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Die versandete Hose - oder: Deutsche Sprache, schwere Sprache

Die versandete Hose - oder: Deutsche Sprache, schwere Sprache

Mitunter bestelle ich Dinge, die ich in Nordenham nicht kaufen kann, im Internet. Bei Online-Händlern, mit denen ich noch nie zu tun hatte, habe ich dabei meistens ein ungutes Gefühl. So auch jüngst beim Kauf einer Outdoor-Hose, deren Lieferung deutlich länger auf sich warten ließ als versprochen.

Ich rief die Webseite des Händlers auf und stellte dort fest, dass für meine Bestellung der folgende Status angegeben ist: „Versandet“.

Das machte mich nun doch stutzig, und nur um ganz sicherzugehen, dass ich nicht völlig auf dem falschen Dampfer bin, googelte ich mal nach der Bedeutung von „versandet“. Wie mir durchaus auch schon vorher bewusst war, gibt es derer zwei: „Versanden“ meint erstens, dass sich etwas allmählich mit Sand füllt oder von Sand bedeckt wird. Und „versanden“ meint zweitens, dass etwas immer schwächer wird, nachlässt und schließlich ganz aufhört.

Beide Optionen fand ich für meine Hose in spe, auch wenn‘s eine Outdoorhose ist, jetzt nicht so gut. Aber natürlich war mir auch klar, dass der Händler mir eigentlich mitteilen wollte, dass die Hose versandt worden sei. Oder versendet? Den Unterschied wollte ich schon immer mal ergründen. Also bemühte ich wiederum das Internet. Ergebnis: Man kann beide Begriffe verwenden. Prima.

Die Hose ist inzwischen übrigens angekommen. Und sie passt sogar.

Detlef Glückselig

Redaktionsleiter

Er ist mit Leib und Seele Lokaljournalist. Seit 1984 berichtet er aus der Wesermarsch. Es sind die Menschen und ihre Geschichten, die ihn interessieren. Detlef Glückselig ist der Redaktionsleiter der Kreiszeitung.

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