Eigentlich wollten die beiden nur Tennis spielen. Freier Sonnabend, schlägerschwingende Auszeit vom Alltag. Doch ein fleißiger Mensch auf der Sportanlage des TSV Elmlohe ging zur gleichen Zeit mit der Motorsense zu Werke und machte das Grün rund um die Anlage einen Kopf kürzer. Auch der Platzwart hat nur am Wochenende Zeit. Mit Kopfhörern akustisch gut abgeschirmt von der Außenwelt schritt der fleißige „Motorsensenmann“ direkt neben den roten Plätzen unermüdlich und konzentriert voran. Die Konzentration der Tennisspieler hingegen war bald dahin. Und kam auch nicht wieder. Kreischende Geräusche wie beim Zahnarzt hämmerten im hohen Dezibel-Bereich ohne Pause übers Gelände - und voll auf die Nerven der Sportler. Konzentration unmöglich. Spielen auch. In wissenschaftlichen Versuchen wurde festgestellt, dass unangenehme Geräusche vom Gehirn als Alarmsignal gewertet werden. Die Amygdala mischt sich ein, ein für Emotionen zuständiger Kernbereich der grauen Zellen. Sie schaltet das Programm ein „Ohren zuhalten, Verstecken, Schutz suchen, Flucht ergreifen“. Entnervt verließen die Tennisspieler also den Platz. Sport soll gesund sein. Tennis als Überlebenstraining ist sinnlos.