Menschenmassen meide ich. Doch es gibt Situationen, da lassen sie sich nicht vermeiden. Die Züge sind immer stärker frequentiert. Und im Gegensatz zum Flugzeug ist mit dem Fahrschein nicht automatisch ein Sitzplatz garantiert. Im Nahverkehr gibt es ohnehin keinen festen Platz. Als ich kürzlich über Hamburg in den Norden gefahren bin, habe ich mich erstmals für die Regionalbahn durch das Cuxland nach Buxtehude entschieden. So habe ich mir den Umstieg in Bremen gespart.
Ich konnte zwar die Hand vor Augen nicht sehen, da der Nebel so dicht war. Aber was wirklich ein Vorteil ist, ist das problemlose Ein- und Aussteigen. Kein Gedränge - mangels Masse. Schon in Harburg sieht es ganz anders aus. Wie gut, wenn es einen satten Zeitpuffer gibt, um die nächste Bahn zu erreichen.
Dass es am Hauptbahnhof in Hamburg bald zu jeder Tages- und Nachtzeit unglaublich voll ist, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Der Pulk an den Türen ist vorprogrammiert. Da lobe ich mir die Briten und Japaner, die weltweit für das konsequente Schlangestehen bekannt sind. Auch wenn ich es noch nie selbst erlebt habe, würde ich mir dieses Verhalten als Vorbild wünschen. Oder eben so ein couragiertes Auftreten, wie das der dänischen Zugbegleiterin, die in Flensburg lautstark auf Englisch darauf hinwies, Platz zu machen, da immer noch Menschen aus der Bahn steigen.