad Celsius. Das ist die durchschnittliche Sommertemperatur an der Neumayer-Station des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), der deutschen Forschungsstation in der Antarktis. Foto: Scheschonka Foto: Scheschonka

So kennen wir es: Das Klimahaus bei Nacht.

So kennen wir es: Das Klimahaus bei Nacht. Foto: Scheer

Mitte- Sail City Hotel und Klimahaus24.7.23 Foto Scheer

Mitte- Sail City Hotel und Klimahaus24.7.23 Foto Scheer

Tobia Fischer

Kultur, Reporterin mit besonderen Aufgaben

Tobia Fischer, Jahrgang 1963, ist stellvertretende Teamchefin der Lokalredaktion. Seit 1993 arbeitet sie bei der NORDSEE-ZEITUNG. Die gebürtige Heidelbergerin hat in Berlin studiert und als freie Journalistin gearbeitet.

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Mitte- Sail City Hotel und Klimahaus
24.7.23 Foto Scheer
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