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Maik Stolzenberger ist der Nagelsmann des SV Brake

Was haben der FC Bayern München und der SV Brake gemeinsam? Sie trennen sich von erfolgreichen Trainern. Julian Nagelsmann und Maik Stolzenberger dürften sich ähnlich fühlen. Sie wurden von ihren Vereinen aussortiert.

Maik Stolzenberger SV Brake Fußball-Bezirksliga

Nach drei Jahren muss Maik Stolzenberger am Saisonende bei der besten Wesermarsch-Fußballmannschaft aufhören. Foto: Dieter Schlack

„Der SV Brake und Trainer Maik Stolzenberger gehen zum Saisonende getrennte Wege.“ So beginnt die Pressemitteilung des Fußball-Bezirksligisten. Danach folgen Floskeln, die es auch im Profibereich immer wieder gibt. „Wir sind Maik und seinem Trainerteam sehr dankbar, und es war wahrlich keine leichte Entscheidung. Er hat die Mannschaft vor knapp drei Jahren in einer schwierigen Situation übernommen und über die letzten Jahre kontinuierlich weiterentwickelt“ so Teammanager Daniel Drozlik.

In der coronabedingt abgebrochenen Saison 2019/2020 belegten die Braker nach der Quotientenregelung mit durchschnittlich 1,18 Punkten den elften Platz unter 15 Mannschaften. Danach übernahm Maik Stolzenberger das Traineramt.

Als Tabellendritter in die Winterpause gegangen - aktuell Zweiter

Der SVB erreichte den vierten Rang in der wegen Corona zweigeteilten Liga. Auch diese Spielzeit wurde abgebrochen. 2021/2022 qualifizierte sich der SVB als Dritter der Qualifikationsrunde für die Aufstiegsrunde, in der er Vierter wurde. In dieser Saison stand die Stolzenberger-Elf vor der Winterpause auf dem dritten Platz - mit acht Zählern Rückstand auf Tabellenführer VfL Stenum.

In diesem Jahr gab es drei Unentschieden - beim Wesermarsch-Konkurrenten TSV Abbehausen, dem VfL Oldenburg II und in Stenum. Damit waren die Meisterschaft und Aufstieg in die Landesliga in weite Ferne gerückt. Dies war zu Saisonbeginn aber auch nicht das Ziel gewesen.

Vorsitzende verkünden Trennung nach drei Unentschieden und einem Sieg

Die beiden neuen Vorsitzenden der Braker Fußballabteilung, Tobias Mentz (1.) und Stefan Franz (2.) liebäugelten nach ihrer Amtsübernahme im November jedoch scheinbar noch mit dem Aufstieg - und beschlossen, sich am Saisonende von Maik Stolzenberger zu trennen. Daran änderte auch der jüngste 5:1-Sieg gegen GVO Oldenburg nichts.

Man wolle nun aber einen neuen Impuls setzen und sich anders aufstellen, um dadurch die nötige Konstanz aufbringen zu können, so ein Zitat aus der Presseerklärung des Klubs. Das Ziel bis zum Ende der Saison sei klar: Der SV Brake, aktuell auf Platz zwei, möchte diese Platzierung verteidigen und damit dem Trainerteam mit der gleichbedeutenden Vizemeisterschaft einen erfolgreichen Abschluss beim SV Brake bescheren.

Daniel Drozlik betonte, dass die Zusammenarbeit mit dem Trainer „voller Respekt“ sei. Die Trennung sei eine Vorstandsentscheidung. „Maik hat uns signalisiert, dass er und sein Trainerteam bis zum Saisonende weiterhin alles für den Erfolg geben werden. Dies entspricht auch dem Wunsch des Vereins. Wir sind froh darüber, die Saison in dieser Konstellation erfolgreich beenden zu können“, teilte der Teammanager mit.

Keine bösen Worte vom Trainer, aber überrascht von der Entscheidung

Auch Maik Stolzenberger äußerte sich zu seinem Abschied im Sommer. „Wir gehen im Guten auseinander. Irgendwann kommt für jeden Trainer der Moment des Gehens - das ist das Gesetz im Fußballgeschäft. Mal rechnet man damit und ein anderes Mal nicht. Ich bin sehr dankbar für diese drei Jahre mit dieser großartigen Mannschaft und wünsche dem Verein alles Gute, und dass er seine Ziele erreicht. Ein ganz besonderer Dank geht an mein Trainerteam und Daniel Drozlik.“

Auf Nachfrage gab der 45-Jährige zu, dass ihn die Entscheidung überrascht hätte. „Ich hätte gerne weitergemacht.“ Auch seine Assistenten Carsten Feist und Mark Prygodda aus dem Trainerteam hören am Saisonende in Brake auf.

Suche nach einem Tuchel schon begonnen - Präsentation kurzfristig

Ein Nachfolger für Maik Stolzenberger steht noch nicht fest. „Wir befinden uns bereits in guten Gesprächen und haben ein klares Profil für unseren neuen Trainer definiert. Daher sind wir zuversichtlich, dass wir kurzfristig eine hervorragende Lösung für diese wichtige Personalie präsentieren können“, ließ Tobias Mentz wissen.

Nikola Mihajlov

Reporter

Der gebürtige Viersener ist seit September 2016 Sportredakteur der Kreiszeitung Wesermarsch. Davor war er 14 Jahre freiberuflich für die KZW und die Nordsee-Zeitung aktiv. Vor seinem Volontariat bei der NZ arbeitete Nikola Mihajlov als freier Mitarbeiter bei der Rheinischen Post.

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