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Ciao Kakao? Wieso Schokolade ziemlich teuer wird

Zu Ostern schmeckt die Schokolade vielen besonders gut. Aber weißt du eigentlich, wo der Kakao herkommt? Dort ist nicht alles einfach.

Von Christina Peters, dpa
15. April 2025
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Mit diesem langen Stab erntet Samuel Davor Kakaofrüchte.

Mit diesem langen Stab erntet Samuel Davor Kakaofrüchte.

Foto: Christina Peters

Bevor der Kakao zur Schokolade wird, hat er einen langen Weg hinter sich. Er wächst in großen, gelben Früchten an Bäumen, die warme und feuchte Luft brauchen. Die besten Gegenden dafür liegen am Äquator. Diese gedachte Linie teilt die Erde in eine Nordhalbkugel und eine Südhalbkugel. Eigentlich stammt der Kakao aus Südamerika. Doch heute wächst der Großteil des Kakaos in unserer Schokolade auf dem Kontinent Afrika, vor allem in den Ländern Elfenbeinküste und Ghana.

Samuel Davor ist ein Kakaobauer in Ghana. Er ist schon 67 Jahre alt, aber immer noch sehr fit. Sein Dorf liegt mitten im Wald. Dort hat er einen Kakaogarten, der so groß wie zwei Fußballfelder ist. Er arbeitet mit einem langen Stock, an dem ein scharfes Messer befestigt ist. Damit schneidet er die Kakaofrüchte von den Ästen, weit oben in den Bäumen.

Dann bricht er die Früchte auf. In jeder von ihnen sind weiße, flauschige, etwas glitschige Samen. Das sind die Kakaobohnen. Doch sie müssen erst noch reifen und trocknen, bevor sie braun werden und so richtig nach Schokolade schmecken.

Aus Lagerhäusern nach Europa

Samuel Davors Kakaobohnen kommen in große Säcke und werden in Lagerhäuser gebracht. Von dort aus werden sie nach Europa verkauft, wo Schokolade aus ihnen gemacht wird. Die ist ganz schön teuer geworden. In Deutschland haben Fachleute nachgerechnet: Wenn du dir von deinem Taschengeld vor fünf Jahren noch drei Tafeln Schokolade kaufen konntest, reicht das gleiche Taschengeld heute nur noch für zwei Tafeln.

Das hat damit zu tun, dass sich das Wetter in Westafrika verändert hat. Die Regenzeit fängt jetzt oft entweder früher oder später an als früher. Die Kakaobäume mögen das aber nicht und können krank werden. Samuel Davor hat früher neun Säcke Kakaobohnen geerntet. Letztes Jahr waren es nur fünf. Viele Schoko-Firmen machen sich Sorgen, dass es zu wenig Kakao gibt. Also müssen sie mehr Geld dafür bezahlen. Dadurch wird auch die Schokolade im Supermarkt teurer.

Kakao, Ananas, Kochbananen und Orangen

Samuel Davor bekommt von diesem Geld nur einen kleinen Teil. Davon muss er neue Kakaobäume pflanzen, die nicht so schnell krank werden. In seinem Kakaogarten hat Samuel Davor größere Bäume gepflanzt. Diese spenden dem Kakao Schatten, falls die Sonne zu stark scheint. Außerdem wachsen dort Ananas, Kochbananen und Orangen. Er hat Bienen und Hühner. Damit möchte er mehr Geld verdienen. Dabei hilft ihm ein Verein.

Samuel Davors Tochter Regina hilft in den Schulferien bei der Ernte. Sie ist schon 18 Jahre alt und fast mit der Schule fertig. Sie hat neun Brüder und Schwestern. Nur zwei von ihnen haben Lust, auch Kakaobauern zu werden. Regina möchte lieber Kleider nähen. Viele finden es unfair, dass so wenig Geld von der Schokolade im Supermarkt bei ihnen ankommt.

Vor Ostern werden viele Schoko-Osterhasen verkauft.

Vor Ostern werden viele Schoko-Osterhasen verkauft.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Zu heiß, zu feucht, zu wenig Regen, zu viel Wind: Alles kann die Kakaoernte ruinieren.

Zu heiß, zu feucht, zu wenig Regen, zu viel Wind: Alles kann die Kakaoernte ruinieren.

Foto: Christina Peters

Regina Davor hilft bei der Kakaoernte, will aber lieber Schneiderin werden.

Regina Davor hilft bei der Kakaoernte, will aber lieber Schneiderin werden.

Foto: Christina Peters

Um an die Bohnen zu kommen, muss die Kakaofrucht gespalten werden.

Um an die Bohnen zu kommen, muss die Kakaofrucht gespalten werden.

Foto: Christina Peters

So sehen die Kakaobohnen aus.

So sehen die Kakaobohnen aus.

Foto: Christina Peters

 Rund 80 Prozent des Kakaos in Deutschland kommt aus der Elfenbeinküste und Ghana.

Rund 80 Prozent des Kakaos in Deutschland kommt aus der Elfenbeinküste und Ghana.

Foto: Christina Peters

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