Ein Eigentor in der Nachspielzeit besiegelte das Schicksal der Abbehauser in der bis dahin torlosen Partie. Gerechterweise muss jedoch festgestellt werden, dass der Sieg der Kreisstädter aufgrund der tonangebenden zweiten 45 Minuten durchaus verdient war. „Ich glaube schon, dass wir mit zunehmender Spieldauer immer dominanter waren und uns den Dreier in dieser Phase verdient haben“, sagte SVB-Trainer Maik Stolzenberger. „So zu verlieren ist allerdings außerordentlich brutal“, zeigte er aber Verständnis für den Frust beim TSV.
Der war bei den Gästen zweifellos vorhanden, allerdings hinderte das TSV-Coach Jörg Frerichs nicht daran, einen ungetrübten Blick auf das Geschehen zu werfen: „Wir waren auf den Flügeln zu anfällig und haben es in der letzten halben Stunde einfach nicht verstanden, für Entlastung zu sorgen, weil wir in der Vorwärtsbewegung den Ball zu schnell wieder verloren haben.
Beide Mannschaften agieren oft zu hektisch
Fußballerisch erreichte die Begegnung nur selten das Niveau der zweieinhalb Wochen zurückliegenden Pokalbegegnung. Auf beiden Seiten wurde häufig zu hektisch agiert. Einzig die Flügelläufe von Ilhan Tasyer belebten die Partie. Doch die Turbo-Antritte des Braker Außenstürmers verpufften viel zu häufig, weil sich vor dem Tor kein Abnehmer fand oder zu zögerlich agiert wurde.
Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit nahm die Partie an Fahrt auf. Der Abbehauser Torwart Sören Büsing musste zweimal sein ganzes Können aufbieten, um einen Rückstand zu verhindern. Auf der Gegenseite hatte der Ex-Braker Pierre-Steffen Heinemann mit einem Lattenkracher Pech. Ansonsten spielte sich das zweikampfintensive Geschehen weitestgehend zwischen den beiden Strafräumen ab.
Jörg Frerichs nahm zur Pause zwei Wechsel vor, die aber nicht den erhofften Schwung brachten. Die Hausherren dagegen übernahmen nun mehr und mehr das Kommando. Mit ihren schnellen Angriffen über die Flügelspieler Ilhan Tasyer und Jan Speer brachten sie die Gäste-Deckung immer wieder in Verlegenheit. „Wenn man über die Außenpositionen so viel Druck ausübt, muss eigentlich auch etwas Zählbares dabei herausspringen“, monierte Maik Stolzenberger, dass dieser Vorteil ohne Ertrag blieb.
Lennart Wohlrab unterläuft Eigentor in Nachspielzeit
Aber immerhin entsprang der spielentscheidende Treffer einer gelungenen Kombination über die rechte Außenbahn. Eine Flanke von Carlos Warns wollte Lennart Wohlrab mit dem Kopf klären. Er verlängerte den Ball jedoch unglücklich über Sören Büsing, der nur noch mit den Fingerspitzen an den Ball kam, dessen Weg ins Netz aber nicht mehr aufhalten konnte.
In der verbleibenden Spielzeit warfen die Gäste noch einmal alles nach vorn, wurden aber zweimal ausgekontert. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten entschärfte Sören Büsing in beiden Fällen großartig. Allerdings zog er sich bei der letzten Aktion eine schmerzhafte Armverletzung zu, die das TSV-Unglück komplettierte.
SVB: Joris Langerenken – Jannik Heyer, Carlos Warns, Jan-Niklas Wiese, Patrick Lizius, Miklas Kunst (77. Fokko Kramer), Ilhan Tasyer, Paul-Jannes Degener, Bin An Pham, Rico Mathes, Jan Speer.
TSV: Sören Büsing – Maik Müller. Andre Böse (46. Bjarne Böger), Fabian Milz, Mustafa Seker, (77. Damian Lüder), Fabian Strauß (26. Eike Reesing), Thore Bauer, Danny Kühn (81. Niklas Budde), Pierre-Steffen Heinemann, Deik Ehmann, Maximilian Jürgens (46. Lennart Wohlrab).
Tor: Eigentor Wohlrab (90.+1).
