„Die Bestattungskultur hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die klassischen Erdbestattungen in einem Familiengrab werden nur noch selten in Anspruch genommen“, erklärt die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrike Horstmann den Antrag im Bauausschuss der Gemeinde Beverstedt. Stattdessen werde derzeit zum Beispiel die Urnenbestattung in einem Bestattungswald immer beliebter. Da diese Bestattungsform in der Gemeinde bisher jedoch nicht angeboten wird, beauftragte die SPD-/Grünen-Gruppe die Verwaltung damit, die rechtlichen Voraussetzungen zur Einrichtung eines Bestattungswaldes zu prüfen und geeignete Flächen zu ermitteln.
Keine Pläne bei Firmen und Nachbargemeinden
Die Gemeindeverwaltung hat dabei festgestellt, das Waldfriedhöfe oder Bestattungswälder vorwiegend durch private Firmen wie die Friedwald GmbH oder Ruheforst Deutschland betrieben werden. Beide Anbieter planen derzeit keine weiteren Bestattungswälder. Bisher gibt es in der Nähe den Friedwald Cuxland bei Kührstedt, den Friedwald Bremer Schweiz südlich von Wulsbüttel im Landkreis Osterholz, den Friedwald in Bremervörde sowie den Ruheforst in der Wingst.
Nach Auskunft der übrigen Südkreisgemeinden Hagen, Loxstedt, Schiffdorf haben diese derzeit keine Bestattungswälder in Planung und auch kein Interesse am gemeinsamen Betreiben eines Bestattungswaldes. Stattdessen bieten die Nachbarn Baumbestattungen unter Bäumen auf bestehenden Friedhöfen an. Eine Alternative auch für Beverstedt?
Umsetzung einvernehmlich empfohlen
Beispielhaft wurde im Bauauschuss der Friedhof in Bokel benannt, wo große Laubbäume eine Baumbestattung zuließen. Die Grundlagen für entsprechende organisatorische, konzeptionelle und haushalttechnische Entscheidungen hat der Arbeitskreis (AK) Friedhöfe nach einer Bereisung am 15. April bereits gelegt und einvernehmlich befürwortet. Kleinere Maßnahmen können aus den zur Verfügung stehenden Mitteln im Ergebnishaushalt im Rahmen der üblichen Friedhofsbewirtschaftung erfolgen und werden in Kürze von der Friedhofsverwaltung umgesetzt. Weitere investive Maßnahmen sind bereit im Ergebnishaushalt 2023 eingeplant oder sollen im Haushalt 2024 eingeplant werden. Um negative Klimaschutzfolgen zu vermeiden, sollen dabei beispielsweise Wege und Parkplätze nicht gepflastert, sondern mit wasserdurchlässigem Material befestigt werden. (pal/mcw)