Die Welt verändert sich ständig. In Nordenham wird das in den letzten Monaten besonders deutlich. So schnell wie die Läden schließen, kann ich kaum gucken. Die Modeboutique Buller macht dicht, der Geschenkeladen in Atens hat zum Ausverkauf angesetzt, alteingesessene Restaurants verabschieden sich mit dezenter Geste. Ich frage mich, was wird aus meiner Stadt?
Es lohnt sich ein Blick von oben und mit Abstand zum Getümmel. Das ist in Nordenham kein Problem. Der Deich ist hoch genug und das Land dahinter flach.
Und, was gibt es zu sehen? Erstmal viel grün und blau, beides beruhigende Farben.
Zumindest am Strand hat sich in den vergangenen Monaten neues Leben angesiedelt. Die Weserterrassen haben wieder geöffnet, auch wenn deren Öffnungszeiten ausbaufähig wären. Aus der ehemaligen Jugendherberge ist ein schickes Hostel geworden.
Im Großensieler Hafen liegt noch immer das letzte Fischerboot, die „Bianca“. Ihr Besitzer, der knapp 80-jährige Egon, verkaufte bis vor kurzem jeden Freitag geräucherten Aal und Flundern direkt von Bord. Sein Sohn habe leider kein Interesse, die Fischerei fortzusetzen, sagt er. Egon flickt seine Netze trotzdem. Diese Haltung finde ich großartig: Sich aufzuregen, macht eben keinen Sinn. Solange es geht, sollte man weiter machen.
Leerstehende Läden könnten als Ausstellungsraum oder temporäre Werkstätte genutzt werden. Inzwischen gibt es professionelle Firmen, die Freiflächen im Baustopp anmieten und als Parkplatzfläche bewirtschaften. Mir wäre es allerdings lieber, solchen eher hässlichen Projekten zuvorzukommen. Vielleicht haben Sie schon eine Idee?