Kurz bevor ich diese erste Zeile schreibe, gucke ich aus dem Fenster - und sehe: schwarz! Das einzige Helle sind einige lichterfüllte Fenster und eine Tür, hinter der das Licht brennt. Ansonsten, wie gesagt: Dunkelheit. Ich sehe mein Spiegelbild an meinem Bürofenster und denke mir: Wahnsinn, es ist erst 17.30 Uhr. Gefühlt wähne ich mich schon am Abend, wenn nicht sogar in der Nacht. Diese Finsternis macht mich müde. Ich muss also irgendeine andere Erleuchtung erfahren für den Rest des Tages. Ich habe bald Feierabend. Und zu Hause „wache“ ich mit Sicherheit wieder auf. Meine Frau und meine Kinder haben mir bestimmt viel zu erzählen, was alles so passiert ist und was es Neues gibt. Und dann? Nach dem Abendessen werde ich mich gemütlich aufs Sofa setzen und auf der Fernbedienung des Fernsehers rauf- und runterschalten. Alle Programm mal durch, in der Hoffnung, es kommt was Vernünftiges. Ein Blick in die digitale Hörzu verrät mir, dass ein spannender Thriller läuft, aber erst um 22.15 Uhr. Ob ich den durchhalte bis Mitternacht? Oder mal wieder mitten im Film die Augen zumache und einnicke, um mich dann zu entschließen, doch lieber schlafen zu gehen. Dunkler wird es jedenfalls nicht.