Panorama
Ein Junge wird heilig gemacht
Der Italiener Carlo Acutis wurde nur 15 Jahre alt. Weil er viel Gutes gemacht haben soll, wird er nun heiliggesprochen.

2020 wurde Carlo Acutis bereits seliggesprochen.
Foto: Gregorio Borgia
Heilige kennt man vielleicht aus dem Religionsunterricht: die heilige Mutter Maria, die der Bibel zufolge Jesus zur Welt brachte. Oder der heilige Nikolaus, der am 6. Dezember kommt.
Den meisten Heiligen ist eines gemeinsam: Sie sind schon sehr lange tot. Jetzt soll aber etwas Neues passieren: Bei einem großen Gottesdienst soll der Papst am Sonntag einen Jungen heiligsprechen, der vor ein paar Jahren noch gelebt hat. Der Papst ist das Oberhaupt der katholischen Kirche. Der Junge heißt Carlo Acutis. Er war Italiener und ging noch zur Schule. Er wurde nur 15 Jahre alt. Vor fast 20 Jahren starb er an Krebs.
Carlo soll zwei Wunder bewirkt haben
Von den Leuten, die ihn kannten, erzählen viele, dass Carlo sehr an Gott geglaubt hat. Seiner Mutter sagte er, dass er vielleicht Priester werden wolle. Und er soll armen Leuten immer wieder Geld gegeben haben. Carlo kam aus einer reichen Familie.
Das reicht aber nicht, um ein Heiliger zu werden. Normalerweise muss jemand dazu ein Wunder vollbracht haben. Für den Papst haben sich die Kirchenleute alles, was man über Carlo weiß, genau angeschaut. Dabei, so sagen sie, haben sie herausgefunden, dass er eine kranke junge Frau und ein krankes Kind gesund gemacht hat. Das gilt als Wunder.
Aufgebahrt in einer Kirche
Zur Heiligsprechung mitten in Italiens Hauptstadt Rom werden 100.000 Leute erwartet. Außerdem wird noch in einer anderen italienischen Stadt gefeiert, die Assisi heißt. Dort liegt Carlo in einem Sarg. Der steht in einer Kirche. Man kann durch eine Scheibe hineinschauen. Der Junge trägt Jeans und Turnschuhe. Das Gesicht und die Hände sind aus einem künstlichen Material nachgestellt.
Das klingt etwas gruselig. Trotzdem haben sich letztes Jahr eine Million Menschen den Sarg angeschaut, auch viele Schulklassen. In Assisi kann man in vielen Geschäften alle möglichen Sachen kaufen, die an Carlo erinnern sollen: Fotos, T-Shirts, Figuren und Magnete für den Kühlschrank. Manchmal hat der Junge dabei einen goldenen Ring über dem Kopf: einen Heiligenschein.

Der Leichnam von Carlo Acutis liegt in einem Sarg, in den man hineinsehen kann.
Foto: Gregorio Borgia

Vor der Kirche Santa Maria Maggiore gibt es immer wieder lange Schlangen.
Foto: Christoph Sator

Es gibt zahlreiche Sachen mit dem Gesicht des Jungen darauf zu kaufen.
Foto: Christoph Sator