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Nur ein Augenblick entscheidet über das Leben

Nur ein Augenblick entscheidet über das Leben

Ein Geisterfahrer ist auf der A 27 unterwegs - diese Meldung ereilt uns häufiger als sie sollte. Und bei jeder dieser Verkehrsfunkwarnungen hoffen wir inständig, dass sie kein dramatisches Ende nehmen möge. Ich kenne jemanden, dem bei Tempo 140 ein Wagen entgegenschoss. So nicht, und noch nicht jetzt. Es waren diese zwei Gedanken, die dem Fahrer damals durch den Kopf schossen. Auf der Autobahn kurz vor der Auffahrt Zentrum.

Er war nach der Arbeit schon fast zu Hause, da kam ihm plötzlich ein Auto entgegen. Vollbremsung. Das Herz sinkt in die Hose. So will wohl niemand von dieser Welt gehen. Der Geisterfahrer schlingert zur Seite. Er steuert an ein paar anderen Autos vorbei auf den Standstreifen. Selbstmörderische Absicht? Ein Versehen? Eine Schleuderpartie?

Die Unfallforscher der Versicherer haben das untersucht: War der Falschfahrer ein Senior spielen Verwirrtheit und Demenz oft eine Rolle, junge Geisterfahrer dagegen plagen Selbsttötungsgedanken oder sie sind auf der Flucht vor der Polizei.

Auf der A27 hat die Autobahnpolizei einen Streifenwagen losgeschickt. Die Polizisten sahen natürlich niemanden mehr. Der Geist war auf und davon, und der unfreiwillige Zeuge bald darauf zu Hause. Die Begrüßung fiel herzlicher aus als sonst. Ein Bruchteil einer Sekunde hatte womöglich über das Leben entschieden. Und Dutzende außer ihm erlebten den gleichen Schrecken. Aber es ist nichts passiert.

Heute beginnt eine neue Arbeitswoche. Seien Sie vorsichtig.

Thorsten Brockmann
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