Ich gebe es zu, ich bin ein Spielkind. Kürzlich konnte ich einfach nicht anders, als mir einen Schlumpf kaufen.
Ich hatte mal einen ganzen Karton voll mit den blauen Figuren, aber das ist natürlich drei Ewigkeiten her. Nun stellte ich erfreut fest, dass die Firma Schleich mit der Zeit geht und einen Nachhaltigkeitsschlumpf herausgebracht hat. Der sitzt auf seinem Hintern, umfasst mit seinen Händen die Weltkugel wie ein werdender Vater den Babybauch seiner Frau und grinst zufrieden - wofür es angesichts des Zustands der Welt eigentlich keinen Grund gibt. Ich konnte dennoch nicht widerstehen.
Jetzt sitzt der Nachhaltigkeitsschlumpf auf der Anrichte in unserem Wohnzimmer. Ich könnte eine Krümelmonster-Figur daneben stellen. Oder auch Wum. Sie erinnern sich, das ist der Hund aus „Drei nach Neun“ mit Wim Thoelke, der, flankiert von dem Elefanten Wendelin, immer „Thööööööölke!“ rief, dann zu seinem Banjo griff und den mit Recht so beliebten Schlager „Ich wünsch‘ mir eine kleine Miezekatze“ anstimmte. Könnte ich machen. Denn irgendwo in einer Kiste auf dem Dachboden muss Wum noch sein. Tue ich aber nicht.
Insgeheim nämlich denke ich, typisch für mich, gerade über ein gigantisches Schlumpf-Imperium nach. Ich könnte anfangen, die blauen Figuren zu sammeln, mir jede Woche eine davon kaufen. Ich würde mir den Feuerwehr-Schlumpf kaufen, den Schlumpf mit Geschenk, den Handwerker-Schlumpf und den Griesgram-Schlumpf. Herrlich! In einem Jahr hätte ich schon 52 Schlümpfe zusammen. Oder ich gucke auf Kleinanzeigen-Portalen und kaufe ganze Sammlungen auf. Dann geht es noch schneller, und mein Schlumpfhausen wächst sprunghaft. Ein gigantischer Plan!
Da fällt mit ein: Das geht alles gar nicht. Ich brauche das Geld für den knapp 60 Euro teuren „Magnum“-Ferrari inklusive Tom-Selleck-Figur von Playmobil. Den stelle ich neben den Nachhaltigkeitsschlumpf auf die Anrichte. So wird’s gemacht. Man muss Prioritäten setzen.

Neu im Spielzeugregal für große Kinder: der Nachhaltigkeitsschlumpf. Foto: Glückselig