Loxstedt sorgt für Gesprächsstoff: Im neuen Freizeitpark „Karls-Erlebnis-Dorf“ soll es einen Themenbereich Toilette geben. Die Namenswahl zwischen „Pipi-Kaka-Land“ und „Lokus-Land“ spaltet die Gemüter. Einige fürchten um den Ruf ihrer Stadt, andere sehen die Sache gelassener.
Die Debatte hat bei mir eine besondere Erinnerung wachgerufen. Doch zunächst ein kleiner Exkurs in die Welt der Toiletten: Global gesehen existieren zwei Hauptformen des stillen Örtchens; Sitztoiletten und Hocktoiletten. Erstere sind uns im Westen wohlbekannt, Hocktoiletten sind in Asien, Afrika und Teilen Süd- und Osteuropas verbreitet. Japan kennt sogar drei Varianten: Neben den beiden Formen gibt es dort auch moderne Dusch-WCs.
In meiner Kindheit waren mir nur Hocktoiletten vertraut. Entsprechend stellte ich mir auch Flugzeugtoiletten vor. Meine Überraschung war groß, als ich zum ersten Mal mit einer Sitztoilette im Flieger konfrontiert wurde. Völlig verwirrt lief ich nochmal zur Flugbegleiterin und fragte sie, ob sie mir nicht versehentlich einen falschen Raum gezeigt hätte. Schließlich möchte man ja nicht für eine Peinlichkeit sorgen.
Dieses „Toiletten-Kulturschock-Syndrom“ scheint weiter verbreitet als gedacht. Selbst Hollywood griff das Thema auf: In der Filmkomödie „Crocodile Dundee“ staunt der Hauptdarsteller Mick Dundee aus Australien nicht schlecht, als er in New York erstmals eine Sitztoilette sieht. Eine Szene, in der ich mich wiedererkennen konnte.
Hätte Mick Dundee mich im Flugzeug getroffen, wir hätten uns verstanden.

Das Foto aus dem Jahr 2012 zeigt Paul Hogan alias Crocodile Dundee als Wachsfigur bei Madame Tussauds in Sydney. Am Dienstag, den 8. Oktober wird Hogan 85. (zu dpa: «Haudegen mit Humor: «Crocodile Dundee» Paul Hogan wird 85») Foto: April Fonti