Nach Wahlen neigen Journalisten dazu, reflexartig bei „ihren“ Lokalpolitikern anzurufen und sie um ein Statement zu bitten. Weil reflexartige journalistische Handlungen selten dazu angetan sind, Originelles zutage zu fördern, hatten wir davon nach der Bundestagswahl eigentlich absehen wollen. Dann meldete sich Johann Evers zu Wort und fragte, ob wir nicht ein Statement von ihm haben wollen; er werde auch „nicht das Übliche“ sagen, versprach er. Und das tat der Chef der Butjadinger CDU tatsächlich nicht. Johann Evers hätte ausführen können, dass das Ergebnis seiner Partei nicht gerade berauschend, man aber immerhin stärkste Kraft sei und dass der CDU-Kandidat Bastian Ernst das Direktmandat im Wahlkreis gewonnen habe. Statt dessen zeigte sich der Butjenter schwer enttäuscht vom Wahlergebnis, bezeichnete die CDU als eine der großen Verliererinnen der Wahl - und machte dafür Friedrich Merz verantwortlich. Der sei der falsche Kanzlerkandidat, sei nicht in der Lage, die Menschen mitzunehmen, sagte Johann Evers. Spach’s, und die Ereignisse folgten: Die Wahl ist noch keine Woche her, da wird bekannt, dass Merz und seine Union gemeinnützige Organisationen wie Omas gegen rechts und den BUND unter Druck zu setzen versuchen, nachdem die sich erdreistet hatten, seinen Schulterschluss mit der AfD nicht gut zu finden. Man müsste glatt mal wieder bei Johann Evers anrufen...
Weiterlesen
Wählen Sie das für Sie passende Angebot und lesen Sie weiter
- jederzeit umfassend informiert
- Zugriff auf über 10.000 zahlungspflichtige Artikel
- uneingeschränkter Zugriff auf unsere Rätselwelt