Obwohl die Gäste schon nach zehn Minuten durch eine Rote Karte gegen Lucas Abel in Unterzahl gerieten, musste der Abbehauser Anhang bis zur 80. Minute warten, ehe Pierre-Steffen Heinemann das Tor des Tages gelang. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Hausherren zwar deutlich mehr Ballbesitz, agierten allerdings vor dem Tor von Schlussmann Paul Kues viel zu harmlos.
Die Gäste, die mit dem Platzverweis überhaupt nicht einverstanden waren, meisterten das Unterzahlspiel bis auf diese eine Ausnahme recht ordentlich. Umso verärgerter zeigte sich der am Sonntag verantwortliche Co-Trainer Claus Delbanco nach Spielschluss: „Das war niemals eine Rote Karte“, war es für ihn klar, dass der Unparteiische hier eine Fehlentscheidung getroffen hatte. Außerdem war er überzeugt, dass seine Mannschaft in kompletter Besetzung die Partie gewonnen hätte.
Rote Karte nach gestrecktem Bein an die Schulter
Über Abels Hinausstellung lässt sich sicherlich diskutieren. Der Gäste-Akteur hatte Adrian Dettmers im Luftkampf mit gestrecktem Bein an der Schulter hart getroffen. Das sah von außen betrachtet schon recht übel aus, auch wenn ihm dabei sicherlich keine Absicht zu unterstellen war. Somit war Rot zwar eine harte, aber aus Sicht des Referees auch nachvollziehbare Entscheidung.
Der Tabellenfünfte haderte von diesem Zeitpunkt an zwar immer mal wieder mit dem Referee, hatte sich aber schnell auf die veränderte Situation eingestellt. Den oft zu behäbig agierenden Hausherren wurden in Tornähe die Räume immer wieder eng gemacht, sodass diese im ersten Durchgang kaum zu zwingenden Torchancen kamen.
Adrian Dettmers und Mustafa Seker vergeben Chancen
Da hatte Großenkneten schon mehr zu bieten. In der 23. Minute hatte Mattis Asche freie Bahn, verzog aber. Außerdem setzte Yannick Bauer einen Kopfball knapp übers Tor. Die beiden besten Toraktionen der Grün-Gelben im ersten Durchgang durch Adrian Dettmers (28.) und Mustafa Seker (30.) waren dagegen deutlich weniger zwingend.
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff schien die Abbehauser Führung aber fällig. Bjarne Böger stürmte auf den Gäste-Kasten zu, suchte aber nicht selbst den Abschluss, sondern spielte quer auf Adrian Dettmers. Eigentlich eine gute Entscheidung, wenn sein Abspiel präziser gewesen wäre. So konnte Großenkneten klären.
Harmlose Abschlüsse der anrennenden Gastgeber
Die Frerichs-Elf berannte weiterhin das Tor der Gäste. Abschlüsse von Dettmers und Böger erwiesen sich als zu harmlos. In der 77. Minute hatte der Tabellenfünfte dann auch noch das Glück auf seiner Seite. Zunächst parierte der Schlussmann großartig, und den Nachschuss blockte Lukas Dalichau kurz vor der Linie ab.
Drei Minuten später wurde dann im Abbehauser Lager aber doch noch gejubelt. Einen Böger-Schuss konnte Kues noch parieren, aber gegen den Nachschuss von Pierre-Steffen Heinemann war er machtlos. In der verbleibenden Spielzeit drängten die Gäste trotz Unterzahl auf den Ausgleich. Zu hochkarätigen Torchancen kamen sie aber nicht mehr.
„Am Ende müssen wir froh sein, dass wir dieses Spiel überhaupt noch gewonnen haben“, so das Fazit von Abbehausens Trainer Jörg Frerichs. Mit der Spielweise seiner Elf war er phasenweise nicht einverstanden: „Bei uns fehlte das Tempo und Bewegung. Außerdem kamen viele Zuspiele zu unpräzise. Gegen einen Gegner in Unterzahl gibt man mit solchen Aktionen den eigenen Vorteil aus der Hand.“ Die Tatsache, dass seine Mannschaft durch diesen Erfolg den Abstand zu den Abstiegsrängen auf zwölf Punkte ausgebaut, und sich gleichzeitig auf Rang 7 verbessert hat, stimmte ihn dann aber insgesamt versöhnlich.
TSV: Sören Büsing - Adrian Dettmers (57. Pierre-Steffen Heinemann), Peter Neumann (73. Niklas Budde), Bjarne Böger, Mustafa Seker, Fabian Strauß (78. Timon-Jelte Vollmerding), Lennart Wohlrab, Danny Kühn (62. Suliman Ibrahim), Matthias Kemper, Deik Ehmann.
Tor: Heinemann (81.).
Rote Karte: Abel (10., Großenkneten).
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