Geestland

Ernst Beplate ist tot: „Gentleman im Trenchchoat“ ging still und leise

Bücher waren seine Welt, Heimathistorie sein Zuhause. Jetzt ist Ernst Beplate verstorben. Der langjährige Ortsheimatpfleger von Bad Bederkesa hat Spuren hinterlassen, auch wenn es nach seinem Rückzug aus gesundheitlichen Gründen still war um ihn.

Ernst Beplate in seinem Wohnzimmer.

Die Regale im heimischen Wohnzimmer waren voll mit Literatur. Ernst Beplate war ein intelligenter und belesener Mann. Jetzt ist der ehemalige Ortsheimatpfleger von Bad Bederkesa verstorben. Foto: Schoener

Ernst Beplate ist 84 Jahre alt geworden. Vom 1980 bis 2018 setzte sich der studierte Pädagoge ehrenamtlich als Ortsheimatpfleger für Bad Bederkesa ein. Zahlreiche Bücher und Schriften zeugen von seiner Leidenschaft und lassen erahnen, dass Beplate viele Stunden akribisch und ausdauernd unter anderem in Archiven, Kirchenstuben und Bibliotheken verbracht hat. Aus seiner Feder stammen ungezählte Beiträge, die sich auch in den Jahrbüchern der Männer vom Morgenstern, dem Niederdeutschen Heimatblatt oder den Heften der Burggesellschaft Bederkesa finden. Viele Menschen danken Ernst Beplate für sein fundiertes Tun.

Erinnerung an die Arbeit zur Chronik des Fleckens

Da sind zum Beispiel Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten (CDU) und Ortsbürgermeister Thomas Kuberski (CDU). Sie loben Beplate unter anderem ob seiner hohen Kompetenz sowie seines großen Engagements und seiner Zielstrebigkeit, mit der er sich um die Dokumentation und Bewahrung der Ortsgeschichte verdient gemacht habe. Neben dem Verfassen etlicher heimatkundlicher Sammlungen und historischer Bücher gilt der Dank der beiden Offiziellen besonders der Arbeit, die Beplate geleistet hat, um die Chronik zum 850-jährigen Bestehen des damaligen Fleckens Bad Bederkesa im Jahr 2009 zu erstellen. Dieses Werk vermittele ein zeitnahes Bild vom Leben der früheren Bederkesaer, sagen Kasten und Kuberski.

Auch Michael Woehlert, seit Februar 2019 offiziell Nachfolger im Ehrenamt des Ortsheimatpflegers, bewahrt Ernst Beplate ein ehrendes Andenken. Er erinnert unter anderem daran, dass Beplate von 1964 bis 2004 Volks- und Oberschullehrer an der damaligen Mittelschule in Bad Bederkesa gewesen ist und als Lehrer für Englisch und Geschichte so manchen Schüler mit seinem profunden Wissen versorgt habe. Und obwohl Beplate im Jahr 2018 schweren Herzens das Amt des Ortsheimatpflegers niederlegen musste, so habe er dennoch zwei Fotobände zu Alt-Bederkesa herausgegeben, die mit zahlreichen Abbildungen und Anmerkungen besondere Perspektiven eröffnen.

„Er wusste zu jedem Thema der Ortsgeschichte etwas zu erzählen“

„Ernst Beplate, der Gentleman im Trenchchoat mit Regenschirm und Einkaufsbeutel, der zurückgezogen zuhause Arbeitende, der scheinbar alle kannte und sich für alles interessierte, der zu jedem Thema der Ortsgeschichte etwas zu erzählen wusste, der fehlt jetzt“, sagt Woehlert, „ganz still und leise ging er.“

Andreas Schoener
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