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Viele suchen, wenige finden

Leute brauchen eine Wohnung, finden aber keine: Vor allem in den Großstädten Deutschlands ist Wohnungslosigkeit ein Problem. Doch wie kann sich das ändern?

Von dpa
8. September 2025
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Obwohl viele Wohnhäuser neu gebaut wurden, bleibt die Wohnungsnot groß.

Obwohl viele Wohnhäuser neu gebaut wurden, bleibt die Wohnungsnot groß.

Foto: Bernd von Jutrczenka

Mal ist die Miete zu hoch, mal ist gar keine passende Wohnung frei. Die Folge: Menschen bleiben ohne Wohnung, also wohnungslos. Vor allem in deutschen Großstädten ist das ein Problem. Aber wie kommt es überhaupt dazu? Ein Fachmann hat Antworten.

Was versteht man unter Wohnungslosigkeit?

Wohnungslos sind Menschen, die keine eigene Wohnung haben. Betroffen sind aber nicht nur Obdachlose. Viele Leute suchen erfolglos nach einer passenden Wohnung und kommen vorübergehend bei Freunden unter. Andere haben vielleicht keinen echten Vertrag, der beweist, dass sie eine Wohnung mieten. 

„Es gibt über eine halbe Million Leute, die keinen eigenen Wohnraum haben“, sagt Fachmann Joachim Krauß. Die genaue Zahl lässt sich schwer hochrechnen. Schließlich lassen sich Menschen ohne Mietvertrag nur schwer dokumentieren.

Warum ist das Problem in Großstädten so groß?

In vielen Gegenden Deutschlands, besonders aber in den Großstädten ist das ein Problem. „Viele Menschen ziehen wegen ihrer Arbeit oder für die Ausbildung vom Land in die Städte“, erklärt der Fachmann weiter. Dort ist der Platz zum Bauen jedoch oft knapp und damit teuer. Die Nachfrage nach Wohnraum ist hoch, während das Angebot niedrig ist. Auch kostet das Bauen neuer Gebäude gerade viel Geld. Das führt dazu, dass die Mieten und Preise für Häuser steigen.

Welche Leute sind besonders betroffen?

Vor allem Leute, die wenig Geld verdienen, können sich die teuren Wohnungen nicht leisten. Dazu gehören etwa Studierende, ältere Leute und Alleinerziehende. Auch Menschen, die aus anderen Ländern zugezogen sind, haben es oft schwerer.

Was kann man dagegen tun?

Die Regierung kann ärmeren Leuten auf dem Wohnungsmarkt helfen. „Hierzu gibt es Sozialwohnungen für diejenigen, die weniger Geld verdienen“, nennt Joachim Krauß als Beispiel. Sozialwohnungen sind Wohnungen, deren Mieten nicht so hoch sein dürfen. 

„Allerdings ist die Zahl der Sozialwohnungen in den letzten Jahren dramatisch zurückgegangen. Es werden zu wenige Wohnungen gebaut oder bestehende Wohnungen zu Sozialwohnungen umgewidmet.“ Daher ist die Wohnungsnot schon viele Jahre ein Problem. Der Tag der wohnungslosen Menschen am Donnerstag macht darauf aufmerksam.

In Städten müssen Sozialwohnungen gebaut werden, die sich auch Leute mit wenig Geld leisten können.

In Städten müssen Sozialwohnungen gebaut werden, die sich auch Leute mit wenig Geld leisten können.

Foto: Patrick Pleul

Immer wieder protestieren Leute gegen Wohnungsmangel und zu hohe Mieten.

Immer wieder protestieren Leute gegen Wohnungsmangel und zu hohe Mieten.

Foto: Christian Charisius

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